Einrichtung von Kaninchengehegen für Kaninchen mit Behinderung – Tipps für eine artgerechte Gestaltung
Handicap-Kaninchen, also Kaninchen mit körperlichen Einschränkungen wie Lähmungen, Blindheit, Amputationen oder altersbedingten Gebrechen, benötigen besondere Aufmerksamkeit, wenn es um die Gestaltung ihres Geheges geht. Eine angepasste Umgebung kann maßgeblich dazu beitragen, dass die Tiere trotz ihrer Behinderungen ein artgerechtes, sicheres und erfülltes Leben führen können.
Gehbehinderung: Barrierefreie Gestaltung des Geheges
Ein barrierefreies Gehege ermöglicht dem Handicap-Kaninchen, sich selbstständig und sicher zu bewegen, ohne auf ständige Hilfe angewiesen zu sein. Folgende Maßnahmen sind hierbei besonders wichtig:
Bodengestaltung
Ein weicher, rutschfester Bodenbelag ist besonders wichtig, da Handicap-Kaninchen Schwierigkeiten beim Laufen oder Hoppeln haben können. Teppiche, weiche Matten oder Fleeceunterlagen bieten guten Halt und verhindern, dass das Tier wegrutscht oder sich Verletzungen zuzieht. Decken können mit einem Rutschstopper für Teppiche oder Steinen an den Ecken stabilisiert werden, oft reicht es auch sie unter die Einrichtung zu klemmen oder Teppiche mit Gummierung an der Unterseite zu verwenden. Beachte, dass die Teppiche waschbar und so klein sein sollten, dass sie in die Waschmaschine passen. Mehr Tipps finden sich auch bei der Fleecehaltung
Der richtige Untergrund für gelähmte/liegende Kaninchen
Wichtig: Eine besondere Herausforderung ist es, wenn die Kaninchen sich gar nicht mehr bewegen können und an einer Stelle liegen. Dieser Zustand ist kein Dauerzustand! Leider gibt es immer noch Leute, die ihr Tier lange Zeit so „dahinvegetieren“ lassen. Wenn ein Kaninchen sich nicht mehr selbst fortbewegen kann, ist die Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Lasse genau abklären was für eine Krankheit dahinter steckt und wenn diese nicht behandelt werden kann, dann sollte das Tier erlöst werden. Auch wenn es für uns als Halter schwer ist, wäre es für das Tier nicht fair, es am leben zu lassen, wenn es nicht mehr artgerecht leben kann. Wenn es behandelbar ist, erfordert so ein Zustand sehr viel Aufwand, Zeit und Aufmerksamkeit vom Halter! Wer das nicht leisten kann/will, sollte das Tier ebenfalls erlösen, denn sonst leidet es durch Wundliegen, Verwahrlosung usw.
- Weiche Polsterung untendrunter: Da die Tiere viel an einer Stelle liegen, bekommen sie Druckstellen, wenn der Untergrund zu hart ist. Als weiche Abpolsterung eignen sich:
– Hygiene-Hundebetten (Matten): sie sind abwaschbar, wasserfest und recht weich (je nach Produkt), deshalb sind sie ideal als Untergrund geeignet. Empfehlung: flache Hundematte aus Kunstleder oder noch eine flache Matte, oder eine Hundematte mit Rand
– Dicke Teppiche: Besonders dicke Teppiche können ebenfalls gut abpolstern, sie lassen sich jedoch kaum waschen und müssen danach entsorgt werden.
– Vetbeds: Auch Vetbeds können recht gut polstern und haben noch dazu den Vorteil, dass sie eine gute Oberfläche sind damit der Urin abläuft. Vetbeds
– Dick Heu/Stroh/Einstreu: Auch eine richtig dicke Schicht Stroh kann als Polsterung verwendet werden.
– Isomatten/Fitnessmatten: Isomatten sind ebenfalls eine denkbare Unterlage, damit der Boden weicher ist.
– Wiese: Ideal ist Wiese als Untergrund, wenn man dazu die Möglichkeit hat (Achtung Fliegenmaden! Fliegengitter?)
