Ein Kaninchen für mein Kind?
Eignen sich Kaninchen als Haustiere für mein Kind?
Das Kaninchen hat in weiten Teilen der Gesellschaft den Ruf des pflegeleichten und günstigen „Kindertieres“, denn für Kinder soll es gesund sein mit Tieren aufzuwachsen und so „spielerisch“ Verantwortung für ein Mitlebewesen zu lernen. Leider werden sie diesem Ruf gar nicht gerecht. Ohne Zweifel sind Kaninchen tolle Haustiere aber viele Familien sind nach der Anschaffung enttäuscht und haben es sich ganz anders vorgestellt.
Ab welchem Alter kann ein Kind die Verantwortung für Kaninchen übernehmen?
Auch wenn das Kind mal keine Lust hat, braucht das Tier Futter und eine saubere Umgebung. Und gerade deshalb muss die Verantwortung für die Tiere immer bei einem Erwachsenen liegen. Der Verkauf von Kaninchen ist an Kinder nicht gestattet, in so fern trägt der Erwachsene, der die Tiere erwirbt, immer die volle Verantwortung dafür, dass diese Tiere richtig gepflegt, artgerecht ernährt und untergebracht werden. Wenn das Kind sich „nicht richtig kümmert“ muss der Erwachsene (meist die Eltern) das Kind im Umgang mit dem Kaninchen unterstützen. Und wenn es trotzdem nicht klappt, muss der Erwachsene die Arbeit übernehmen (Gehege sauber machen, die Gesundheit kontrollieren, Auslauf gewährleisten, Futter beschaffen, füttern…).
Manche Kinder erledigen schon in jüngeren Jahren alle Arbeiten selbständig die mit den Kaninchen zu tun haben und brauchen nur wenig Unterstützung, die meisten Kinder jedoch verlieren nach kurzer Zeit die Lust an den sehnlich gewünschten Tieren, so dass die Eltern die restlichen Jahre (Kaninchen können durchaus 10 bis 12 Jahre leben) sich für die Kaninchen begeistern müssen. Deshalb ist eine Entscheidung für Kaninchen immer eine Familientscheidung! Wenn die Eltern auch gerne Kaninchen halten möchten und auch wenn das Kind das Interesse verliert weiter gerne die tägliche Arbeit übernehmen und sich an ihnen erfreuen, kann die Entscheidung für Kaninchen zusammen mit dem Kind getroffen werden. Eine Anschaffung rein „für das Kind“ ist hingegen meist der falsche Weg, denn Kinder verlieren sehr schnell das Interesse.
Sehr verantwortungsvolle Kinder können durchaus schon mit 11 oder 12 Jahren im Stande sein, die Kaninchen selbständig (unter den Augen der Eltern) zu pflegen, meistens ist jedoch ein höheres Alter nötig, denn in jungen Jahren verfliegt schnell das Interesse und die Kinder haben noch nicht das Durchhaltevermögen und die Disziplin um tagein tagaus über viele Jahre das Tier selbständig zu versorgen.
Viele Kinder verlieren in der Pubertät das Interesse an den Kaninchen, da sie nun andere Prioritäten haben. Das sollte man sich von Anfang an bewusst machen und dann als Elternteil die Pflege der Tiere übernehmen, so dass es nicht zum Nachteil der Kaninchen ist.
„Mein Kind wünscht sich ein Kaninchen“
Viele Kinder haben einen großen Wunsch nach einem eigenen Haustier. Das ist natürlich nachvollziehbar, denn gerade sensible Kinder haben manchmal einen ganz besonderen Zugang zu Tieren. Viele Eltern möchten deshalb ihren Kindern diesen Wunsch erfüllen, so dass die Kinder mit Tieren aufwachsen können.
Kinderwünsche sind oft nur kurzfristig aus einer Laune heraus vorhanden oder weil ein Klassenkamerad auch Tiere bekommen hat. Erhärten sich diese Wünsche jedoch, und das Kaninchen fragt über Jahre immer wieder nach Kaninchen, beschäftigt sich mit der Haltung und den Bedürfnissen dieser Tierart und möchte Verantwortung übernehmen, steht häufig die Frage im Raum, ob man diesem Wunsch nachkommen sollte.
