Kaninchen sollen einziehen: Wo kaufe ich sie am besten?
Wer sich für Kaninchen als Haustiere entscheidet, denkt meist zu erst an den nächsten Zoohandel, der süße kleine Babykaninchen anbietet. Lassen Sie sich jedoch nicht vom Preis oder der Niedlichkeit der Tiere verleiten, sondern erkundigen Sie sich vorher genau, welche Tiere und welche Herkunft in Frage kommt, sonst erlebt man meist später eine böse Überraschung.
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Seriöse Abgabestelle finden
Hier findet ihr eine Übersicht seriöser Abgabestellen
Seriöse Abgabestellen Checkliste
Kriterien, die im Voraus erfragt werden können
- Die männlichen Kaninchen werden (früh)kastriert abgegeben (verhindert unerwünschte Vermehrung und Vergesellschaftungsprobleme, denn spät kastrierte Rammler müssen für die Kastrationsquarantäne getrennt gehalten und neu vergesellschaftet werden)
- Alle gesunden Kaninchen wurden gegen RHD2, RHD1 und Myxomatose geimpft (Impfausweis zeigen lassen!)
- Die Kaninchen sind parasitenfrei (Laborbefund der Kotproben zeigen lassen)
- Der EC-Status ist bekannt bzw. für Zuchten: es wird mir EC-freien Tieren gezüchtet (Blutbefund der Eltern oder Abgabetiere liegen vor): Warum ist das wichtig?
- Jungtiere werden frühestens mit 10, besser mit 12 Wochen abgeben, so dass sie ein gutes Immunsystem entwickeln konnten, sehr gut sozialisiert wurden und lange genug die Mutter und die Wurfgeschwister um sich hatten. Die Abgabestelle erklärt Ihnen, warum die Abgabe vor der 12. Woche nicht artgerecht ist.
- Die Abgabestelle steht bei Problemen und Fragen jeder Zeit auch nach dem Verkauf bereit.
- Die Abgabestelle nimmt die Tiere jeder Zeit zurück, wenn Sie diese irgendwann abgeben.
- Rasse: auf rassespezifische Erkrankungen und Probleme wird hingewiesen. Es werden keine Qualzuchten gezüchtet (z.B. keine Widderkaninchen mit Schlappohren, keine Satin-Kaninchen, keine Langhaarkaninchen)
- Optional: Die Kaninchen werden gechipt, um sie einwandfrei identifizieren zu können.
Kriterien vor Ort
- Die Kaninchen werden mit viel Frischfutter und Heu gefüttert und nicht mit Pellets oder handelsüblichen Kaninchenfutter. Man berät Sie, welches Futter für Kaninchen geeignet ist und warum (die Ernährung von Jungtieren wirkt sich auf die Zahngesundheit aus!).
- Die Abgabestelle interessiert sich für Ihre Haltung, möchte Fotos sehen und die Haltung anschauen (Vor- oder Nachkontrolle). Tiere werden nur an artgerechte Haltung abgegeben.
- Die Abgabestelle drängt ihre Tiere nicht auf sondern weißt sie auch auf Probleme hin und möchte genau wissen, ob das Tier auch wirklich gut bei Ihnen aufgehoben ist.
- Sie können ihr ausgesuchtes Kaninchen auch vor der Abgabe besuchen und kennen lernen.
- Es wird ein Schutzvertrag zum Wohle des Kaninchens mit Ihnen abgeschlossen.
- Wenn bereits Tiere vorhanden sind: Sie werden zur Vergesellschaftung beraten und Unterstützung angeboten.
- Es ist eine Besichtigung der kompletten Haltung (Tierheim/Zuchtanlage) möglich, und nicht nur z.B. von einem Wurf
- Bei Jungtieren: Das Muttertier sieht gesund aus, lebt bei den Jungtieren und wird gezeigt.
- Die Kaninchen leben alle in großen Gehegen und nicht in kleinen Ställen/Käfigen, die Gehege sind sauber, gepflegt, abwechslungsreich gestaltet und groß genug. Jungtiere verbringen in dieser Haltung die wichtigste Phase ihres Lebens und es entscheidet darüber, ob sie nachher ängstlich sind oder Verhaltensstörungen entwickeln (Sozialisation)… Jungtiere wachsen in Gruppen mit mehreren adulten Kaninchen auf und nicht nur mit der Mutter (dadurch werden sie sehr gut sozialisiert und sind später weniger aggressiv).
