Giftpflanzen für Kaninchen
Die Top Ten Giftpflanzen
Pflanzen, die sehr giftig sind:
Bilsenkraut (Hyoscyamus niger)
Sehr giftig,
aber eher selten vorzufinden. Wobei einige Kaninchen (nicht alle) über eine Resistenz gegenüber dem Gift (Atropin) verfügen.
Standort: Schuttplätze, Wegränder
Wuchsform: Pflanze
Eibe (Taxus baccata)
0.7 g Nadeln/kg Körpergewicht oder 1.75 g Nadeln/Tier p.o.
Standort: Gärten, Parks
Wuchsform: Baum, Busch, Hecke
Verwechslungsgefahr mit allen Nadelbäumen, z.B. Tanne und Fichte! Rinde, Nadeln und Samen sind stark giftig, das rote Fruchtfleisch ist ungiftig.
Giftstoffe: Diterpene (Taxin A, B, C, Baccatine, Taxole)
Wirkung: sehr schnell einsetzender Tod, häufig begleitet von Krämpfen, Herz- und Atembeschwerden.
Eisenhut, Blauer (Aconitum napellus), aber auch Bunter Eisenhut (Aconitum variegatum), gelbblühender Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum subsp. vulparia) usw.
Eher selten zu finden,
keine klassische oder häufige Pflanze.
Eisenhut ist jedoch extrem giftig
und wird gerne unterschätzt!
Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit Storchschnabel und anderen Hahnenfußgewächsen!
Standort: Gärten (sonnig bis halbschattig) oder auch in freier Natur
Wuchsform: Pflanze
Giftstoffe: Diterpen-Alkaloid (Aconitin)
Wirkung: Verdauungsstörungen, Speicheln, verlangsamter Herzschlag (Bradyarrhythmien), Bewegungsstörungen (Ataxie),
Krämpfe, Koma -> Tod innerhalb von 1-6h durch Atemlähmung
Engelstrompete (Brugmansia spp.)
Neben der Eibe und Goldregen einer der wenigen hochgiftigen Bäume.
Wobei einige Kaninchen (ca. 50%, nicht alle) über eine Resistenz gegenüber dem Gift (Atropin) verfügen.
Sie können ca. 2-5 m Höhe erreichen.
Standort: als Zierpflanze im Garten
Wuchsform: Busch/kleiner Baum
Fingerhut, Roter (Digitalis purpurea),
aber auch der Großblütige Fingerhut und der Gelbe Fingerhut
Der Fingerhut hat eine sehr auffällige Blüte (wie Fingerhüte). Ohne Blüte ist er eher unscheinbar.
Die Blätter sind unauffällig und werden gerne verwechselt.
Medizinisch wird Fingerhut in extrem geringen Mengen
für Herzmedikamente (Digitoxin) verarbeitet, allerdings ist die Dosierung zu ungenau.
Standort: Vor allem in der Natur im Halbschatten
von Bäumen, aber auch als Zierpflanze in Gärten
Wuchsform: Pflanze
Giftstoffe: kardiogene Glykoside (Digitoxin, Lanatoside)
Wirkung: Binden an Na/K-ATPase, es kommt zur Hemmung des K-Einstroms (positiv inotrope Wirkung am Myokard)
Symptome: Unruhe, Krämpfe, blutig-wässriger Durchfall, verlangsamter der veränderter Herzschlag (Bradyarrhythmie, laute Herztöne, Herzrhythmusstörungen), Bewegungsstörung (Ataxie, Taumeln, Zittern (Tremor), Lähmungen (Parese)), innerhalb von 24h Tod durch Herzstillstand oder Atemlähmung
Goldregen (Laburnum)
Goldregen ist eine beliebte Zierpflanze.
Der Baum wächst in vielen Parks, Gärten und Hecken.
Standort: Als Zierstrauch in Gärten
Wuchsform: Busch/Baum
Giftstoffe: Cytisin, N-Methylcystisin (Chinolizidinalkaloide)
Geht in die Milch über!