In so einem Fall ist es sicher wichtig, gemeinsam mit dem Kinder zu entscheiden, indem man sich in die Kaninchenhaltung einliest, abklärt, ob Allergien vorliegen, ob der finanzielle Rahmen zur Kaninchenhaltung vorhanden ist und ob genug Platz vorhanden ist, denn Kaninchen brauchen ein wirklich großes Gehege (Mindestmaße sind 6m² + täglicher Auslauf).
Hier gibt es Tipps zur Entscheidungsfindung.
Und hier wichtige Grundinfos/Anfängerfragen
Kommt man zu dem Entschluss, dass man die Tiere nicht artgerecht halten oder ihnen nicht gerecht werden könnte, kann die Auseinandersetzung damit dem Kind einen wichtigen Entwicklungsschritt ermöglichen. Es muss sich in andere Lebewesen und seine Bedürfnisse hinein versetzen und selbst zum Wohle des Tieres zurück stecken lernen.
Vielleicht findet sich eine andere schöne Idee als Alternative, z.B. ein Patenkaninchen im örtlichen Tierschutzverein, Mithilfe im Tierschutzverein (einige haben auch Jugendgruppen), die Möglichkeit, bei jemand mit Kaninchenhaltung mitzuhelfen etc.
Für welche Kinder sind Kaninchen die richtigen Haustiere?
Kaninchen sind sehr sensible Tiere, die ihren eigenen Kopf haben. Ihr Vertrauen muss man sich erarbeiten, sie mögen es nicht, einfach gekuschelt zu werden. Hat man das Vertrauen jedoch einmal gewonnen, sind sie sehr sanfte Tiere, die gerne ohne Anheben gestreichelt werden und einen vorsichtigen, sensiblen Umgang mit Zutraulichkeit belohnen.
Besonders sensible, zurückhaltende Kinder gehen häufig in der Kaninchenhaltung auf. Mit richtiger Unterstützung und Anleitung durch die Eltern können Kaninchen für solche Kinder das richtige Haustier sein. Viele Kinder finden in der Kaninchenhaltung einen Ausgleich zu stressigen Zeiten in der Schule, wenn sie bei den Tieren sitzen und ihnen zusehen, ist alles vergessen und sie tauchen in die Welt mit den Tieren ein.
Kinder habe oft einen ganz besonderen Zugang zu Tieren, den Erwachsene oft schon verloren haben. Teils werden sehr ängstliche Tiere bei Kindern zutraulich und manch ein Kind hat schon tolle Kunststücke mit dem Kaninchen erlernt. Mit der richtigen Anleitung können Kaninchen eine Bereicherung für die ganze Familie sein!
Ein Kaninchen „auf Probe“?
Manchmal ist es gar nicht so einfach zu entscheiden, ob Kaninchen die richtigen Haustiere sind. Die Anschaffung von Kaninchen bedeutet meistens über ein Jahrzehnt Verantwortung und häufig verlagern sich die Interessensgebiete des Kindes auch noch in andere Richtungen, so dass die Arbeit bei den Eltern liegt. Um festzustellen, ob Kaninchen das richtige Haustier sein könnten, eignet es sich nach längerer Vorbereitungsphase (und genauen Einlesen in die Bedürfnisse, Haltung, Ernährung der Kaninchen) z.B. Urlaubsbetreuung für Kaninchen anzubieten und so Erfahrungen mit den Tieren zu sammeln.
Ein Kaninchen im Osternest oder als Geschenk zu Weihnachten?
Ein Kaninchen als Geschenk ist keine gute Idee, denn Kaninchen sind Lebewesen und kein Spielzeug. Die Anschaffung sollte gründlich überlegt werden und außerhalb der trubeligen Feierlichkeiten von Statten gehen.
Was passiert mit den Kaninchen wenn das Kind auszieht?
Beachtet sollte außerdem werden, dass ein Kaninchen ein recht hohes Alter erreicht. Deshalb kann es oft geschickt sein, ältere Kaninchen aufzunehmen.
Denn was passiert mit den Kaninchen wenn das Kind oder der Jugendliche älter wird und irgendwann auszieht? Nimmt der junge Erwachsene es dann mit in die erste Wohngemeinschaft oder bleibt es bei den Eltern?
Kaninchen im Kinderzimmer?
Kaninchen dürfen keinesfalls im Kinderzimmer untergebracht werden, da sie nachts aktiv sind und dem Kind den Schlaf rauben.
