Ein Kaninchenzimmer kann speziell nach den Bedürfnissen der Bewohner gestaltet werden!

Kaninchen sind von Natur aus neugierige und bewegungsfreudige Tiere, die viel Platz zum Hoppeln, Erkunden und Verstecken brauchen. Wer Kaninchen in der Wohnung hält, fragt sich oft, ob ein eigenes Kaninchenzimmer die richtige Lösung für das Wohlbefinden der Tiere ist. Ein Kaninchenzimmer bietet nicht nur mehr Platz und Freiraum, sondern auch eine individuell gestaltete Umgebung, die den natürlichen Bedürfnissen deiner Kaninchen gerecht wird und ist auch für Kaninchen mit nicht so guter Stubenreinheit oder Zerstörungs-Drang geeignet.

Welches Zimmer ist geeignet?

Bevor du mit der Einrichtung deines Kaninchenzimmers beginnst, stellt sich die Frage nach einem passenden Raum. Achte darauf, dass er mindestens sechs Quadratmeter groß sein sollte um die Mindestmaße zu erfüllen, größer ist immer besser! Ein idealer Raum ist hell, aber nicht direkt der prallen Sonne ausgesetzt, da sich deine Kaninchen so schnell überhitzen können. Eher ungeeignet sind Zimmer im Dachgeschoss, die sich im Sommer zu sehr aufheizen. Wenn man keine Alternative dazu hat, kann man sie mit Klimaanlage temperieren. Zudem solltest du Zugluft vermeiden und den Raum möglichst ruhig wählen, fernab von lauten Geräuschen oder durchgehenden Verkehrsstraßen. Ideal ist, wenn die Kaninchen Familienanschluss durch eine offene Türe haben und das Treiben in der Wohnung beobachten können, so dass es ihnen nicht langweilig wird.

Kaninchen sind keine Einzelgänger und brauchen Platz zum Hoppeln und Spielen. Das Zimmer sollte daher genügend Fläche bieten, damit deine Kaninchen ihre natürlichen Verhaltensweisen ausleben können. Eine Mindestgröße von 6 m² für zwei Kaninchen ist ideal, wobei größere Räume immer besser sind. Denke daran, dass die Gestaltung in die Höhe des Raumes auch wichtig ist – Kaninchen lieben es zu springen und zu klettern, also richte das Zimmer so ein, dass sie sich auch in der Vertikale austoben können.

Zu Eignung von Kellerräumen gibt es hier Informationen: Kaninchenhaltung im Keller?

Zugang zu Balkon und Garten?

Sollen die Kaninchen Zugang nach draußen erhalten, muss das Zimmer so gewählt werden, dass das möglich ist. Tipps zur Sicherung und Gestaltung des Balkons

Kaninchen dürfen ganzjährig Zugang zum Balkon oder Garten erhalten, auch bei Schnee und Regen – sofern sie jeder Zeit zurück in die gewohnte Temperatur kommen können: siehe wann dürfen meine Kaninchen raus?


Kaninchenzimmer mit Gartenanschluss – Der Traum vom Auslauf


Der Zugang zu einem sicheren Außenauslauf ist für Kaninchen ein großes Plus. Ein gesicherter Gartenbereich, in dem sie grasen und herumhoppeln können, fördert ihre körperliche und geistige Gesundheit. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Kaninchenzimmer mit einem Garten oder Balkon zu verbinden, sodass die Tiere auch draußen sicher spielen können.

Tipps zum Gartenfreilauf

Tipps zum Gehege im Garten

Doppelnutzung: Büro, Fitnessraum und Co. als Kaninchenzimmer?

Mit Regalen kann man Stauraum im Kaninchenzimmer schaffen, wenn man die Kabel gut sichert, ist auch ein Home-Office-Büro denkbar und Fitnessgeräte sind im Kaninchenzimmer sicherlich auch möglich… Vielleicht lässt sich durch die Doppelnutzung etwas Platz in der Wohnung schaffen?


Zweige als Wandschutz

Hygienischer und rutschfester Bodenschutz: der richtige Bodenbelag für das Kaninchenzimmer

Der Bodenbelag ist ein weiterer wichtiger Punkt. Kaninchen haben empfindliche Füße und sollten auf einem weichen, aber auch pflegeleichten Untergrund laufen können. Am besten eignet sich ein fester Bodenbelag wie PVC oder Linoleum, der nicht nur urinfest ist, sondern den du auch problemlos abwischen und reinigen kannst. Teppichboden sind eher ungeeignet, da sie Schmutz und Feuchtigkeit aufnehmen und schwer zu reinigen sind. Damit sie trotzdem genug Halt beim Springen haben, kann man gut waschbare Teppiche auslegen. Wenn du möchtest, kannst du auch Teile des Bodens oder größere Käfgwannen mit Einstreu, weichem Stroh oder Heu auslegen, damit sich deine Kaninchen wohlfühlen. Besonders wichtigist es, die Schlafplätze auszupolstern, damit keine wunden Stellen an den Füßen entstehen.

