„Meine Kaninchen berammeln sich“
(obwohl sie gleichgeschlechtlich sind, obwohl sie kastriert sind, Berammeln vom Kopf)
Wir erhalten viele Fragen rund um das Thema „Berammeln“. Meist wird sich um das Kaninchen gesorgt, das berammelt wird, man denkt, das Kaninchen ist gestört oder aber die Halter haben Angst, dass es (trotz Kastration) zu Nachwuchs kommt.
Das gegenseitige Berammeln hat nicht nur die Fortpflanzung zur Ursache, sondern ist ein ganz normales Sozialverhalten, über das Kaninchen miteinander kommunizieren bzw. die Rangordnung klären. Das überlegene Kaninchen berammelt dabei das unterlegene, bzw. wenn die Rangordnung nicht ganz klar ist und beide Chef sein möchten, berammeln sie beide den anderen. Dabei wird von hinten und von vorne (am Kopf) gerammelt. Dieses Verhalten schadet nicht dem Kaninchen, das berammelt wird und es darf auch nicht eingegriffen werden, sonst wird die Rangordnungs-Klärung gestört.
Besonders stark berammeln oft hitzige oder scheinträchtige Kaninchen ihren Partner. Rammeln ist für das berammelte Kaninchen weder demütigend, noch schmerzhaft oder gefährlich.
„Mein Kaninchen berammelt meine Hand, Gegenstände etc.“
Unkastrierte oder Rammler in Einzelhaltung entwickeln oft als Ersatzhandlung das Verhalten beim Menschen oder an Gegenständen, die berammeln aus sexueller Frustration alle möglichen Gegenstände, Kuscheltiere oder die Hand. Diese Rammler sollten dringend kastriert und ein passendes Partnerkaninchen hinzu gesellt werden. Ist der Rammler bereits kastriert, so liegt meistens ein dritter Hoden, der bei der Kastration nicht abgestiegen war (Bauchhoden) vor. Der Tierarzt kann dies feststellen und den verbliebenen Hoden entfernen.
In seltenen Fällen kann trotz der Entfernung aller Hoden ein solches hormonelles Ungleichgewicht auftreten. Dann ist die Ursache eine Erkrankung. Der Hormonspiegel kann im Blut gemessen werden.