Nur wenige Kinder können bei dem Lärm schlafen, den Kaninchen verursachen.
Wie viel Platz brauchen Kaninchen?
Der Platzbedarf von Kaninchen wird leider immer noch häufig unterschätzt. Die Mindestmaße in Deutschland betragen 6m² für zwei Kaninchen + 20% mehr Platz für jedes weitere. Zusätzlich sollte täglicher Freilauf erfolgen oder ei mindestens 10m² großes Gehege bereitgestellt werden.
Kaninchen können
- in der Wohnung in einer abgetrennten Zimmerecke, einem Kaninchenzimmer oder wie Katzen in freier Wohnungshaltung (sie können stubenrein werden)
- auf dem Balkon in einem sicheren Gehege oder
- im Garten in einem großen, mardersicheren Gehege mit Schutzhaus gehalten werden.
Welche Kosten sollte man einplanen?
Kaninchen werden dem Ruf als kostengünstige Kindertiere nicht gerecht, da man sie paarweise halten muss, sind sie meist sogar teurer als Hund & Katze.
Wie kann sich das Kind mit dem Kaninchen beschäftigen?
Es wird oft vergessen, dass Kinder gerne ein Tier zum „kuscheln, lieb haben, streicheln und drücken“ möchten. Kaninchen brauchen viel Zeit und Geduld um Vertrauen zu fassen. Erst dann lassen sie sich gerne streicheln. Einmal „hochnehmen“ kann monatelange Vertrauensarbeit zu Nichte machen. Jugendliche können lernen wie die Kaninchen richtig getragen werden, für Kinder gilt ein „Hochnehm-Tabu“. Gar nicht so selten kommt es vor, dass Kaninchen vom Kinderarm stürzen oder plötzlich fallen gelassen werden und dabei sich Brüche zuziehen oder sterben. Auch von Kindern „tot gedrückte“ Kaninchen hat es schon gegeben. Solche Vorfälle sind nicht nur für das Kaninchen sehr schlimm, sondern auch traumatische Erlebnisse für das Kind.
Junge Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt mit dem Kaninchen gelassen werden. Zur Beschäftigung mit dem Kaninchen begibt sich das Kind am besten auf „Kaninchenhöhe“, so ist das Kaninchen keinen Gefahren ausgesetzt und kann jeder Zeit gehen.
Beschäftigungsideen:
- Kaninchen sind sehr neugierig, ein Umstellung der Einrichtung macht sie neugierig und lockt sie hervor.
- Kaninchen erkunden gerne Neues: Man kann ihnen im Freilauf neue Gegenstände anbieten, ein Parkour bauen oder mit Pappkartons unter Aufsicht Höhlen und Häuser gestalten (Achtung: sie dürfen keine Pappe fressen, deshalb unter Aufsicht)
- Kaninchen lieben Futterspiele, z.B. das Aufhängen an einer Schnur, Futterbäume, das Verstecken im Gehege oder in einem Heuberg
- Neue Materialien werden gerne untersucht z.B. eine Kiste mit Schnee, Laub, Heu, Stroh, Zweigen, Wurzeln oder anderen Naturgegenständen vom letzten Spaziergang
- Kaninchen lieben Grünfutter: Bei der Suche kann man den Kindern Pflanzenwissen vermitteln und die Kaninchen belohnen die Sammelbemühungen wenn sie freudig schmatzend das Grünfutter mümmeln!
Kaninchen brauchen kinderfreie Rückzugsbereiche
Kinder können oft unbeabsichtigt Kaninchen bedrängen oder überfordern, daher ist es zu empfehlen, einen Rückzugsbereich für die Langohren einzurichten, in dem nur Erwachsene Zutritt haben. Das kann ähnlich wie im Streichelzoo, ein abgetrennter Gehegebereich sein. Kaninchen die diese Möglichkeit haben, können sich bei Bedarf zurück ziehen und müssen nicht angreifen (Aggressionen, Beißen, Kratzen…). Zudem werden sie so zahmer, weil sie keine Situationen erleben, in denen sie den Kindern ausgeliefert sind ohne sich schützen zu können.