- Die Kaninchen sind gesund, kranke Tiere werden behandelt (Schnupfen, Durchfall, saubere Augen, stumpfes Fell…).
In Zuchten
- Die Zuchtrammler leben nicht alleine sondern mit einem kastr. Rammler oder einem kastr. Weibchen in einem großen Gehege.
- Alle Wurfgeschwister und die anderen Kaninchen sehen gesund und gepflegt aus.
- Der Züchter kennt sich mit Zuchtmethoden (z.B. Linienzucht) aus und hat sich eingehend damit beschäftigt, welche Erbkrankheiten es beim Kaninchen gibt und wie er diese ausschließen kann (z.B. Letalfaktor, Maxfaktor, Megacolon-Syndrom…)
- Der Züchter züchtet nur eine oder sehr wenige Rassen. Züchter von mehreren Rassen (oder allen Rassen, die gerade in sind) oder Züchter, die ständig die Rasse wechseln, sind nicht seriös.
- Die Kaninchen werden nur mit Stammbaum abgegeben und die Abstammung der Elterntiere ist bekannt.
- Der Züchter zieht nur wenige Würfe groß und produziert keine Massen.
Kaufen Sie Kaninchen nur bei einer Abgabestelle, die diese Kriterien erfüllt und sehr auf das Wohl der Tiere bedacht ist. Lassen Sie sich auf keine Ausreden oder Kompromisse ein. Denn ein guter Kaninchen-Interessent sagt auch mal nein, wenn es nicht passt.
Kosten – was kostet ein Kaninchen?
Beim Kaninchenkauf sollte man nicht sparen, denn das wirkt sich auf Folgekosten aus. Hier Beispiel-Kostenaufstellungen, die den Hintergrund erklären. Die Beispiele sind nicht allgemeingültig, jede Abgabestelle hat andere Kosten.
Mindest-Abgabealter für Jungtiere
Kaninchen sollten niemals vor der zehnten Lebenswoche abgegeben werden! Ideal ist eine Abgabe mit 12-14 Wochen.
- Beobachtungen zeigen ganz klar, dass Kaninchen sehr viel länger als bis zur 6. oder 8. Lebenswoche bei ihrer Mutter Milch trinken. Weil dies meist nur nachts passiert, fällt es den meisten Züchtern gar nicht auf. Kaninchenbabys benötigen die Muttermilch um ein gesundes Immunsystem aufzubauen, werden sie abrupt abgestillt, wird dieser Vorgang meist gestört.
- Die ersten vier Monate ist die prägendste Sozialisierungsphase für Kaninchen. In diesem Alter lernen sie im Gruppenverband mit den Alttieren und Geschwistern Sozialverhalten. Dafür ist eine harmonische, stabile Gruppe mit Alttieren unterschiedlichen Geschlechts nötig. Tiere, die in dieser Phase alleine oder nur mit einem anderen Kaninchen gehalten werden, haben später ein schlechteres Sozialverhalten und sind nicht so gut verträglich.
- Die Babys untereinander spielen und kuscheln in den ersten Wochen sehr intensiv,
der Kontakt mit einem Alttier kann die Babyspiele niemals ersetzen. Ähnlich wie wenn ein Menschenkind ohne Kontakt zu Gleichaltrigen aufwächst. - In dieser Phase wird die Darmflora und das Immunsystem gebildet. Die Umzüge zum neuen Halter (oder auch in eine Zoohandlung), eine Futterumstellung und Vergesellschaftungen bringen das Kaninchen mit neuen Keimen in Kontakt und belasten und stressen es unnötig stark, so dass manche Tiere in Folge lebenslang an einer Immunschwäche leiden.
- Die Babys nehmen den Blinddarmkot der Mutter auf, um die Darmflora optimal aufzubauen. Dies ist nur möglich, wenn sie lange bei ihrer Mutter bleiben dürfen.
- Mit Eintritt der 12. Lebenswoche werden die ersten Kaninchen geschlechtreif, daher müssen sie nun nach Geschlechtern getrennt werden. Idealerweise werden sie etwa in der 11. Lebenswoche frühkastriert, so dass sie weiter in der Gruppe bleiben können (bei einer Kastration ab der 12. Lebenswoche bzw. ab Geschlechtsreife sind sie noch bis zu sechs Wochen nach der Kastration zeugungsfähig).
Kaninchen aus dem Tierschutz: Tierheime, Notstationen, private Pflegeplätze
Mit Tieren aus dem Tierschutz unterstützt man nicht nur einen guten Gedanken und gibt einem bedürftigen Tier ein gutes Zuhause. Was viele Halter nicht wissen: Tierheim-Tiere sind i.d.R.