Wirkung: nikotinerger Effekt -> Erregung des Zentralen Nervensystems, dann Paralyse
Speicheln, Verdauungsstörungen, anfangs Verengung der Pupille (Miosis), Aufregung, Krämpfe, Herzrasen (Tachykardie), später Weitstellung der Augen (Mydriasis), Depression, PLähmung von Muskeln (Paralyse), Verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), Tod durch Herzstillstand
Herbstzeitlose, Herbstlilie (Colchicum autumnale)
Standort: Wiesen, besonders feuchte und sonnige oder halbschattige Standorte. Blüte wird gerne mit dem Krokus verwechselt, allerdings blüht die Herbstzeitlose nicht wie der Krokus im Frühjahr, sondern im Herbst!
Bekannt ist die Herbstzeitlose, da sie auch im Heu nicht ihre Giftigkeit verliert und immer wieder für
Todesnfälle veranantwortlich ist.
Wuchsform: Pflanze
Giftstoffe: Colchizin
Wirkung: Zellgift, hemmt Meiose
Symptomatik beginnen nach 2-6 Std. mit Inappetenz, Schwitzen, Kolik, blutiger Durchfall, Paralyse, Kreislaufstörungen
-> Tod durch Atemlähmung nach 1-2 Tagen bei vollem Bewusstsein, häufig Tod mehrerer Tiere bei Heu mit Herbstzeitlose
Nachtschatten, Schwarzer (Solanum nigrum) & Bittersüßer (Solanum dulcamara)
Kann hochgiftig sein, wobei einige Kaninchen (nicht alle) über eine Resistenz gegenüber dem Gift (Atropin) verfügen.
Standort: Vor allem unbewirtschaftete Flächen, z.B. Straßenränder, Bahndämme, Hecken, Feldränder, …
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Schierling, Gefleckter (Conium maculatum) & Wasserschierling (Cicuta virosa)
Wuchsform: Pflanze
Verwechslungsgefahr mit guten Futterpflanzen wie z.B. Wiesenkerbel und anderen Doldenblütlern!Geruch nach Mäuseurin.
Giftstoffe: Coniin und andere Piperidinalkaloide > neurotoxisch!
(schnelle Absorption über Haut & SH, nikotinerger Effekt,
teratogen, wird über die Milch abgegeben!)
Wirkung: Lähmung (Bewusstsein bleibt erhalten)
Stechapfel (Datura)
Kann sehr giftig sein, wobei einige Kaninchen (nicht alle) über eine Resistenz gegenüber dem Gift (Atropin) verfügen. Die Samen sind besonders wichtig.
Standort: Neophyt,
an Wegrändern, auf Schuttplätzen etc.
Wuchsform: Pflanze
Giftstoffe: Tropanalkaloide (Atropin, Scopalamin, Hyposcamin)
Wirkung: Tachykardie, Mydrasis, trockenes Maul, Inkoordination, Konvulsionen und Koma, schwere Kolik, Polyurie und Hyperästhesie
Die Tollkirsche ist den meisten Menschen als Giftpflanze ein Begriff. Wobei einige Kaninchen (nicht alle) über eine Resistenz gegenüber dem Gift (Atropin) verfügen.
Standort: in Wäldern (halbschattig), steinige Gebüsche, Waldwegränder
Wuchsform: Pflanze
Giftstoffe: Tropan-Alkaloide: Atropin, S-Hyoscyamin; Alkaloid: Scopalamin
Wirkung:
Kein Speichelfluss!
Erhöhte Atemfrequenz, trockene Schleimhaut, Erweiterung der Pupille (Mydriasis), Sehstörungen, Erregung, Verdauungsstörungen, Erschlaffung der Muskulatur (Atonie), Krämpfe, Tod durch Atemlähmung
Therapie: Physiostigmin. Weiterführend