Kinder können Regeln lernen
Regeln helfen einen guten Umgang mit den Tieren zu erlernen:
- Jage Kaninchen nie hinterher, wenn sie weg hoppeln
- Lass die Kaninchen auf dich zukommen, locke sie z.B. mit Futter
- Geh in die Hocke, wenn du klein bist, hat das Kaninchen sehr viel Angst (wie wenn ein Riese nach dir greifen würde)
- Hebe das Kaninchen nie an, das dürfen nur Erwachsene, Kaninchen denken, dassein Greifvogel sie erbeutet hat, wenn sie den Boden unter den Füßen verlieren.
(Fallen lassen oder Erdrücken sind häufige Verletzung- und Todesursachen für Kaninchen und traumatisierend für das Kind!) - Verhalte dich ruhig in der Nähe der Tiere, denn Kaninchen hören viel besser als du
- Vermeide hastige Bewegungen, bewege dich ganz langsam
- Nähere dich von Vorne den Kaninchen, nicht von hinten (besonders bei Schlappohren)
- Streichel deine Kaninchen immer mit der Wuchsrichtung, nicht gegen die Wuchsrichtung
- Ärgere deine Kaninchen nicht (piksen, Futter wegnehmen…)
Schlösser an das Gehege bei Kleinkindern
Kleinkinder können Kaninchen schwer verletzen oder sogar töten, sie müssen grundsätzlich engmaschig beaufsichtigt werden und dürfen alleine keinen Zugang zum Gehege erhalten.
Kaninchen oder doch lieber eine andere Tierart?
Es gibt einige Tiere die sich besser als Kuschel- und Streicheltier eignen. Kaninchen sind dafür einfach zu scheu, zu ängstlich und wenig zahm. Hunde und Katzen geben Signale wenn es ihnen zu viel wird oder ein Kind grob mit ihnen umgeht, so dass das Kind lernen kann, dass es jetzt zu viel war. Kaninchen ertragen meist still oder aber sie greifen an (beißen). Zudem kratzen sie sehr stark wenn sie nicht richtig hochgenommen werden. Eine Katze macht auf sich aufmerksam wenn Futterzeit ist oder sie raus möchte um den Freilauf zu genießen. Das Kaninchen meldet sich selten und verhungert im eigenen Mist ohne dass es die Umgebung bemerkt. Mit einem Hund kann man spazieren gehen, Stöckchen werfen und sie wieder herbringen lassen. Das Kaninchen agiert weniger mit dem Menschen sondern lebt in seiner eigenen Welt vor sich hin.
Viele Halter sind später enttäuscht, da sie sich die Haltung anders vorgestellt haben. Es sollte daher vorher geklärt werden, ob Kaninchen wirklich die richtige Wahl sind. In vielen Tierheimen kann man sich zur Tierart beraten lassen und die Tiere auch live anschauen und erleben, so dass die Entscheidung leichter fällt.
Welche Rasse ist ideal für Kinder geeignet? Zwergwidder oder Farbenzwerge für Kinder?
Besser als Zwergkaninchen-Rassen sind große Rassen für Kinder geeignet. Sie werden etwas zahmer, sind ruhiger und können wegen des Gewichts nicht so leicht angehoben werden. Auf Grund ihrer Größe sind sie auch robuster.
Viele Halter schrecken erst einmal vor „großen Rassen“ zurück, diesen Haltern empfehle ich, große Rassen kennenzulernen – durch ihre ruhige, zahme Art erobern sie die Halterherzen.
Mögliche größere Rassen (auch Mischlinge dieser Rassen):
- Helle Großsilber
- Champagne Silber
- Großchinchilla
- Mecklenburger Schecken
- Deutsche Großsilber
- Burgunder
- Wiener (z.B. Blaue Wiener)
- Weiße Hotot
- Rote Neuseeländer
- Weiße Neuseeländer
- Große Marderkaninchen
- Kalifornier
- Japaner
- Rheinische Schecken
- Thüringer
- Weißgrannen
- Hasenkaninchen
- Alaska
- Havanna
- Sallander
Mögliche kleinere Rassen:
- Kleinschecken
- Separator
- Kleinchinchilla
- Deilenaar
- Marburger Feh
- Blaue Holicer
- Sachsengold
- Rhönkaninchen
- Luxkaninchen
- Perlfeh
- Kleinsilber
- Englische Schecken
- Holländer
- Lohkaninchen
- Marderkaninchen
- Siamesen
- Schwarzgrannen
- Kastanienbraune Lothringer
Zwergrassen wie z.B.