- alle tierärztlich durchgecheckt,
- ohne Parmparasiten (Kotprobe),
- der EC-Status ermittelt,
- geimpft gegen RHD2, RHD1 und Myxomatose und
- die Männchen kastriert.
Wichtig: lassen Sie sich das Blutergebnis des EC-Tests, die Kotprobe und die Impfbescheinigung zeigen! Glauben Sie keinen „Ausreden“ wie z.B. dass keine Impfbescheinigungen ausgestellt werden würden.
Tierschutzvereine verfolgen das Ziel, die Tiere gut zu vermitteln und geben deshalb beispielsweise chronisch kranke Kaninchen auch nur ausdrücklich als solche ab. Chronisch kranke Kaninchen werden dann an Halter vermittelt, die bereit sind, solche Tiere intensiv zu pflegen und die entstehenden Kosten zu tragen. Ein Kaninchen-Anfänger bekommt entsprechend auch nur geeignete Tiere vermittelt.
Außerdem wird meist auf den Charakter und die Eigenheiten der Tiere geachtet. Wie verträglich ist es? Wie verhält es sich in der Gruppe? Lässt es sich streicheln? Ist es ängstlich?
Den Tierheim-Mitarbeitern ist wichtig, wo das Tier leben wird und das es sich dort wohlfühlt. Deshalb werden die Halter über ihre Haltung befragt und Vor- oder Nachkontrollen beim Halter durchgeführt. Treten Probleme auf, kann Rücksprache mit dem Tierheim gehalten werden.
Tierschutzvereine verfolgen keine Gewinn-Absichten sondern verpflichten sich rein dem Wohl der Vierbeiner. Anders als der Ruf von Tierheimtieren, sind diese Tiere meist sehr dankbare, gesunde Tiere.
Siehe auch Vorurteile zu Tieren aus zweiter Hand
Trotzdem gibt es auch bei Tierschutz-Einrichtungen schwarze Schafe. Achten Sie darauf, ob darauf geachtet wird, wo die Tiere später leben werden, werden Sie beraten und informiert? Wirkt die Einrichtung gepflegt und gut organisiert? Kennen sich die Mitarbeiter mit Kaninchen aus? Vertrauen Sie auch Ihrem Bauchgefühl und fragen Sie im Zweifelsfall nach.
Kaninchen aus dem Handel: Kleintiermarkt, Baumarkt und Zoohandlung
Keinesfalls sollten Kleintiere auf einem Kleintiermarkt, im Baumarkt oder in einer Tierhandlung erworben werden. Diese Tiere kommen aus Massenzuchten, werden produziert um Profit zu machen, zu früh von ihrer Mutter getrennt, nicht tierärztlich versorgt und ohne Beratung verkauft.
Tiere mit solch einer Herkunft sind wie Wühltischwelpen aus dem illegalen Welpenhandel oft krank, verstört, nicht sozialisiert und mit dem Kauf unterstützen Sie ein skrupelloses Geschäft.
Herkunft:
- Schlechte Haltungsbedingungen (kleine Buchten in denen die Babys niemals rennen oder Haken schlagen konnten, kein Freilauf, schlechte Pflege…)
- Keine tierärztliche Versorgung – kranke Tiere werden getötet oder verfüttert (50€ Tierarztkosten für ein Kaninchen das nur 20€ Gewinn bringt?)
- Die Mütter sind reine Geburtsmaschinen, die Väter leben lebenslang in Einzelhaltung
- Massenzuchten, das einzelne Tier zählt nicht, nur der Gewinn zählt
- Mehrere Rassen und Tierarten werden von
einem Züchter gezüchtet - Der Züchter kennt sich nicht mit Zuchtmethoden und Erbkrankheiten aus, es entstehen Erbfehler bei den Nachzuchten
- Die Babys werden viel zu früh von ihrer Mutter getrennt und dadurch weder sozialisiert, noch entwickeln sie ein gesundes Immunsystem durch die Muttermilch.
Verkauf (Zoohandlung, Baumarkt, Kleintiermarkt):
- Die Tiere müssen erst in die Zoohandlung und dann zum neuen Halter umziehen, dadurch ist das Immunsystem zu früh mit vielen neuen Keimen in Kontakt gekommen und manche Tiere entwickeln eine chronische Immunschwäche.
