Immunschwäche und Aufbau des Immunsystems

Übersicht: Immunsystem

 

 

Unterstützung und Förderung des Immunsystems

gartenfreilaufFast alle Kaninchenkrankheiten sind mit einem geschwächten Immunsystem verbunden oder werden dadurch aufrecht erhalten. Je länger man mit Kaninchenkrankheiten zu tun hat, desto mehr wird einem bewusst, welche entscheidende Rolle das Immunsystem bei Krankheiten spielt. Hier sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, die das Immunsystem fördern können.

Oft schlägt eine gängige Therapie (z.B. Antibiotika) nicht an, weil das Immunsystem völlig lahm gelegt ist. Selbst wenn ein eigentlich wirksames Antibiotikum mit einem Abstrich ermittelt wurde, wirkt dieses oft nicht. Ein schlechtes Immunsystem ist oft verbunden mit einer Granulozytopenie (ggf. erst das Immunsystem aufbauen) und sorgt dafür, dass die Antibiotika nicht wirken.

Einige Tiere leiden unter einem chronisch geschwächten Immunsystem (z.B. Cortison-sensible Kaninchen, die schon mal Cortison bekommen haben), durch diese Mittel kann man es unter Dauergabe wieder hoch pushen und aktiv halten.

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Folgende Faktoren wirken sich auf das Immunsystem aus:

 

Bedürfnisgerechte Haltung – ausreichend Platz (min. 6-12 m² Grundfläche, keine Käfige und Ställe (auch nicht „nur“ für nachts!), Schatten und Sonne zur Wahl, Schutz vor Witterung, Unterschlüpfe, Abwechslung, viel Auslauf zusätzlich zum großen Gehege…

Bedarfdeckende Fütterung – Grünfutter als Hauptnahrung rund um die Uhr (im Sommer Wiesenkräuter, im Winter Kohlgemüse, Gemüsegrün wie z.B. Karottengrün, Selleriegrün, …, Endiviensalat, Küchenkräuter, Chicoree… Kein handelsübliches Trockenfutter, keine ungesunden Leckerlies (Erbsenflocken sind gesunde Leckerlies), genug Abwechslung und Vielfalt, ergänzend andere Gemüsesorten, Zweige, Obst, Ölsaaten usw.

Gruppen- und Einzelhaltung – Einzelhaltung setzt Kaninchen dauerhaft unter chronischen Stress, den man ihnen nicht ansieht, auch der Verlust eines Partners und Vergesellschaftungen verursachen Stress – ideal ist ein harmonisches Pärchen oder eine harmonische Gruppe.

Stressfreies Handling – Kein häufiges Hochnehmen und Herumtragen sondern strecheln auf dem Boden, wo das Kaninchen gerade sitzt und auch nur, wenn es gestreichelt werden möchte.

Gute Umgebung – kein starker Lärm, starke Witterungseinflüsse (großzügige wind- und regengeschützte Bereiche!), gewohnte Umgebung.

So wenig Stress wie möglich – Stress (ständige unnötige Vergesellschaftungen, unharmonische Gruppen, Einzelhaltung, schlechte Haltungsbedingungen) verschlimmert Krankheiten und löst sie aus.

Hygiene – Eine gesunde Hygiene (keine übertriebene Hygiene mit Desinfektion etc. – diese schwächt das Immunsystem) beugt Krankheiten vor. Gezielte Desinfektion ist nur bei nachgewiesenen Erregern sinnvoll.

Medikamente – Völlig ungeeignet in der Kaninchenmedizin ist Cortison (mit wenigen Ausnahmen, z.B. akute Atemnot, Uveitis und Thymom-Behandlung). Regelmäßige Kotproben, eine gute Beobachtung des Tieres und regelmäßige Gesundheitschecks sind sinnvoll. Krankheiten bereits behandeln, wenn erste Anzeichen auftreten und nicht erst im fortgeschrittenen Zustand, möglichst gut verträgliche Medikamente wählen, wenig Stress bei der Eingabe verursachen, die Ursachen für die Erkrankungen finden und beheben.

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Mittel, die das Immunsystem stärken

 

Mittel und Medikamente, die das Immunsystem aufbauen

  • Umijo Pet  (allgemein bei Immunschwäche, z.B. bei Schnupfen)
  • PropolisHerbal (allgemein zur Immunstärkung)
  • Schwarzkümmelöl (allgemein zur Immunstärkung)
  • Ingwer (fördert das Immunsystem, besonders bei Verdauungsbeschwerden, Gelenkserkrankungen, Krebs, Schnupfen, Abszessen/Eitergeschehen, Würmern…)
    Ingwer ist eine wahnsinnig gesunde Nahrungsergänzung für Kaninchen und sehr gut erforscht, leider sind nicht alle Punkte am Kaninchen erforscht.
    Was Ingwer alles kann:
    Allgemein
    – das Immunsystem stimulieren
    – gegen Bakterien, Pilze, Parasiten und Würmer wirken
    – entzündungshemmend und schmerzlindernd agieren
    – den Stoffwechsel anregen
    – die Verdauung regulieren
    Wirkung auf die Atemwege
    – durch seine entzündungshemmende Wirkung kann er z.B. auch bei Schnupfen sinnvoll sein
    Wirkung auf Gelenkserkrankungen
    – er kann Gelenkserkrankungen reduzieren, Gelenksentzündungen verringern und die Gelenksschmerzen abmildern
    Krebs
    – vor Krebs schützen und Krebs therapieren (bisher nur für Prostatakrebs nachgewiesen)
    Verdauung
    – die Darmperistaltik und Verdauungssäfte anregen
    – den Gallenfluss fördern
    – Übelkeit reduzieren
    – Magengeschwüre mildern
    Trotzdem ist Ingwer natürlich kein „Allheilmittel“ aber er ist als Nahrungsergänzung und bei kranken Tiere als Unterstützung der Behandlung sinnvoll.
    In den Fotos seht ihr, wie man ihn einfach zubereitet und verfüttert (reiben und mit Banane vermischen, die man einfach mit einer Gabel zerdrücken kann), die meisten Kaninchen lieben ihn nach anfänglicher Skepsis in dieser Form. Beginnen Sie mit wirklich sehr kleinen Mengen (wenige Raspler in ganz viel Banane) und steigern Sie die Menge ganz langsam! Nach sehr langsamer Gewöhnung wird er irgendwann sogar pur gefressen. Ingwer-reibe-kaninchen-banane Ingwer-banane-kaninchen ingwer-für-kaninchen geriebener-ingwer-reibe-kaninchen
  • Zylexis (nicht bei stark geschwächten Kaninchen!)
  • Interferon
  • Engystol
  • Thymian und Thymianöl
  • Blütenpollen
  • Meerrettich (bei Entzündungen der Blase, Niere, Harnwege, Atemwege (Schnupfen) und Lunge, schleimlösend, entzündungshemmend)
  • Gladiator Plus (besonders bei Milben, Verdauungs- und Gelenkserkrankungen)

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