- Zwergschecken
- Hermelin
- Farbenzwerge (mit möglichst länglicher Schnauze, zu kurzköpfige Rassen sind anfällig für Zahnerkrankungen)
- Löwenkopfkaninchen
sind scheuer, können aber durchaus auch geeignet sein, das muss im Einzelfall entschieden werden.
Von diesen Rassen raten wir ab:
- Kaninchen mit Schlappohren – Widder (Minilop, Zwergwidder, Kleinwidder, …): so süß sie auch aussehen – es handelt sich um eine Qualzucht, durch die Anfälligkeit zu Ohrenentzündungen und Zahnerkrankungen entstehen sehr hohe Tierarztkosten im vierstelligen Bereich.
- Satinkaninchen: Sie haben eine extreme Anfälligkeit für Zahnerkrankungen und verursachen so extreme Tierarztkosten und viel Leid bei den Tieren und Haltern.
- Deutsche Riesen, Deutsche Widder und andere extrem große Rassen: Die extreme Größe verursacht eine relativ geringe Lebenserwartung und macht sie anfällig für einige Erkrankungen (Herzerkrankungen, Gelenkserkrankungen), mit mittelgroßen Rassen ist man daher besser bedient.
- Langhaarrassen (Teddy, Angora…): die Fellpflege ist sehr aufwändig (Teddy) und wird von den Tieren abgelehnt, es müssen wöchentlich Verfilzungen entfernt und gekämmt werden. Angorakaninchen verfilzen bis auf die Haut und müssen geschoren werden, daher gelten sie als Qualzucht.
- Albino-Kaninchen oder Kaninchen mit roten Augen (Russen): sie sind stark sehbehindert und haben weitere Einschränkungen
- Rex-Kaninchen: sie sind sehr anspruchsvoll, was den Untergrund anbelangt, da sie zu hartnäckigen wunden Läufen neigen. Zudem muss in Außenhaltung das Gehege komplett überdacht und gut wettergeschützt sein. Dann können sie gehalten werden, ansonsten ist von der Haltung abzuraten.
- Weitere Infos von problematischen Züchtungen
Kaninchen sind deshalb vor allem eines:
Tiere die man zwar auch mal lange alleine lassen kann, die aber meistens nicht in den engen Kontakt zum Menschen treten und Kunststückchen lernen. Kaninchen kann man wunderbar beobachten und sich ihnen vorsichtig mit viel Feingefühl annähern. Außerdem kann man ihnen sehr schön einen „Abendteuer-Spielplatz“ und eine schöne Gehegeeinrichtung aufbauen (das macht auch Kindern viel Spaß), zum kuscheln sind sie jedoch gänzlich ungeeignet. Kinder die sich ein Tier wünschen das auch eng mit ihnen kommuniziert und sich richtig kuscheln lässt, werden von Kaninchen enttäuscht sein.
Kaninchen als gewitzte Familientiere!
Gesteht man Kaninchen bei der Haltung die Recht zu, die auch Hunde und Katzen gewöhnlich genießen und hält sie frei in der Wohnung oder tagsüber freilaufend im Garten, so können sie ihr gesamtes Verhaltens-Repatoir ausleben, zeigen und der gesamten Familie viel Freude und Einblicke in ihr Verhalten bereiten. Die Kinder haben so die Möglichkeit das Kaninchen als Mitlebewesen zu begreifen, zu erleben und einen respektvollen, verantwortungsvollen Umgang mit Tieren zu erlernen. Vorausgesetzt ein Erwachsener leitet in der Anfangszeit die Kinder im Umgang mit den Kaninchen an und zeigt ihnen, was für gewitzte Individualisten unsere Hauskaninchen sind und wie man sie im Spiel mit aufgebauten Erlebniswelten erfreuen kann. Kaninchen empfinden wie wir Menschen auch alle Gefühle und Schmerz. Sie verkümmern wenn sie in einen Käfig gehalten, und leiden, wenn sie wie Spielzeug herum geschleift werden. Kaninchen brauchen viel Freiheit, sollten nicht festgehalten oder „zwangsbekuschelt“ sondern respektvoll in ihrem Willen geachtet und tagtäglich mit viel Abwechslung und Beschäftigung herausgefordert werden.