- Die Herkunft ist nicht ersichtlich, es wird keine Auskunft über die Adresse des Züchters gegeben und wenn doch, findet man dort schlimme Zustände vor.
- Die Kaninchen bekommen meist hauptsächlich Trockenfutter/Pellets und Heu, kaum oder gar kein Grünfutter (Mangelernährung in der Entwicklung > Folge-Erkrankungen)
- Keine kompetente Beratung, die Tiere werden auch in Käfighaltung mit Trockenfutter abgegeben. Die Halter, die sich dort beraten lassen, vertrauen dem Personal, sie und die Tiere müssen später mit den Folgen der falschen Haltung und Ernährung kämpfen.
- Falsche Geschlechtertrennung: Auch wenn an den Gehegen die Geschlechter dran stehen, sitzen oft Männchen bei den Weibchen und umgekehrt.
- Lebenwesen werden zur Ware
- Es werden Tiere spontan gekauft weil sie süß sind und landen in katastrophalen Haltungen.
- Kranke Tiere werden in den Hinterraum gestellt um sie sterben zu lassen oder an den Züchter zurück gegeben, der sie entsorgt (50€ Tierarztkosten für 30€ Kaninchen?), teils werden kranke Tiere auch als gesund verkauft
- Oft sind die Tiere nicht genug vom Verkaufsraum abgeschirmt, haben kaum oder keine Unterschlüpfe, sind nicht richtig versorgt und können sich nicht zurück ziehen (besonders auf Kleintiermärkten).
Bei Ihnen zu Hause:
- Die Kaninchen sind oft schon trächtig (gedeckt durch den Bruder – Inzucht und/oder es entstehen Erbfehler bei den Nachkommen), die Mütter werden durch die frühe Trächtigkeit in ihrer Entwicklung gestört und versterben teils bei der Geburt.
- Viele Tiere sind krank (Kokzidien usw. haben fast alle dieser Tiere), viele geschwächt, einige sterben, andere schaffen es durch intensive tierärztliche Behandlung zu überleben. Nur wenige sind gesund. Es ist ein Drama, wenn das süße Tierbaby plötzlich totkrank ist.
- Die Halter kämpfen durch die falsche Beratung mit Krankheiten, Verletzungen und Tod (z.B. zwei unkastrierte Rammler, die sich mit 8 Monaten plötzlich schwer verletzen oder töten, ein Kaninchen das an einer Magenüberladung durch falsches Futter stirbt, …)
- Die Tiere sind schlecht verträglich (durch die schlechte Sozialisierung)
- Manche Tiere haben lebenslang ein schlechtes Immunsystem und erkranken an sehr vielen Krankheiten.
- Bei Problemen sind die Halter auf sich alleine gestellt, der Zoohandel interessiert sich nicht für die Tiere, nimmt sie nicht zurück, berät nicht bei Problemen.
Foto: Anna Hajaky http://
Blume (aus einem Baumarkt gekauft) wurde nur 1 Jahr alt, dann trat ihre Erbkrankheit (Megacolon) immer stärker auf und sie musste schlussendlich erlöst werden (das rechte Kaninchen ist im selben Alter wie sie):
Kaninchen Fluffy vom Kleintiermarkt hatte eine Erbkrankheit am Auge (Rollied), dadurch reiben die Wimpern dauerhaft ins Auge und zerstören es stark. Durch eine Operation (Rollied wird nach oben geklappt) ist es möglich, die Schmerzen zu nehmen und das Auge abheilen zu lassen. Diese OP haben wir machen lassen. Bei einer guten Zucht wäre dies Fluffy erspart geblieben. Im Alter von wenigen Wochen krampfte er plötzlich sehr stark und verstarb am frühen Morgen nach einer Nacht stationärer Aufnahme beim Tierarzt. Diese Krampfanfälle sind ebenfalls erblich bedingt, die „angeborene Krampflähme“ tritt meist zwischen der 6. und 8. Lebenswoche auf und ist auf einen erblichen Defekt im Klein- und Stammhirn zurück zu führen.
Maxi ist ein Beispiel für das Leid der vielen Kinderzimmerkaninchen.
Leider werden immer noch Kaninchen in großer Menge einzeln in kleine Käfige abgegeben und werden sogar als „kindertauglich“ angepriesen (Zoohandlungen, Kleintiermärkte, Baumärkte…). Dabei werden die Bedürfnisse der Tiere meistens nicht im geringsten erfüllt und nach kurzer Zeit sind die Tiere langweilig geworden.
