Die Listeriose gehört zu den Infektionskrankheiten und wird durch Bakterien der Gattung Listeria (meist Listeria monocytogenes) hervorgerufen. Listeriose ist in Deutschland meldepflichtig!
Übertragung/Ansteckung
Man geht davon aus, dass sich Kaninchen vor allem durch (länger gelagertes) Grünfutter und andere Futtermittel infizieren. Vorgebeugt wird der Listeriose durch die Fütterung von absolut frischem Futter. Somit gehört sie zu den Fäulnis- (Sapronose) oder Erdkeiminfektion (Geonose) und ist nicht direkt von Tier zu Tier übertragbar. Stressituationen können das Immunsystem schwächen und eine Infektion mit Listeriose ermöglichen. Oftmals sind die Kaninchen latent (ohne Symptome) infiziert und erst durch eine Immunschwäche kommt es zum akuten Ausbruch.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder und Schwangere können an Listeriose erkranken.
Symptome
Betroffene Kaninchen sind anfangs vorallem lichtscheu und suchen bevorzugt abgedunkelte Bereiche auf oder ziehen sich zurück. Oft kommt es zu einer Nahrungsverweigerung oder schlechter Nahrungsaufnahme, chronischer Abmagerung, und Fieber. Wenn das Tier ein gutes Immunsystem hat, kann es keinerlei Symptome oder die obigen zeigen, wird es geschwächt, so breitet sich der Erreger nicht nur ins Blut, sondern auch ins Nervensystem und die Placenta (Fehlgeburten) aus. Es kommt zu Erkrankungen des Zentralen Nervensystems (Kopfschräghaltung, Lähmungen, im Kreis laufen, Zittern, Benommenheit…). Wie sich die Listeriose zeigt, ist davon abhängig, welche Organe befallen sind. Ähnlich wie bei der Enzephalitozoonose können fast alle Organe betroffen sein, auch die Augen (z.B. Hornhautenzündungen, Bindehautenzündung).
Diagnose
Oftmals wird die Listeriose nicht diagnostiziert, da sie starke Ähnlichkeit mit E. Cuniculi hat. Anders als bei diesem Erreger führt die Listeriose unbehandelt meistens zu einem plötzlichen Tod.
Eine Diagnose ist durch eine spezielle Kotuntersuchung oder eine Untersuchung des Blutes möglich. In den Standard-Untersuchungen ist allerdings dieser Test nicht enthalten und muss speziell gefordert werden.
Behandlung
Eine Behandlung ist mit Antibiotikum (gespritztes Penicillin oder Tetracycline) möglich. Ggf. muss ein Antibiogramm erstellt werden.
Auch durch immunstärkende Mittel kann das Kaninchen unterstützt werden.
Zinke schlägt eine homöopathische Behandlung zur Unterstützung mit Echinacea D30, Lachesis D30 und Engystol vor. Die Wirkung von homoöopathischen Mitteln ist nicht wissenschaftlich belegbar.