Kaninchenhaltung in der Wohnung

Eine Kaninchen-Haltung in der Wohnung setzt generell die Bereitschaft voraus, Kompromisse einzugehen. Wer sich für die Wohnungshaltung entscheidet, sollte dafür bereit sein, auch einige Verhaltensweisen der Kaninchen (z.B. das Benagen von Stuhlbeinen oder Köttel auf dem Teppich) zu tolerieren. Dafür ermöglicht die Wohnungs-Haltung den engen Kontakt zu den Tieren und bereichert den Alltag.

Haltungs-Beispiel-Fotos für die Wohnungshaltung

Lieber Hören statt Lesen?


Kein Kaninchen möchte im Käfig leben!

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Auch wenn leider immer noch viele Kaninchen in Käfigen leben müssen – alle im Handel erhältlichen Käfige sind Tierquälerei, auch „sehr große Käfige“ sind zu eng. Kein Kaninchen möchte in einem kleinen Gefängnis eingesperrt werden:

  • Auch in großen Käfigen können die Kaninchen sich nicht artgerecht bewegen, sie können weder rennen, noch Haken schlagen, buddeln, den anderen Kaninchen aus dem Weg gehen, sich jagen oder mal richtig Gas geben.
  • Oft kommt es zu starken Verletzungen oder Unverträglichkeiten durch die Enge. Ähnlich wie wenn wir mit einem guten Freund in einem Gäste-WC eingesperrt werden, führt die Platznot auch bei Tieren häufig zu Aggressionen. Die Tiere können sich nicht ausweichen oder zurück ziehen.
  • Kaninchen sind wechselaktiv, d.h. sie schlafen nachts nicht durch (wie wir Menschen oder viele andere Tiere es tun) sondern sind auch nachts viel aktiv. Deshalb brauchen sie Tag und Nacht viel Platz.
  • Viele Kaninchen entwickeln aus Langeweile Verhaltensstörungen und beschäftigen sich auf unerwünschte Weise, z.B. indem sie den Stall von innen stark benagen, am Gitter knabbern, eine Stelle im Fell wund lecken oder stereotypische Bewegungen ausführen.
  • Die Käfighaltung führt bei den bewegungsfreudigen Tieren zu Wirbelsäulen-Verkrümmungen und Gelenkschäden. Beispielweise wird die Oberschenkelknochen-Struktur nicht vollständig ausgebildet und durch die dauerhafte Fehlhaltung kommt es zur krankhaften Verkrümmkaninchenzimmer2ung der Wirbelsäule. Oft treten auch Verdauungsprobleme durch Bewegungsmangel auf.

Artgerechte Wohnungshaltung

Es geht nicht darum, die Kaninchen „weg zu sperren“, wie es oft noch in Ratgebern dargestellt wird. Vielmehr geht es darum, harmonisch zusammen zu leben, so dass beide Seiten glücklich sind.

Kaninchengehege, Kaninchenzimmer oder freie Wohnungshaltung?

Gehege aus IKEA Tischen & Plexiglas

Es kommt auf die Kaninchen, den Halter und die Wohnsituation an, welche Haltungsform am besten geeignet ist.

Kaninchengehege

Ein Kaninchengehege bietet den Vorteil, dass ein Bereich ganz den Kaninchen gehört und entsprechend gestaltet werden kann. Gerade Kaninchen die nicht stubenrein werden, sehr stark die Wohnung zerstören oder sehr viel alleine sind, werden meist in einem großen Gehege gehalten. Mit griffigen, wasserdichten PVC Boden und einer stabilen, ein Meter hohen Umrandung (Plexiglas-Elemente, Welpengitter, Kleintiergehege…), sind die Kaninchen sicher untergebracht. Ein Gehege kann außerdem auch Schutz vor anderen Haustieren (z.B. Hunden) bieten.
Weiterführend:
Wohnungsgehege bauen
Stubenreinheit
Verhaltensstörungen in Innenhaltung

Ein Kaninchenzimmer mit Home Office

Kaninchenzimmer

Sehr beliebt sind auch Kaninchenzimmer die ganz nach den Bedürfnissen der Kaninchen gestaltet werden (z.B. nicht beheizt). Von Vorteil bei dieser Haltungsform ist, dass die Kaninchen viel Platz haben und auch nicht stubenreine oder zerstörungswütige Tiere gehalten werden können. Allerdings sollten sich die Halter viel bei ihren Kaninchen aufhalten, sonst leben die Kaninchen zu abgeschieden und langweilen sich. Noch besser wäre, wenn die Türe ständig offen steht oder ausgehängt wird. Es kann ein Gitter oder Plexiglas angebracht werden. So bekommen die Kaninchen auch mit, was außerhalb des Raumes passiert.
Oftmals kann auch ein Lagerraum genutzt werden, wenn man Regale an die Wände anbringt und die Bodenfläche nutzt. Oder es wird das Home Office als Kaninchenzimmer genutzt, so hat man die Kaninchen immer gut im Blick und braucht keinen zusätzlichen Raum.