Wandschutz

Wenn deine Kaninchen die Tapete anknabbern, ist es zu empfehlen, einen Wandschutz anzubringen, z.B. ein ganz dünnes Holz (z.B. für Schrankrückwände) das so beschichtet ist, dass man es abwischen kann, Zweige oder Songmics-Elemente. Lasse immer etwas Platz zur Wand damit kein Schimmel entsteht. Tipps zu vielen Möglichkeiten die Wand zu schützen: Wandschutz

Ein Traumzimmer für die Kaninchen: Kaninchenmöbel und Einrichtung

Stelle dir auf jeden Fall eine Sitzgelegenheit ins Kaninchenzimmer, damit du dich dort gerne und viel aufhältst.

Grundausstattung für das Kaninchenzimmer

  1. Versteckmöglichkeiten und Unterschlüpfe (Kartons, Holz-Holzhäuschen…) um sich zu verstecken
  2. Halboffene Unterstände von denen sie aus die Umgebung beobachten können, idealerweise unter Möbelstücken oder in den unteren Fächern von Regalen.
  3. Tunnelsysteme zum Durchschlüpfen, die zum Erkunden und Spielen animieren.
  4. Erhöhte Ebenen: Gestalte dein Zimmer dreidimensional mit Ebenen und Etagen, ermögliche deinen Kaninchen Zugang zum Fensterbrett…
  5. Viel Knabbermaterial zum benagen (Zweige, entsprechendes Spielzeug…)
  6. Eine Buddelkiste zum Graben, die den natürlichen Instinkt zum Buddeln unterstützt (besonders bei unkastr. Weibchen)
  7. Erhöhte Aussichtsplätze, etwa auf dem Fensterbrett, auf Stühlen, Katzenkratzbäumen, Regalen oder flachen Dächern, um den Raum zu überblicken.
  8. Ein Fressbereich mit großer Toilette davor, der auch unter größeren Möbeln eingerichtet werden kann.
  9. Weitere große Toiletten mit Heuraufe darüber (Anzahl der Kaninchen + 1 bzw. min. eine je Raum)
  10. Ein Wassernapf an einer gut erreichbaren Stelle ohne Einstreu
  11. Eine UVB-Lampe um Vitamin D zu synthetisieren (siehe Vitamin D)

Kaninchen lieben es, ihre Umgebung zu erkunden und sich in kleinen Höhlen oder Nischen zu verstecken. Eine gut durchdachte Einrichtung sorgt dafür, dass sich deine Kaninchen sicher und wohl fühlen. Stelle Kisten oder Höhlen auf, in denen sie sich verkriechen können. Auch Kratzmöglichkeiten und kleine Rampen sind eine tolle Bereicherung.

Tipps zur Einrichtung

Wenn die Einrichtung barrierefrei sein muss oder deine Kaninchen besondere Bedürfnisse haben, findest du hier Tipps zur Einrichtung für Senioren, kranke oder behinderte Kaninchen

Du kannst dir ein Farbschema für dein Kaninchenzimmer überlegen (z.B. Holzfarben, grün und weiß) und es nach deinem Geschmack gestalten und einrichten.


Etagen

Denke dreidimensional und nutze die Höhe des Zimmers aus! Kaninchen lieben es, erhöht zu sitzen, ihre Umgebung im Blick zu haben und auf erhöhte Gegenstände zu springen. Deshalb sind Etagen, Häuschendächer und erhöhte Sitzplätze eine Bereicherung für jedes Kaninchrnzimmer!

Erhöhte Sitzmöglichkeiten erfüllen das Grundbedürfnis nach Sicherheit, die Kaninchen können ihre Umgebung überblicken und fühlen sich so als Beutetiere sicherer.

Mehr Abwechslung und Beschäftigung ist für Kaninchen durch Etagen möglich.

Aber Achtung: Kaninchen sind Bodenbewohner, Etagen können das Gehege aufwerten, ersetzen aber niemals die Grundfläche mit min. 6m²!

Tipps und Ideen zum Etagenbau


Sicherheit im Kaninchenzimmer

Da Kaninchen von Natur aus sehr neugierig sind, solltest du sicherstellen, dass das Kaninchenzimmer keine Gefahrenquellen enthält. Achte darauf, dass keine Kabel oder gefährliche Elektronik zugänglich sind. Giftige Pflanzen sollten aus dem Zimmer verbannt werden, ebenso wie scharfe Kanten oder lose Teile, an denen sich deine Kaninchen verletzen könnten. Prüfe regelmäßig, ob alle Möbel und Gegenstände sicher sind und keine Gefahr darstellen. Infos wie du den Raum sichern kannst

Spielzeug und Beschäftigung

Neben der Bewegungsfreiheit im Zimmer ist es wichtig, den Kaninchen auch geistige und körperliche Beschäftigung zu bieten. Stelle einige Spielzeuge auf, wie z. B. Papierrollen, Kartons oder Kaninchenspielzeug aus Holz. Auch Tunnel oder Etagen fördern die Bewegung. Denke daran, dass Kaninchen auch eine mentale Herausforderung brauchen – verstecke zum Beispiel Leckerlis in Heu oder Stroh oder mache kleine Hindernisparcours, um ihre Neugier zu fördern.