Abgestellt in einer Ecke des Zimmers, ab und zu mal das Trockenfutter auffüllen und die grün gewordene Trinkflasche austauschen. Wenn die Freunde zu Besuch kommen wird das Tier vielleicht noch ein wenig von denen unter Panik umher geschleppt! So vegetieren die Kaninchen dahin.
Ein Leben im Gefängnis ohne Ansprache, ohne Bewegung, ohne artgerechte Ernährung ohne die liebevolle Zuneigung eines Partners!
Kein Lebewesen verdient so etwas! Deshalb klärt auf und informiert euch über die Grundbedürfnisse der Tiere!
Maxi durfte nie den Herzschlag einer Partnerin kennenlernen, nie wissen wie es ist zu springen ohne nach einem Satz am Käfigende zu sein. Er durfte nie buddeln oder fröhlich sein. Er durfte nur für kurze Zeit Spielzeug sein!
Maxi durfte NIE Kaninchen sein!!!
Nach 11 Jahren in der Hölle konnte ich ihm nur noch helfen indem er erlöst wurde!
Kaninchen vom Züchter
Folgende Kriterien helfen Ihnen dabei, einen seriösen Züchter zu finden:
- Der Züchter zeigt Ihnen die komplette Zucht-Anlage und nicht nur den einen Wurf.
- Die Mutter sieht gesund aus, lebt bei den Jungtieren und wird Ihnen gezeigt.
- Die Kaninchen leben alle in großen Gehegen und nicht in kleinen Ställen/Käfigen, die Gehege sind sauber, abwechslungsreich gestaltet und groß genug (die Kaninchen konnten sich dadurch gesund entwickeln und vieles schon kennen lernen, dadurch sind sie später gesünder und weniger ängstlich)
- Die Babys wachsen in Gruppen mit mehreren adulten Kaninchen auf und nicht nur mit der Mutter (dadurch werden sie sehr gut sozialisiert und sind sozialverträglich)
- Die männlichen Kaninchen werden (früh)kastriert abgegeben (so beugt der Züchter vor, dass mit den Tieren vermehrt wird).
- Die Zuchtrammler leben nicht alleine sondern mit einem kastr. Rammler oder einem kastr. Weibchen in einem großen Gehege.
- Alle Wurfgeschwister und die anderen Kaninchen sehen gesund und gepflegt aus.
- Alle gesunden Kaninchen wurden gegen RHD2, RHD1 und Myxomatose geimpft (Impfausweis zeigen lassen!)
- Die Kaninchen sind parasitenfrei (Laborbefund der Kotproben zeigen lassen)
- Die Elterntiere sind EC-frei (Blutbefund der Eltern oder der Jungtiere liegt vor)
- Die Babys werden frühestens mit 12 Wochen abgeben, so dass sie ein gutes Immunsystem entwickeln konnten, sehr gut sozialisiert wurden und lange genug die Mutter und die Wurfgeschwister um sich hatten. Der Züchter erklärt Ihnen, warum die Abgabe vor der 12. Woche nicht artgerecht ist.
- Die Kaninchen werden mit viel Frischfutter, Heu und Strukturfutter gefüttert und nicht mit Pellets oder handelsüblichen Kaninchenfutter. Der Züchter berät Sie, welches Futter für Kaninchen geeignet ist und warum.
- Der Züchter kennt sich mit Zuchtmethoden (z.B. Linienzucht) aus und hat sich eingehend damit beschäftigt, welche Erbkrankheiten es beim Kaninchen gibt und wie er diese ausschließen kann (z.B. Letalfaktor, Maxfaktor, Megacolon-Syndrom…)
- Der Züchter züchtet nur eine oder sehr wenige Rassen. Züchter von mehreren Rassen (oder allen Rassen, die gerade in sind) oder Züchter, die ständig die Rasse wechseln, sind nicht seriös.
- Der Züchter interessiert sich für Ihre Haltung, möchte Fotos sehen und die Haltung anschauen (Vor- oder Nachkontrolle). Ist die Haltung nicht artgerecht, gibt er seine Tiere nicht ab.
- Der Züchter drängt seine Tiere nicht auf sondern weißt sie auch auf rassetypische Probleme hin und möchte genau wissen, ob das Tier auch wirklich gut bei Ihnen aufgehoben ist.
- Sie können ihr ausgesuchtes Jungtier auch vor der Abgabe besuchen und kennen lernen.
- Der Züchter schließt einen Schutzvertrag zum Wohle des Kaninchens mit Ihnen ab.
