Soll das Kaninchen zum Tierarzt oder zur Urlaubsbetreuung gebracht werden, so ist der richtige Transport sehr wichtig.
Kaninchen können ein Stück weit an die Box gewöhnt werden, z.B. wenn man sie regelmäßig in den Garten bringen möchte. Vermeide jedoch auf jeden Fall, Kaninchen ständig herumzutragen, z.B. weil der Auslauf nicht an das Nachtgehege angrenzt. Dafür sind Kaninchen nicht geeignet. Kaninchen sind Fluchttiere und fühlen sich deshalb nur im gewohnten Umfeld sicher. Im Falle des Erschreckens flüchten Kaninchen blind in der vertrauten Umgebung, das ist nur möglich, wenn sie nicht umgesetzt werden. Ebenso sollten sie nicht ständig einem Auto-Transport ausgesetzt werden, z.B, weil Sie das Tier mit auf die Wochenend-Kurztrips nehmen können. Kaninchen sind sehr stressanfällig sowie ortstreu und der Transport im Auto verbunden mit der neuen Umgebung versetzt sie unter chronischen, oft unsichtbaren Stress, der zu Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten führen kann.
Die Länge des Transports macht für Kaninchen kaum einen Unterschied, ob du zum Tierarzt um die Ecke oder zum eine Stunde entfernten Spezialisten fährst, macht wenig aus. Das Einfangen und dass ein Transport stattfindet ist der größte Stress-Faktor. Dafür wird das Tier beim kaninchenkundigen Tierarzt sehr viel hochwertiger versorgt und ihm so viele Leiden erspart!
Wichtig: Beachte diese Punkte…
- Verwende grundsätzlich eine ausreichend große Transportbox so dass sich die Kaninchen umdrehen, aufrichten, hin legen und zu zweit reisen können.
- Wähle einen rutschfesten Untergrund (Teppichboden, Teppich, dickerer Stoff)
- Verwende keinen Stoff mit Maschen, denn da können sie mit der Kralle hängen bleiben und sich verletzen (viele Handtücher haben Maschen).
- Lege Frischfutter und evtl. weiches Heu (sonst Verletzungsgefahr für die Augen!) in den Transportbehälter.
- Decke die Box ggf. ab, wenn diese nach oben oder seitlich ein größeres Gitter hat oder das Kaninchen in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert wird. So werden Außenreize reduziert, denn Kaninchen reisen stressfreier, wenn sie ein „Höhlen-Gefühl“ haben und sich von oben geschützt fühlen.
- Transportiere nach Möglichkeit die Kaninchen immer zu zweit.
- Sichere die Box im Auto so, dass sie beim Bremsen nicht herumfliegt. Auf dem Schoß ist die Box nicht gut aufgehoben!
- Meide den Beifahrersitz oder schalte den Airbag aus, damit die Box bei einem Unfall nicht zerquetscht wird.
- Am sichersten reisen Haustiere im Fußraum hinter dem Fahrersitz. Der zweitsichere Platz ist der Kofferraum. Am sichersten ist es, wenn die Box quer zur Fahrtrichtung gestellt wird. Siehe Crash-Tests vom ADAC
- Klimatisiere das Auto oder fahre früh morgens/spät abends bzw. bei kühlem Wetter. Wenn dies nicht möglich ist: Lege Kühlakkus unter die Box, verwende nasse Handtücher als Unterlage, schütze die Transportbox vor Zugluft (abdecken) und lüften sie intensiv.
Welche Box am besten geeignet ist, kann man nicht pauschal beantworten, es kommt auf die Tiere und die Verwendung an.
- Um den Kaninchen die Angst vor der Transportbox zu nehmen, kann man sie regelmäßig im Gehege als Unterschlupf aufstellen. Sonst wird sie nur mit unangenehmen Transporten und Tierarztbesuchen verbunden. Es empfiehlt sich die Box so auszuwählen, dass sie als Häuschen im Gehege einen Platz findet.
Angst vor der Transportbox?
Viele Kaninchen haben Angst beim Transport (z.B. zum Tierarzt oder zur Urlaubsbetreuung). Das muss man nicht einfach hinnehmen, denn Transportboxtraining kann die Box zum Freund machen. Dafür sollte sie regelmäßig oder dauerhaft im Gehege stehen und mit einem regelmäßigen Futterangebot in der Box attraktiv gemacht werden. Erst wenn sie schon tagelang problemlos akzeptiert wurde, kann man sie für wenige Sekunden schließen. Klappt das auch und hat man es über einen längeren Zeitraum geübt, so kann man die Box auch kurz anheben üben. Auf diesem Weg gewöhnen sich die Kaninchen so gut an die Box, dass sie diese zukünftig freudig begrüßen statt sich unter dem Schrank zu verstecken. Das erspart euren Kaninchen sehr viel Stress und Ängste!
Welche Transportbox ist für Kaninchen ideal?
Unsere Empfehlungen
Ideal sind ausreichend große, von oben und zur Seite zu öffnende Transportboxen.
Sehr große Öffnung, ideal um schwer kranke Kaninchen in der Box zu versorgen. Niedriger Einstiegs-Bereich, sehr groß (für zwei mittelgroße oder drei kleine Kaninchen).
Auch für größere Kaninchengruppen geeignet, groß und viele Türen zum optimalen Zugriff auf die Tiere.
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Anständige Größe für zwei Kaninchen, Türe nach oben und zur Seite, sehr stabil.
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Relativ klein aber für zwei kleinere Kaninchen ok und sehr preiswert. Leider kein Zugriff von oben.
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Seitlich und von oben zu öffnen, sehr stabil, groß genug und preiswert. Guter Verschluss.
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Seitlich und von oben zu öffnen, groß genug und preiswert. Guter Verschluss.
Preis: 32,99€ + Versand
Umzug und längere Transporte
Diese Tipps helfen, um längere Transporte für deine Kaninchen angenehmer zu gestalten…
- Verwende einen Gitterkäfig oder eine größere Box um längere Fahrten angenehmer zu gestalten.
- Halte alle 2-3h an und schau nach den Tieren.
- Biete Wasser an, z.B. in den Pausen
- Die Klimatisierung im Auto ist bei längeren Fahrten extrem wichtig, da Kaninchen an der Hitze sterben können. Fahre im Zweifelsfall lieber nachts oder an einem kühlen Tag.
Bei einem Umzug muss einiges bedacht werden…
- Bau am besten erst das Gehege im neuen Zuhause auf und siedle sie dann erst um, das erspart ihnen viel Stress
- Verwende gewohnte Einrichtung damit sie sich gleich heimisch fühlen
- Versuch, die Kaninchen vom Umzugsstress abzuschotten, z.B. indem du die Türe zum Kaninchenzimmer geschlossen hältst und sie schon 2-3 Tage vor oder einen Tag nach dem Umzug umsiedelst
- Wenn ein neues Kaninchen aufgenommen werden soll oder die Gruppe unharmonisch ist, kann man einen Umzug nutzen um eine Vergesellschaftung zu machen, da das Gehege neutral ist. Das ist ein idealer Zeitpunkt, den man nicht so oft erlebt…
- Plane genügend Zeit ein um die alte Wohnung zu reinigen, das Gehege abzubauen und ggf. angeknabberte Tapeten, Fußbodenleisten etc. zu reparieren.
- Oftmals zahlt die private Haftpflichtversicherung Kleintierschäden! Allerdings nicht, wenn sie über einen großen Zeitraum entstanden sind.