– Alte Stoffe/Matratzen/Kissen…: Diese sind geeignet, wenn obendrüber eine urindichte Schicht ist, z.B. Wickelunterlagen/Inkontinenzunterlagen - Saugende Unterschicht: Es sollte ein gut saugender Untergrund verwendet werden, denn wenn die Tiere sich nicht bewegen, machen sie dort hin, wo sie auch liegen. Das heißt, es landet alles an einer Stelle. Als saugfähiger Untergrund eignet sich:
– Inkontinenz-unterlagen, Wickelunterlagen: Sie sind im DM, bei Amazon und über den Tierarzt erhältlich und können danach im Müll entsorgt werden. Achtung: viel Restmüll! Damit sie nicht rutschen, können Anti-Rutschmatten für Teppiche hilfreich sein. Welpenunterlagen, Inkontinenzunterlagen
– Holzpellets, Streu: Sofern noch eine weiche Schicht obendrüber kommt. - Urinableitende Oberschicht: Die oberste Schicht ist besonders von Bedeutung, wenn das Kaninchen nur an einer Stelle liegt, damit es sich nicht wund liegt, nicht einnässt, der Urin gut abläuft und es guten Halt/Griff hat bzw. nicht rutscht. Auf Untergründen mit viel Griff, schaffen es oft auch gelähmte Kaninchen, sich ein wenig fortzubewegen. Dieser Punkt ist extrem wichtig, da so das Risiko für das Wundliegen minimiert wird, das Tier kaum Druckstellen bekommt und die Physiotherapie erspart bleibt. Deshalb steht an erster Stelle, einen solchen Untergrund zu finden. Unser Erfahrung nach klappt das am besten auf Wiese.
Geeignet sind:
– Vetbeds: Vetbeds haben den Vorteil, dass es den Urin absaugt und durchleitet quasi und das Tier relativ gut trocken sitzt. Sie werden gewaschen. Vetbeds
– dicke Teppiche: Ein dicker Teppich ist ebenfalls geeignet und gibt guten Halt, der Urin läuft ab und die Oberfläche bleibt je nach Material einigermaßen trocken. Allerdings kann er nicht gewaschen werden und wird entsorgt…Trockene Wiese ist ein idealer Untergrund, wenn die Tiere vor Fliegen(maden) geschützt sind.– Wiese: Der ideale Untergrund ist Wiese, dort können sich oft sogar noch fast völlig gelähmte Kaninchen fortbewegen, weil sie besseren Halt haben, der Urin fließt schnell ab und die Oberfläche verursacht kein Wundliegen. Bei Regen muss der Bereich überdacht sein, damit sie trocken bleibt. Die Tiere müssen mit Fliegengitter gegen Fliegenmaden geschützt werden!
– Heu: Eine Alternative zu Vetbeds und Wiese ist eine sehr dicke Lage Heu, sofern sie so dick ist, dass sie kaum verrutscht. Es sollte weiches Heu sein. Bei routierenden Kaninchen ist es nicht geeignet, da sie sich dabei die Augen verletzen können!
Ebenerdige Gestaltung, barrierefreie Zugänge
Rampen, Treppen und erhöhte Ebenen sollten vermieden oder flach gestaltet werden. Handicap-Kaninchen können sich oft nicht problemlos nach oben bewegen, daher ist ein ebenerdiges Gehege ideal, um Stürze und Unfälle zu vermeiden. Erhöhte Ebenen müssen mit einer Umrandung gesichert und flache Rampen als Zugang angebracht werden. Die Rampen sollten ebenfalls seitlich vor dem Herunterfallen gesichert werden. Wenn Rampen notwendig sind, sollten diese möglichst flach und mit rutschfestem Material ausgelegt sein, um dem Tier die Nutzung zu erleichtern. Auch Zugänge zu Schlafplätzen oder Futterstellen sollten leicht erreichbar sein.
Flache Einstiege
Häuschen oder Verstecke sollten über breite, niedrige Eingänge verfügen, die das Tier ohne Mühe betreten kann. Vermeide hochliegende Eingänge oder enge Zugänge, die das Handicap-Kaninchen überfordern könnten.
Müllsack-Toilette: Dafür wird ein Müllsack mit einem Klebeband-Streifen rund herum festgeklebt und darauf Zeitung gelegt, über die Heu/Stroh/Einstreu gestreut wird. Die Zeitung muss ein- bis zweimal täglich zusammen gerollt und entsorgt werden.
Diese Toilette ist sehr gut für kranke Kaninchen geeignet, die sich kaum bewegen können. Ungünstig ist es, wenn die Kaninchen nagen oder buddeln. Alternativ kann eine Folie/Plane verwendet werden.
