Doldenblütler und ähnliche Pflanzen richtig unterscheiden lernen

Die Familie der Doldenblütler hat einige ausgezeichnete Futterpflanzen zu bieten (z.B. Wiesenkerbel, Wilde Möhre…), auf der anderen Seite jedoch auch hoch giftige Pflanzen wie z.B. der für seine extreme Giftwirkung bekannte Schierling. Des Weiteren gibt es einige Pflanzen, die zwar keine Doldenblütler sind, vom Laien aber auch als „ähnlich“ wahgenommen werden.
Hier soll eine Sammlung von Bestimmungsfotos entstehen, welche die wichtigsten Unterscheidungs-Merkmale der in Deutschland heimischen, weiß-blühenden Doldenblütler und ähnlichen Pflanzen zeigt, so dass sich auch Laien an diese Pflanzengruppe langsam herantasten können. Denn wenn man laienhaft anhand der Blüte bestimmt, sind Verwechslungen mit hoch giftigen Doldenblütlern vorprogrammiert. Achten Sie immer auf den Hauptstamm (auf dem die Blüte sitzt) und die Blattform. 

Die Sammlung ist noch im Aufbau. Ich freue mich wenn sich der ein oder andere mit hochwertigen Fotos (die wichtige Details zeigen, z.B. Stengel, Blüte, Wurzel, Blatt…) beteiligt (im Impressum findet sich meine Mailadresse).
Vielen Dank!

1 Wiesenkerbel
Wiesenkerbel ist eine gesunde Futterpflanze – wenn man sie von giftigen Pflanzen unterscheiden kann.

Gefleckter Schierling (Conium maculatum) – giftig!

Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Höhe ca. 1-2 Meter

Riecht extrem unangenehm, ähnlich wie Mäuseurin.

Stängel (Hauptstängel auf dem die Blüte sitzt!)
Rot gefleckt, hohl
2 Schierling 3 Schierling (2)

Blätter
4 Schierling-blätter
Blüht im Sommer (Juni bis Anfang August)

Nach der Blüte
5 Schierling (3)
Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) – gute Futterpflanze
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Ganze Pflanze (Größe bis etwa 1,5m)
6 Wiesenkerbel
Kurz vor der Blüte (Blüht von April bis Juni)7 Wiesenkerbel (2)

Blüte
8 Wiesenkerbel-blüte
Blätter

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Stängel (Hauptstängel, auf dem die Blüte sitzt!)
Auffällig geriffelt, behaart (auf den höheren Riffeln)

10 Wiesenkerbel-Stängel

11 Wiesenkerbel-Stängel

12 Wiesenkerbel-Stängel

13 Wiesenkerbel-Stängel

Querschnitt Stängel hohl:

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Wilde Möhre (daucus carota ssp. carota) – gute Futterpflanze

Familie: Doldengewächse (Umbelliferae)

Die Wilde Möhre ist gut zu erkennen. Sie hat einige Erkennungszeichen die kein anderer Doldenblütler hat.

Gesamte Pflanze
Bis zu 100cm groß.
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Blätter
Auch vor der Blüte hat die Wilde Möhre immer nur wenige, unauffällige und kleine Blätter.
17 wildemöhre-blätter

Die Blattform ist auffällig anders als bei den anderen Doldenblütlern.
18 wildemöhre-blätter
Blüte

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Viele Blüten haben die auffällige, lilane Scheinblüte in der Mitte der weißen Dolde. Diese Blüte hat nur die Wilde Möhre (eindeutiges Erkennungszeichen!), allerdings hat nicht jeder Doldenkopf diese Scheinblüte.

20 wildemöhre-blüte
Nach der Blüte sieht sie „nestartig“ aus.

21 wildemöhre-blüte
Die Wilde Möhre hat auffällige Hüllblätter (abstehender Blätterkragen unter der Blüte)

22wildemöhre-blüte
Stängel

fein behaart
wilde möhre stängel stiel wilde möhre

Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) – ideale Kaninchen-Futterpflanze

Familie: Doldenblütler (Apiaceae)

Die ganze Pflanze (Fotos ohne Blüte)
Wird bis zu 1,5m hoch.
24 Wiesenbärenklau

25 Wiesenbärenklau

Blätter
Die Blätter des Bärenklau sind problemlos von anderen Blättern der anderen (giftigen) Doldenblütler zu unterscheiden.
26 Wiesenbärenklau-blätter27 Wiesenbärenklau-Blätter

Blatt-Stängel
Behaart, nicht rund, teilweise rötlich
28 Wiesenbärenklau-Stängel
Haupt-Stängel (auf dem die Blüte sitzt)
Kanntig gefurcht, behaart, hohl.

