kaninchen einzelhaltungNicht selten, treten beim Kaninchen Tumorerkrankungen auf. Trotzdem ist nicht alles, was als Knubbel oder Wucherung in Erscheinung tritt, automatisch ein bösartiger Tumor. Weitere Krankheiten, die sich ähnlich zeigen, sind z.B. Lipome (Fettgeschwulste), Abszesse (eitergefüllte Beulen) und  gutartige Wucherungen. Diese nicht-krebsartigen Wucherungen sind allerdings oft ähnlich problematisch, da sie in der Regel recht schnell wachsen und so auf Organe drücken oder (lebenswichtige) Körperfunktionen behindern.

Diagnose

Je nach Lokalisation des Tumor, kann es sein, dass man ihn gar nicht sieht aber das Allgemeinbefinden darunter leidet. Tumore der Haut sind hingegen in der Regel gut sichtbar.
Ertastbar ist Krebs meist an der Haut oder äußerlich sichtbaren Bereichen (z.B. Hauttumoren, Gesäugetumoren und Hodentumoren), nicht sichtbar sind innerliche Tumore (z.B. Gehirntumoren, Knochentumoren, Lungentumoren, Nierentumoren, Lebertumoren, Uterustumoren usw.).
Um festzustellen, ob es sich um einen Tumor handelt, und wenn ja, um was für einen, muss eine Probe entnommen und untersucht werden.

Behandlung

Die Behandlung von Krebs beim Kaninchen ist abhängig vom Krankheitsbild, dem Allgemeinzustand des Tieres und der Tumorart.

Möglich wäre:

  • Die operative Entfernung des Tumors
  • Der Aufbau des Immunsystems
  • Krebshemmende Futtermittel und Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Ingwer, Schwarzkümmelöl, Aronia-Beere, Wild- und Küchenkräuter, Kohl…), insbesondere Brokkolisamen keimen lassen (Info zur Wirkung)
  • Milderung der Krebsfolgen durch symptomatische Behandlung
  • Schmerztherapie mit Schmerzmitteln
  • Eine Therapie der Firma Heel, die auf das einzelne Tier und die Krankheit abgestimmt wird (damit wurden von Haltern recht gute Erfolge erzielt)
  • Misteltherapie (z.B. von Helixor)
  • Chemotherapie ist beim Kaninchen nicht üblich.

Prognose

Die Prognose richtet sich danach, wo der Tumor sitzt, wie groß er ist und wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist, wie stabil das Allgemeinbefinden des Tieres ist und welche Art von Tumor vorliegt, bzw. auch ob er operabel ist. Wenn der Tumor vollständig entfernt werden konnte und noch nicht gestreut hat, ist die Prognose meist recht gut. Ansonsten geht es eher darum, lebensverlängernde Maßnahmen und Schmerzfreiheit zu ermöglichen. In einigen Fällen sterben die krebskranken Tiere im hohen Alter an anderen Krankheiten, noch bevor der Krebs ein schwieriges Ausmaß erreicht hat.

Infos zu Thymomen und anderen präcardialen Massen

17 Kommentare
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  1. Johanna
    Johanna sagte:

    Hallo liebes Kaninchenwiese-Team!
    Am 19.04 bekamen wir mit unserem Löwenköpfchen die Diagnose eines Thymoms. Uns wurde nur Prednisolon verschrieben, 1,5 ml sollte er bis zu seinem Tod bekommen, mehr könnte man nicht tun.. “3 Wochen bis 5 Monate, mehr Zeit würde ich nicht einschätzen” waren die Worte unserer TA. Er ist bereits 8,5 Jahre alt, frech und top fit. Nach ewiger Recherche kam ich auf die Behandlungsmethoden Heel Tumortherapie und Helixor Misteltherapie, unsere TA hat wenig bis keine Erfahrung mit beidem. Ich bin mir sehr unsicher, da ich zunehmend unterschiedliche Informationen zu den Therapieformen gefunden habe. Uns liegt von beiden Firmen ein Therapievorschlag vor. Meine Frage: Was ist nun besser für unseren Crunshy geeignet bzw. an sich für Kaninchen? Gibt es bisher ausschlaggebende Erfolgsgeschichten von denen ihr etwas mitbekommen habt?
    Ich möchte ihm nun einfach nichts verabreichen, das ihm schlussendlich nur schaden kann…
    Verzweifelte Grüße, Johanna

    • Viola Schillinger
      Viola Schillinger sagte:

      Hallo Johanna,
      die Heel-Therapie habe ich selbst ausprobiert. Bei dem Kaninchen hatte sie einen Effekt insofern, als dass er dadurch eine bessere Lebensqualität hatte.Nach der Gabe merkte man immer einen Effekt. Ob es sich auf die Lebenserwartung ausgewirkt hat, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne auch Halter, die die Mistel-Therapie probiert haben und damit recht zufrieden waren. Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.
      Liebe Grüße
      Viola vom Kaninchenwiese-Team

  2. Srdjan
    Srdjan sagte:

    Hallo zusammen, mein Kaninchen hat ein Thymom und zusätzlich noch eine hartnäckige Erkältung. Da man da nichts geben darf, was das immunsystem unterstützt, wollte ich fragen was man sonst noch geben kann um die Abwehrkräfte die stärken. Meine Tierärztin hat gesagt, dass man durchaus das Präparat PET M von Plantavet geben darf, ich bin mir aber unsicher, darf man dieses Präparat geben? Was kann man sonst noch bei der Erkältung geben außer Ingwer, Meerrettich etc.? Antibiotikum schlägt nicht an. Da er ja den Thymom hat und jetzt auch noch die Erkältung, fällt ihm das Atmen sichtlich schwer.

    • Freya Haase
      Freya Haase sagte:

      Hallo Srdjan,
      die Abwehrkräfte deines Kaninchens kannst du durch diese Faktoren beeinflussen: https://www.kaninchenwiese.de/pflege/immunschwaeche/#ern%C3%A4hrung%20haltung. Neben von dir aufgezählten Futterpflanzen kannst du diese Pfanzen verfüttern: Rettich & dessen Grün, Radieschen(blätter), Rucola, Kresse, Rapspflanzen, Rübsenpflanzen und Kapuzinerkresse, in geringen Mengen ist es auch in Kohl, wobei alle Kohlsorten blattweise angefüttert werden, falls dein Kaninchen Kohl nicht kennen sollten. Grundsätzlich ist eine frische und kräuterreiche Ernährung sehr wichtig. Das Frischfutter sollte rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Das von erwähnte Präparat Pet M ist mir nicht bekannt und ich konnte es bei meiner Recherche nicht finden. Schick gern einen Link. Die Erkältungssymptome kannst du durch Schleimlöser und Inhalation mildern: https://www.kaninchenwiese.de/gesundheit/infektionskrankheiten/kaninchenschnupfen/.
      Liebe Grüße
      Freya vom Kaninchenwiese-Team

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