- Die Kaninchen werden nur mit Stammbaum abgegeben und die Abstammung der Elterntiere ist bekannt.
- Der Züchter zieht nur wenige Würfe groß und produziert keine Massen.
- Sie werden zur Vergesellschaftung beraten.
- Der Züchter steht bei Problemen und Fragen jeder Zeit auch nach dem Verkauf für Rückfragen bereit.
- Der Züchter nimmt die Tiere jeder Zeit zurück, wenn sie diese irgendwann abgeben sollten.
Kaufen Sie Kaninchen nur bei einem Züchter, der diese Kriterien erfüllt und sehr auf das Wohl der Tiere bedacht ist. Lassen Sie sich auf keine Ausreden oder Kompromisse ein. Denn ein guter Kaninchen-Interessent sagt auch mal nein, wenn es nicht passt.
Wichtig: lassen Sie sich das Blutergebnis des EC-Tests, die Kotprobe und die Impfbescheinigung zeigen! Glauben Sie keinen „Ausreden“ wie z.B. dass keine Impfbescheinigungen ausgestellt werden würden.
Aber auch ein guter Züchter hat einen großen Nachteil! Es gibt momentan einen großen Kaninchenüberschuss in Deutschland. Zu viele Kaninchen und zu wenige Halter mit guter Haltung. Deshalb ist es eigentlich unverantwortlich, bei der momentanen Lage, weitere Tiere in die Welt zu setzen. Denn: Ein guter Züchter produziert nur dann Nachwuchs, wenn gute Plätze für die Nachkommen gesichert sind. Deshalb: Geben Sie erst den Tieren ein Zuhause, die schon da sind und unterstützen Sie so lange nicht, dass neue Tiere nach produziert werden.
Kaninchen von Privatabgaben
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Kaninchen abgegeben werden. Je nach Hintergrund sollten Sie genau hinschauen und erst dann entscheiden, ob Sie diese Tiere aufnehmen.
Jungtiere aus Vermehrungen/ Kinderzimmernachwuchs
Viele Halter wünschen sich „einmal Nachwuchs“ oder produzieren regelmäßig Nachwuchs. Lassen Sie die Finger von solchen Tieren, sie leiden oft unter Erberkrankngen und sie unterstützen damit die unkontrollierte Vermehrung von Kaninchen, teils auch Animal Hoarding im Anfangsstadium und schlechte Aufzuchtsbedingungen. Kaninchenzucht gehört in kompetente, erfahrene Züchterhände.
Abgabetiere durch persönliche Umstände oder weil mit der Kaninchenhaltung aufgehört wird
Sehr viele Kaninchen werden aus den unterschiedlichsten Gründen heraus abgegeben. Diese Tiere suchen händeringend ein gutes, neues Zuhause. Teils sind es Tiere die schlimm gehalten und schlecht gepflegt wurden (z.B. weil das Interesse der Kinder verloren ging oder Kaninchen doch nicht die richtigen Tiere waren), teils wiederum sehr gepflegte Tiere, die geliebt und bestens versorgt wurden (z.B. weil das Partnerkaninchen gestorben ist und das verbliebene nicht alleine bleiben soll oder weil persönliche Umstände die Abgabe erfordern).
Tiere die aus guter Haltung kommen und gepflegt und gesund sind, erkennen Sie daran, dass der Halter sich für die zukünftige Haltung interessiert, einen Schutzvertrag abschließt und das neue Zuhause anschaut. Zudem wird er Ihnen genau von seinem geliebten Tier erzählen und Sie kennen lernen wollen. Diese Tiere können Sie meist bedenkenlos übernehmen.
Tiere aus schlechter Haltung, die öfters auch krank und ungepflegt sind, werden oft verschenkt oder ohne Interesse an der neuen Haltung verkauft. Oft ist dem Tier und seiner Umgebung schon der Pflegezustand anzusehen. Diese Tiere werden meist auch schlecht gehalten. Bedenken Sie vor der Übernahme: Anders als Tiere aus dem Tierheim (die tierärztlich untersucht sind), sind diese Tiere oft krank und müssen erst gesund gepflegt werden, meist fällt auch die Kastration und Impfung an. Nehmen Sie diese Tiere nur auf, wenn Sie sich dessen bewusst sind und bereit, die Tiere entsprechend zu versorgen. Diese Tiere werden es Ihnen aber auf jeden Fall danken und es ist als Halter sehr schön zu sehen, wenn die Kaninchen aufblühen und glücklich werden.
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