Großzügiger Platz
Das Gehege sollte ausreichend groß sein, um dem Kaninchen genügend Bewegungsfreiheit zu bieten, ohne dass es auf Hindernisse stößt. Enge Passagen und schwer zugängliche Ecken sollten vermieden werden.
Kaninchen im Rollstuhl?
Viele Lähmungen sind beim Kaninchen hoch schmerzhaft, z.B. Wirbelsäulen-Verletzungen. Oft erlebe ich, dass gar nicht genau geschaut wird, ob es sich um eine schmerzhafte Erkrankung handelt oder nicht und ein Rollstuhl verwendet wird, damit das Kaninchen besser laufen kann. Wir sollten dabei jedoch beachten, dass ein Kaninchen kein Mensch oder Hund ist. Kaninchen bewegen sich hoppelnd vorwärts, d.h. jede Bewegung führt zu einer Bewegung der schmerzhaften Wirbelsäule und damit zu starken Schmerzen. Kaninchen zeigen ihre Schmerzen nicht, so dass es dem Tier vermeidlich gut zu gehen scheint. Während wir beim Hund sehr nah mit dem Tier zusammen leben und es z.B. zum Spazieren gehen auf den Rolli schnalle und zum Ruhen vom Rollstuhl befreien können, ist das beim Kaninchen nicht der Fall. Mit Rolli kann ein Kaninchen nicht frei entscheiden, ob es ruht oder steht bzw. sich fortbewegt. Deshalb ist das Thema sehr kritisch zu beurteilen, denn kaum jemand wird 24h neben dem Kaninchen sitzen können um den Rollstuhl zur richtigen zeit anzubringen! Eine kritische Auseinandersetzung findet sich hier.
Schlaf- und Ruheplätze anpassen
Gerade Handicap-Kaninchen benötigen besonders komfortable Schlaf- und Ruheplätze, da sie häufig längere Zeit ruhen müssen, um Energie zu sparen.
Die längeren Ruhezeiten und Einschränkungen in der Bewegung können wie beim Menschen auch zu Druckstellen führen. Deshalb ist ein weicher Untergrund zur Vorbeugung von wunden Läufen und Druckstellen wichtig.
Hier sind einige Tipps für die Gestaltung dieser Bereiche:
- Bequeme Schlafplätze: Ein weicher, gut gepolsterter Untergrund wie Decken, Fleece oder spezielle Kunstleder-Hundematratzen kann den Gelenken und Muskeln des Kaninchens Entlastung bieten. Diese sollten regelmäßig gereinigt werden, um Hygiene und Komfort zu gewährleisten. Empfehlung: flache Hundematte aus Kunstleder oder noch eine flache Matte, oder eine Hundematte mit Rand
- Leichte Erreichbarkeit: Schlafplätze sollten für das Tier ohne Hürden erreichbar sein. Flache Unterstände oder Tunnel ohne hohe Einstiegshürden eignen sich gut für Handicap-Kaninchen.
- Rückzugsorte: Auch Kaninchen mit Handicap haben ein natürliches Bedürfnis nach Rückzugsorten. Diese sollten so gestaltet sein, dass das Tier leicht hinein- und herauskommt, z.B. durch offene Seiten oder großzügige Eingänge.
- Beobachte deine Kaninchen: was nehmen sie an, womit tun sie sich schwer? Optimiere ihre Schlafbereiche
Anpassung der Futter- und Wasserstellen
Die Fütterungssituation sollte für Handicap-Kaninchen leicht zugänglich und stressfrei sein, damit sie ohne große Anstrengung an ihr Futter und Wasser gelangen.
- Flache Näpfe: Verwende stabile, flache Näpfe für Futter und Wasser, die das Tier problemlos erreichen kann. Vermeide hohe oder instabile Schalen, die das Kaninchen möglicherweise nicht gut nutzen kann. Es gibt auch Vogelnäpfe, die am Gitter eingehängt werden, diese kann man oft in der optimalen Höhe und sehr stabil anbringen.
- Bodennahe Platzierung: Alle Futter- und Wasserstellen sollten auf Bodenniveau platziert werden, damit das Kaninchen sich nicht strecken oder hoch hüpfen muss. Das erleichtert insbesondere Tieren mit Mobilitätseinschränkungen den Zugang.