Freie Wohnungshaltung

Die Freie Wohnungshaltung (oder auch freie Zimmerhaltung) ermöglicht ein enges Zusammenleben zwischen den Kaninchen und ihren Haltern, die Kaninchen nehmen aktiv am Alltag teil und beschäftigen sich durch die Vorgänge in der Wohnung und die Einrichtung. Kaninchen-Einrichtung lässt sich meist dezent in der Wohnung aufstellen. Die Kaninchen haben viel Platz und der Halter muss keinen extra Bereich für die Kaninchen opfern, was gerade in kleinen Wohnungen sinnvoll ist. Allerdings ist diese Haltungsform nur möglich, wenn sie gut geplant wird und vorher die Räume kaninchensicher gemacht werden. Außerdem müssen die Kaninchen stubenrein sein. Für Zerstörer-Kaninchen ist diese Haltungsform weniger geeignet.

Hauptartikel freie Wohnungshaltung

Laminat, Fliesen und andere rutschige Untergründe werden von einigen Kaninchen nicht betreten, dann müssen großflächig Teppiche ausgelegt werden.

Auslauf, Freilauf & Beschäftigung

Kaninchen sind sehr neugierig und intelligent, sie brauchen täglich Abwechslung und Beschäftigung um glücklich und ausgeglichen zu sein. Deshalb ist täglicher Auslauf oder (z.B. bei Kaninchenzimmern mit viel Platz) zumindest eine Beschäftigungszeit nötig.
Die Kaninchen möchten etwas erleben, am Leben ihrer Halter teil haben und Neues entdecken und erkunden. Legen Sie die Auslaufzeiten in die Aktivitätszeiten ihrer Kaninchen (meist früh morgens und spät abends), damit sie diese auch gut nutzen können. Beaufsichtigen Sie Ihre Kaninchen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob ein unbeaufsichtigter Freilauf schon klappt. Beseitigen sie im Auslauf-Bereich Gefahrenquellen und schützen Sie Ihre Einrichtung. Trainieren Sie die Stubenreinheit. Die Räume sollten auch mit dem ein oder anderen Kaninchenspielzeug ausgestattet werden, wie z.B. Unterschlüpfe, Katzenkratzbäume, Zweige, eine Buddelkiste oder Tunnel. Diese Einrichtungs-Gegenstände können als Beschäftigung dienen wenn sie regelmäßig ausgetauscht und umgestellt werden.

Freilauf draußen oder auf dem Balkon (Temperaturunterschiede)

Auch Wohnungskaninchen dürfen ganzjährig nach draußen, egal ob es regnet oder schneit und unabhängig von den Temperaturen. Voraussetzungen dafür ist jedoch, dass sie jeder Zeit in die gewohnte Temperatur zurück kommen, z.B. durch eine angelehnte Türe, eine Katzenklappe oder indem man ihnen gleich aufmacht, wenn sie zur Türe kommen. Keinesfalls darf man sie in ungewohnte Temperaturen „aussperren“, Kaninchen können starke Temperaturschwankungen schlecht ausgleichen, wenn sie nicht jeder Zeit wieder rein können!


„Standort“

Kaninchen möchten aktiv am Leben teilnehmen, mitbekommen, was um sie herum passiert. Deshalb sollten sie möglichst in einem zentralen Raum, in dem Sie sich viel aufhalten (z.B. Wohnzimmer), untergebracht werden. Es ist kein Problem, wenn sich eine Heizung im Gehege befindet, anders als bei der Käfighaltung, können sich Kaninchen im Gehege von der Heizung entfernen.

Größe und Mindestmaße

Kaninchen brauchen sehr viel Platz um sich artgerecht bewegen zu können und sich nicht zu langweilen. Auch in der Wohnung sollten ihnen  mindestens 6m² Grundfläche (z.B. 2x3m, ohne Etagen) Tag und Nacht zur Verfügung stehen. Die unverstellte Fläche sollte dabei 4m² nicht unterschreiten. Zusätzlich ist bei dieser Größe unbedingt täglich Auslauf nötig. Sollten die Kaninchen nicht täglich Auslauf bekommen, muss das Kaninchengehege deutlich größer ausfallen.
Siehe: Wie viel Platz brauchen Kaninchen?