Blüte
Er blüht etwa Juli bis August.
29 Wiesenbärenklau-Blüte
Nach der Blüte

30 Wiesenbärenklau-Blüte

Riesenbärenklau, Riesen-Bärenklau, Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) – Futterpflanze

Besonders der Pflanzensaft kann auf der Haut des Halters bei Kontakt mit Sonnenlicht zu Verbrennungen führen, dann entsteht ein Ausschlag. Der Riesenbärenklau sollte deshalb, genauso wie z.B. die Brennnessel, nur mit Handschuhen gepflückt werden. Für Kaninchen ist der Riesenbärenklau eine Futterpflanze und unproblematisch.

Die Pflanze wird etwa 1,80-2m hoch (Erkennungsmerkmal)

riesenbärenklau kaninchen giftigriesenbärenklau

Die einzelnen Blätter (auch bei jungen Pflanzen) sind so groß wie ein Fahrradreifen und sehr viel kantiger als die des Wiesenbärenklaus. Zudem sind die „glänzend“ und nicht weich/behaart.

blatt riesenbärenklau kaninchen

Die Blüte

herkulesstaude blüte herkules staude blüte

Der Stängel ist hohl und rot gefleckt

hauptstamm riesenbärenklau stamm rbk hohler stängel

Schafgarbe (Achillea) – ideale Futterpflanze

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

Gesamte Pflanze
Bis ca. 70cm Höhe.

31 Schafgarbe32 Schafgarbe33 Schafgarbe

Ist die Schafgarbe noch jung, so wächst sie dicht über dem Boden.
Verbreitet auf Wirtschaftswiesen.
Die Blätter sind ein eindeutiges Erkennungsmerkmal, da sie sich von anderen Doldenblütlern stark unterscheiden.
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Kurz vor der Blüte
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Schafgarbenblüte
Sie blüht von Mai-Juni. Die Blüten sind weiß oder leicht rosa.

37 Schafgarbe-blüte

Engelwurz – Futterpflanze

Familie der Doldenblütler (Apiaceae)

Größe: 1,2 bis 3 Meter, selten nur um die 50 Zentimeter (daher kaum mit kleineren Doldenblütlern zu verwechseln)

Blattstile:  rund, gerillten und hohl

Blätter:  lang gestielte, gefiedert

Blüte: halbkugelig und weißlich-grün

Geruch: angenehme, süßliche Geruch nach Magenbitter (Erkennungsmerkmal)

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Süßdolde (Myrrhis odorata) – Futterpflanze

Familie:  Doldenblütler (Apiaceae)

Blütezeit: Mai bis Juli

Wuchshöhe: 60 bis 200 Zentimetern

Blüte: Fünf weiße getrennte Blütenblätter. Spitze der Blütenblätter nach innen gerollt. Fünf Staubblätter.

Blätter:

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Giersch – ideale Futterpflanze

Vorkommen: Schattige Bereiche (z.B. unter Bäumen)

Wuchshöhe: zwischen 70 und 100 cm (während der Blütezeit)

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Erkennungsmerkmal: dreieckiger Querschnitt des Stängels
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Hundspetersilie (Aethusa cynapium) – giftig!

Stängel: rund und hohl (aber leichte Kanten), manchmal röntliche Flecken/Verfärbungen wie beim (ebenfalls giftigen) Schierling (Erkennungsmerkmal, jedoch nicht immer ausgeprägt)

Größe: 60 bis 100 Zentimeter

Blüte: Juni bis September ( – Oktober), auffällige Hüllblättchen um die Blüten, die nach unten weisen (Erkennungsmerkmal)

Geruch: knoblauchig, unanagenehm

Geschmack: scharf und brennend

Geplant (hierfür werden noch Fotos benötigt):
– Hecken Kälberkropf
– Echter Kümmel
– Anis
– usw.