- Leichte Erreichbarkeit: Positionieren Sie Futterstellen so, dass das Tier sie von mehreren Seiten leicht ansteuern kann. Gerade bei eingeschränktem Sehvermögen oder einer Lähmung auf einer Körperseite ist es wichtig, dass das Handicap-Kaninchen nicht unnötig umständlich manövrieren muss.
Besondere Bedürfnisse von Kaninchen mit Gleichgewichtsstörungen (z.B. durch EC)
Kaninchen, die durch Krankheiten wie Enzephalitozoon cuniculi (EC) unter Gleichgewichtsstörungen leiden und häufig rollen oder umkippen, benötigen eine besonders sichere und angepasste Umgebung. Da sie durch ihre Instabilität oft Schwierigkeiten haben, sich sicher zu bewegen oder aufrecht zu bleiben, ist die Einrichtung des Geheges entscheidend, um Verletzungen und zusätzlichen Stress zu vermeiden.
Angepasste Fütterung
Kaninchen mit einem schiefen Kopf oder Gleichgewichtsstörungen haben oft Schwierigkeiten, Futter im herkömmlichen Napf zu erreichen. Lege das Futter seitlich an den Rand des Geheges, verstreue es im Gehege oder biete es in flache Schalen an, die leicht erreichbar sind. So muss das Kaninchen sich nicht unnötig strecken oder mühsam das Futter suchen, was das Fressen erleichtert und stressfreier macht.
Augenverletzungen durch Einstreu vermeiden
Für Kaninchen, die häufig umfallen oder rollen, kann herkömmliche Einstreu ein Problem darstellen, da sie ins Auge geraten und Reizungen oder Verletzungen verursachen kann. Eine weichere Unterlage wie Fleece, Vetbeds oder spezielle Kunstleder-Matratzen für Hunde sind hier die bessere Wahl, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Weidenbrücken und Schutz von oben
Weidenbrücken und ähnliche Tunnel sind eine ideale Option für Kaninchen mit Gleichgewichtsstörungen, da sie stabile Unterschlüpfe bieten, in denen sich das Kaninchen seitlich abstützen kann und durch die Abdeckung von oben und Abdunklung zugleich Schutz und Sicherheit vermitteln. Sie haben keine scharfen Kanten und bieten dem Kaninchen einen Ort, an dem es sich sicher zurückziehen kann.
Seitliche Stütze mit Handtuchrollen
Eine gute Möglichkeit, Kaninchen, die oft seitlich umkippen, zu unterstützen, sind zusammengerollte Handtücher oder Teppichrollen. Eine in ein Handtuch gewickelte Flasche kann zusätzliche Stabilität bieten und das Tier sanft stützen, ohne es einzuengen. Das hilft, Verletzungen und ständiges Rollen zu vermeiden. Die Kaninchen können sich so in Gängen fortbewegen und wenn sie umkippen, seitlich wieder Halt finden und aufrichten.
Griffiger Untergrund
Damit die umgekippten Kaninchen sich wieder fangen, brauchen sie einen stabilen, griffigen Untergrund wie z.B. Vetbeds, die nicht weg rutschen, wenn sie sich mit den Pfötchen dagegen stämmen.
Barrierefreie Zugänge
Siehe weiter oben.
Besondere Anforderungen für blinde Kaninchen
Blinde Kaninchen benötigen eine besonders durchdachte Umgebung, da sie sich nicht auf ihr Sehvermögen verlassen können und stark auf ihren Geruchssinn, das Gehör und ihren Tastsinn angewiesen sind. Eine klare und konstante Struktur im Gehege ist entscheidend, damit sich das blinde Kaninchen sicher und ohne Stress bewegen kann.
- Konstante Einrichtung: Vermeide es, das Gehege zu oft umzustellen, da blinde Kaninchen auf eine feste Anordnung der Gegenstände angewiesen sind, um sich zu orientieren. Wenn das Tier seine Umgebung gut kennt, kann es sich auch ohne Sehsinn sicher bewegen.
- Duftmarken setzen: Blinde Kaninchen nutzen ihren Geruchssinn, um Futterstellen, Schlafplätze und Rückzugsorte zu finden. Es kann hilfreich sein, bestimmte Gegenstände mit einem vertrauten Geruch zu versehen, um dem Kaninchen die Orientierung zu erleichtern.