Kaninchenbereiche bauen 

Kaninchenbereiche sind meist einfach und günstig gebaut, wenn man weiß, wie man es machen kann. Die Umrandung gestaltet man am besten indem man entweder Freilaufgehege-Gitter (Welpenausläufe, 6-eck oder 8-eck Kleintier-Gehege die beliebig erweitert werden können) aufstellt, Welpengitter verwendet oder mit Holz und Gitter (oder ersatzweise auch Plexiglas/Hobbyglas) Rahmen bastelt und diese zu einem Gehege zusammenschließt. Kaufen Sie auf jeden Fall sehr hohe Gitter, denn unter 80cm überspringt jedes Kaninchen die Umrandung spielend. Bei sprungfreudigen Kaninchen sollte das Gitter min. 1 m hoch sein. Empfindliche Böden kann man günstigen griffigen PVC-Bodenbelag unterlegen (keinen ganz glatten!), der an den Rändern mit PVC-Leisten gesichert werden muss, damit er nicht angenagt wird. An offenen Seiten kann er einfach überlappend gestaltet werden, dann kommen die Kaninchen auch nicht an die Ränder. Unter dem PVC kann man eine Trittschalldämmung oder Schaumstoff legen, damit es weniger laut ist und die Kaninchen weicher hoppeln, so dass keine wunden Läufe entstehen. Auf den PVC können kleine Baumwollteppiche (damit sie in die Waschmaschine passen) ausgelegt werden, die bequem sind und nicht so rutschig wie der PVC. Diese werden bei Bedarf oder etwa einmal in der Woche gewaschen. Am besten werden unterschiedliche Untergründe verwendet. Zum Beispiel Rasenteppich (wenn er nicht gefressen wird), Baumwollteppiche sowie Schalen mit Natur-Material und Einstreu. Der Bereich sollte kaninchengerecht eingerichtet werden. Bei nagefreudigen Kaninchen ist es sinnvoll, auch die Wände mit Gitter, Plexiglas oder z.B. Bambusteppichen zu schützen. Hier finden Sie weitere Infos und Tipps zum Bau.

Wohnung kaninchensicher machen

Achtung: Wenn Kaninchen Teppiche, Tapeten etc. fressen, kann es (zeitversetzt) zu Verstopfungen, Magen- und Darmverschlüssen kommen. Das ist die häufigste Todesursache in Innenhaltung!

Wie Sie ein Zimmer oder die ganze Wohnung kaninchensicher machen, so dass Ihre Einrichtung keinen Schaden durch die Kaninchen nimmt und alle Gefahrenquellen für die Langohren beseitigt werden, erfahren Sie hier.

Gitter Käfigoberteil gefährlichWichtig:  Bei Gitterkäfigen die so stehen, dass die Kaninchen drauf hüpfen können, muss unbedingt das Gitteroberteil mit einem Teppich oder Holzbrett abgedeckt werden, damit die Kaninchen sich beim Hochspringen nicht verletzen können. Oder man entfernt das Gitteroberteil ganz und stellt nur die Wanne auf. Zudem sollte die Gittertüre ausgehängt oder abgedeckt werden (z.B. mit einer Weidenbrücke) weil auch dort die Kaninchen mit den Füßen beim springen hängen bleiben können, was zu schweren Verletzungen führen kann.

Grundausstattung, Einrichtung & Zubehör

Kombinationshaltung mit Innenbereich, Wintergarten-Bereich und Zugang zum Gartenauslauf für tagsüber.

Neben dem Grundzubehör ist auch die richtige Einrichtung sehr wichtig, damit sich die Kaninchen wohl fühlen und beschäftigt sind. Beachten Sie, dass es auch tierschutzwidriges Zubehör gibt, das für Kaninchen nicht geeignet ist.

Grundausstattung

ankreuzkästchen Eine Umzäunung für ein Innengehege (keinen Käfig!)

ankreuzkästchen Wandschutz

ankreuzkästchenToiletten/Käfigwannen/Katzentoiletten (Käfigwannen gibt es z.B. bei Fressnapf, Plastikkisten bei IKEA oder im Baumarkt), min. 80cm x 50cm (handelsübliche Toiletten sind zu klein!)

ankreuzkästchen PVC/Vinyl-Boden als Unterlage, z.B. aus dem Internet oder von Poco (größer als das Gehege, damit Ränder nicht benagt werden können!), angeraute PVC-Böden verhindern Rutschen