Weitere Tipps:

  • Verwende Naturmaterialien (frische und getrocknete Zweige, Tannenzapfen, Laub, Kies, Steine, Erde, Sand…),
  • Musik oder beruhigende Geräusche (z. B. Naturgeräusche),
  • Stelle regelmäßig etwas im Zimmer um
  • Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten und Spielzeug

Sauberkeit und Hygiene

Ein sauberes Kaninchenzimmer ist für das Wohlbefinden deiner Tiere unerlässlich. Reinige den Raum regelmäßig, vor allem die Toiletten. Kaninchen sind sehr reinliche Tiere und benötigen eine saubere Umgebung. Entferne regelmäßig das Heu und das Streu, wechsle das Wasser täglich und reinige auch die Futterstationen. Eine gute Hygiene trägt auch dazu bei, unangenehme Gerüche zu vermeiden.

Tipps zur Einstreu

Das Füttern über der Toilette verbessert die Stubenreinheit enorm.

Tipps zu den Toiletten

Toilettentraining für Kaninchen

Kaninchen sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und lassen sich oft gut auf eine Kaninchentoilette trainieren. Eine geräumige Toilette mit einer geeigneten Einstreu wird von vielen Kaninchen gut angenommen. Es empfiehlt sich, mehrere Toiletten in die Zimmerecken aufzustellen, bis sich die Stubenreinheit eingependelt hat sollte es jedoch immer eine mehr als man Kaninchen hält, sein. Wähle immer große Toiletten, so dass die Kaninchen zu zweit gemütlich darin liegen können.

Tipps zum Toilettentraining

Luftzirkulation und Frischluftzufuhr

Richtig lüften: In einem gut belüfteten Raum zirkuliert die Luft konstant, was die Ansammlung von schädlichen Gasen wie Ammoniak (der Geruch von Urin) verhindert und den Luftaustausch fördert. Dies schützt nicht nur vor unangenehmen Gerüchen, sondern sorgt auch dafür, dass sich keine Schimmelsporen oder Bakterien im Raum ausbreiten, die die Gesundheit der Tiere gefährden könnten. Insbesondere in den Wintermonaten, wenn Fenster oft geschlossen bleiben, ist eine regelmäßige Belüftung besonders wichtig.

  • Fenster öffnen: Wenn möglich, öffne regelmäßig ein Fenster, um den Raum mit Frischluft zu versorgen. Auch in den kälteren Monaten solltest du dies tun – eine kurze, aber effektive Stoßlüftung für 5 bis 10 Minuten reicht oft aus, um die Luft zu erneuern, ohne dass die Raumtemperatur zu stark sinkt. Ideal ist das Anbringen von Fliegengittern um die Kaninchen vor Fliegenmaden und Infektionskrankheiten zu schützen. Achte darauf, dass keine Zugluft entsteht.
  • Luftreiniger: In stark belasteten Umgebungen, z.B. in städtischen Gebieten, kann ein Luftreiniger sinnvoll sein, um Schadstoffe aus der Luft zu filtern und das Raumklima zu verbessern.

Risiko von Schimmel und Feuchtigkeit: Schlechte Belüftung und unzureichende Frischluftzufuhr können schnell zu einem Problem werden, wenn sich Feuchtigkeit im Raum staut. Besonders in den Wintermonaten, wenn die Luftfeuchtigkeit durch Heizen steigt und wenig gelüftet wird, kann sich Schimmel bilden. Schimmelsporen sind für Kaninchen gefährlich und können zu schweren Atemwegserkrankungen führen. Um das Risiko von Schimmelbildung zu minimieren, sollte das Kaninchenzimmer regelmäßig gelüftet und auf Feuchtigkeit überprüft werden. Besonders an Ecken oder hinter Möbelstücken, wo Luftstau entstehen könnte, sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob sich feuchte Stellen oder Schimmel zeigen.

Wichtige Tipps auf einen Blick:

  • Mindestens 6 m² Fläche für zwei Kaninchen
  • Sicherer und kühler Raum
  • Weicher, pflegeleichter Bodenbelag
  • Beschäftigungsmöglichkeiten und Verstecke
  • Tägliche Reinigung und regelmäßige Hygiene