- Orientierung: Flache Teppiche oder leicht erhöhte Umrandungen können als taktile Orientierungshilfe dienen. Solche „Leitplanken“ ermöglichen dem blinden Kaninchen, den Weg zu wichtigen Bereichen wie Futterstellen oder Schlafplätzen sicher zu finden.
- Vermeidung von Gefahrenquellen: Achte besonders darauf, dass keine scharfen Kanten, offene Treppen oder andere potenzielle Gefahrenquellen im Gehege vorhanden sind. Alles, worüber das Kaninchen stolpern könnte, sollte vermieden werden. Ränder kann man mit einem Schutz für Babybetten versehen, falls die Kaninchen dagegen laufen.
Diese speziellen Anpassungen tragen dazu bei, dass blinde Kaninchen sich sicher und stressfrei in ihrem Gehege bewegen und ein aktives, zufriedenes Leben führen können.
Einrichtung für Kaninchen mit Amputierter Gliedmaße
Bei einigen Kaninchen ist auch nach der Heilung eine Anpassung des Geheges notwendig um z.B. höhere Sprünge (Belastung der Gelenke – Arthrose!), Wunde Läufe und Stürze zu verhindern:
- Absicherung von Etagen (Wände + Aufgänge/Rampen, so dass die Kaninchen nicht hoch springen)
- Ggf. Veränderung des Untergrunds um Pododermatitis bei übermäßig belasteten Gliedmaßen zu verhindern (am besten Heu auf einer dicken Lage Einstreu, Hundematten etc., siehe Pododermatitis)
- Bei einigen Kaninchen ist zwingend ein rutschfester Untergrund erforderlich (Teppiche, dicke Einstreu, Wiese…).
Beschäftigung und Förderung der Mobilität
Auch wenn Handicap-Kaninchen in ihrer Bewegung oder anderweitig eingeschränkt sind, haben sie dennoch das Bedürfnis, aktiv zu sein und sich zu beschäftigen. Angepasste Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten können dabei helfen, die Mobilität zu fördern und die geistige Aktivität anzuregen.
- Angepasste Spielzeuge: Verwende Spielzeuge, die das Handicap-Kaninchen auch im Liegen oder mit eingeschränkter Mobilität nutzen kann, z.B. leichte Bälle, Futterbälle oder Schnüffelmatten, die das Tier mit der Nase erkunden kann.
- Sanfte Bewegungsförderung: Baue Bewegungsanreize in das Gehege ein, wie flache Tunnel oder Kartons, die das Kaninchen durchkriechen kann. Dies fördert die Bewegung, ohne das Tier zu überfordern.
- Abwechslungsreiche Umgebung: Gestalte das Gehege regelmäßig um oder wechseln Sie die Spielzeuge aus, um neue Reize zu setzen und Langeweile zu vermeiden.
Sicherheit und Absichern von Gefahrenstellen
Die Sicherheit des Geheges ist bei Handicap-Kaninchen von besonderer Bedeutung, da diese durch ihre Einschränkungen stärker gefährdet sind, sich zu verletzen oder in gefährliche Situationen zu geraten.
- Sichere Materialien: Verwende nur Materialien, die ungiftig und sicher sind. Achten Sie darauf, dass keine spitzen Kanten oder scharfe Gegenstände im Gehege vorhanden sind. Beachte, dass Teppiche nicht gefressen werden dürfen, da sie sonst zu lebensgefährlichen Verschlüssen im Verdauungstakt führen können.
- Stabile Einrichtungsgegenstände: Alle Gegenstände im Gehege, wie Häuschen, Tunnel oder Näpfe, sollten stabil stehen und nicht umkippen können, wenn das Kaninchen sich dagegen lehnt oder stützt.
- Gefahren minimieren: Entferne Hindernisse, über die das Kaninchen stolpern könnte, und sicher Bereiche, in denen es sich einklemmen könnte.
Die artgerechte Einrichtung eines Geheges für Handicap-Kaninchen erfordert besondere Aufmerksamkeit und Anpassungen, um den speziellen Bedürfnissen dieser Tiere gerecht zu werden. Mit einem gut durchdachten, barrierefreien Gehege, bequemen Rückzugsorten und leicht erreichbaren Futterstellen können Sie sicherstellen, dass auch ein Kaninchen mit Handicap ein erfülltes und weitestgehend selbstständiges Leben führen kann. Achte stets auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Tieres und passen Sie das Gehege gegebenenfalls an, um die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.