Freie Wohnungshaltung mit Kaninchen-Bereichen spart Platz

ankreuzkästchen Kleine Fleckerl- oder Bad-Teppiche (bei Bedarf waschbar) z.B. von IKEA, Internet oder Kik zum auslegen und Sitzplätze auspolstern, evtl. auch alte Handtücher etc… Wenn sie angefressen werden, nicht verwenden!

ankreuzkästchenBuddelkiste

ankreuzkästchenHeuraufe (oben geschlossen, sonst lebensgefährlich!)

ankreuzkästchenTrinknapf (standsicher aus Keramik, keine Trinkflasche!)

ankreuzkästchenEinstreu

ankreuzkästchen Mindestens ein Häuschen je Kaninchen, die im Handel sind meistens zu klein! Link beachten.

ankreuzkästchen Einrichtung für´s Gehege

ankreuzkästchen Etagen oder erhöhte Sitzplätze

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Futter und Heu wird über der Toilettenwanne angeboten.

Toiletten & Stubenreinheit

Wie auch Katzen, können Kaninchen stubenrein werden. Allerdings lassen sie sich schlechter erziehen, vielmehr muss sich der Halter etwas auf die Kaninchen einstellen. Die Kaninchen suchen sich selber ihre bevorzugten Pinkel-Ecken aus, meist werden Zimmerecken oder andere Randbereiche gewählt. An diese Stellen werden Katzentoiletten aufgestellt. Köttel gehen auch bei stubenreinen Kaninchen ab und an daneben, so dass es nötig ist, täglich zu saugen. Bieten Sie in den Ecken und an den Rändern so wie am Futterplatz ausreichend große Toiletten an. Schützen Sie im Gehege und in Kaninchenbereichen empfindlichen Boden mit PVC-Boden (die Ränder vor dem Annagen schützen!) oder Linoleum.

Toilettenmodelle – die richtige Toilette finden

Hygiene & Geruch

sauber machen toilette

Gerade in der Wohnung ist Hygiene sehr wichtig um unerwünschte Gerüche und eine Belastung der Atemwege zu vermeiden. Verwenden Sie am besten Holzpellets mit einer Lage Heu oder Stroh obendrüber oder auch Mais- oder Holzgranulat. Diese Einstreu-Sorten binden den Geruch und die Flüssigkeit besonders gut. Säubern Sie die Toiletten alle ein bis zwei Tage und waschen Sie diese mit warmen Wasser und Essig-Essenz oder Zitronensäure aus.

Verhaltensproblemen vorbeugen

Häufige Probleme gibt es bei Wohnungs-Kaninchen mit der Stubenreinheit. Wie auch bei der Katzen- und Hundehaltung, ist die Sauberkeitserziehung ein schwieriges Thema, das nach individuellen Lösungen verlangt.

Kiste oder Kartons, die regelmäßig mit Naturmaterialien unterschiedlicher Art (Laub, Stroh, Heu, Schnee, Wurzeln, Zweigeberg, …) gefüllt werden, sorgen für Knabbermöglichkeiten und Beschäftigung.

Ebenfalls ein Problem kann das Nagebedürfnis der Kaninchen werden. Wer Kaninchen in der Wohnung hält, muss sich klar sein, dass dabei Schäden an der Einrichtung entstehen können. Kaninchen haben in der Natur eine Umgebung, in der sie ständig und überall Nagematerial in Form von Wiesenpflanzen, Zweigen, Rinden, Wurzeln, Laub usw. vorfinden. Verwenden Sie Metallmöbel und bieten sie an vielen Stellen frische Zweige, frisches Futter aus der Natur, Kisten mit Heu und Stroh, aber auch saisonal Laub, Rinden, Wurzeln und Schnee in Kisten an. Stellen Sie eine wirklich große Buddelkiste auf, in der Sie unterschiedliches Material zum Buddeln einfüllen. Zum Beispiel Sand oder Erde, bzw. wenn die Kaninchen die Kiste auch als Toilette missbrauchen besser versch. Einstreuarten. Beschäftigen Sie zusätzlich Ihre Kaninchen intensiv. In der Wohnung fehlen dem Kaninchen die Umweltreize, dadurch kann es sein, dass die Tiere nicht ausgelastet sind und die Einrichtung zerstören, die Toilette ausbuddeln oder sich gegenseitig jagen. Oft ist auch zu beobachten, dass gelangweilte Innenkaninchen mit wenig Beschäftigung sich oder dem Partnerkaninchen das Fell abknabbern oder wund lecken, so dass Kahlstellen entstehen.

Bieten Sie nach Möglichkeit Auslauf auf dem Balkon oder im Garten. Wenn es draußen kalt ist, muss die Türe offen bleiben, so dass die Tiere jeder Zeit zurück in die gewohnte Temperatur können. Eine Alternative ist die Katzenklappe.

Im Extremfall muss ein sehr großes Gehege vom Zimmer abgeteilt werden oder den Kaninchen ein separates Zimmer zur Verfügung stehen, welches den Kaninchen einen Lebensraum auch ohne Auslauf bietet. Manche Tiere werden nie stubenrein und sollten (wenn kein Platz für ein großes Gehege vorhanden ist) in Außenhaltung vermittelt werden. Keine Lösung ist eine Käfighaltung! Wer würde seine Katze in einen Käfig sperren weil sie nicht stubenrein ist oder den Sessel zerkratzt?

Lichteinfall durchs Fenster reicht nicht aus: Vitamin D Mangel verhindern

Kaninchen in reiner Innenhaltung brauchen eine UVB-Lampe zur Vitamin D Versorgung.

Achten Sie auf Lichteinfall und eine UVB-Quelle. Auch wenn sie Höhlenbewohner sind, benötigen Kaninchen genug Tageslicht um einen Tag-Nacht-Rhythmus aufrecht zu erhalten. Ist kein Tageslicht vorhanden, kann durch künstliche Beleuchtung der Tag-Nacht-Rhythmus hergestellt werden. Bei unzureichenden Tageslichteinfall durch Fenster sollte eine Tageslichtlampe, die UVA-Strahlen abgibt, angeboten werden.

Das Fensterglas fängt UVB-Strahlen ab, so dass diese den Wohnungskaninchen fehlen. Dadurch entsteht Vitamin D MangelErkundigen Sie sich, wie Sie diesen mit UVB-Lampen vorbeugen können.  Die Folgen des Mangels sind Zahnerkrankungen, Blasengries, ein geschwächtes Immunsystem…

Gute Luft

Mit Ammoniak, Staub oder anderen Stoffen belastete Luft sowie Heizungsluft belasten das Immunsystem und die Atemwege, daher ist regelmäßiges Lüften absolute Pflicht. Zudem sollte auf ein gesundes Raumklima und staubarme, ohne Duftstoffe versehene Einstreu geachtet werden. Selbstverständlich sollten Kaninchen mit ihren empfindlichen Atemwegen auch niemals Zigarettenrauch ausgesetzt werden. Kaninchen nehmen Duftstoffe wie z.B. Duftkerzen, Deo und Kochdunst sehr intensiv wahr und sollten auf Grund ihrer empfindlichen Atemwege davor geschützt werden.

Verdauungsstörungen

Viele Innenkaninchen haben auch Probleme mit der Verdauung, das liegt daran, dass einige Innenhalter ihre Tiere nur sehr ausgewählt, übervorsichtig und unnatürlich ernähren. Auch in Innenhaltung brauchen Kaninchen vielfältige Zweige (wöchentlich frisch!), mehrere Heuberge an verschiedenen Stellen und täglich frisches Grünfutter, am besten aus der Natur, also Wiesenkräuter, Gräser, Baumblätter… Zudem haben Innenkaninchen oft einen verlangsamten Stoffwechsel und fressen unnatürliche Dinge wie z.B. Teppichfasern, Farbe von lackierten Möbelstücken und Plastik. Viele Kaninchen bewegen sich in Innenhaltung mangels Umweltreize auch deutlich weniger. Dadurch können einzelne Tiere Adipositas entwickeln, welches sich beim Kaninchen meistens innerlich anlagert und dadurch die Verdauungsorgane verdrängt.

Vorteile der Innenhaltung nutzen

Foto: Ketzirah Lesser & Art Drauglis
  • Wohnungskaninchen haben oft einen sehr engen Bezug zu ihren Haltern und profitieren von diesem engen Kontakt und der guten Bindung. Zum Beispiel wird so Stress bei Tierarztbesuchen oder Pflegemaßnahmen reduziert.
  • Durch das enge Zusammenleben beobachten viele Halter ihre Tiere sehr intensiv, da Kaninchen Erkrankungen erst sehr spät anzeigen, kann dieses enge Zusammenleben kranken Tieren das Leben retten, da Erkrankungen und Verhaltensänderungen häufig frühzeitiger festgestellt werden.
  • Viele Kaninchen mit Erkrankungen oder alte Tiere profitieren von der Innenhaltung. Beispielsweise ist Arthrose weniger schmerzhaft, wenn das Kaninchen in einer warmen Umgebung lebt.
  • In Außenhaltung werden sehr viele Kaninchen Opfer von Raubtieren durch ungenügend gesicherte Gehege. In Innenhaltung fällt diese häufige Todesursache weg.