Entzündung/Ausfluss des Tränennasenkanals (Dacryocystitis)

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Jeglicher Augen-Ausfluss beim Kaninchen ist krankhaft und muss behandelt werden.

Augenausfluss beim Kaninchen

Die Dacryocystitis ist eine Entzündung oder Verstopfung der ableitenden Tränenwege (Tränenkanälchen, Tränennasenkanal und/oder Tränensack). Dadurch kommt es zu einem flüssigen oder weißlich-milchigen Ausfluss am Auge, der oft auch zu Verkrustungen im Fell und einer nassen Augenumgebung führt. Ist die Flüssigkeit durchsichtig, so handelt es sich meist um keine infektiöse Ursache. Manche Kaninchen putzen ihrem Partnertier so intensiv die Augen, dass dieses Stadium nicht erkannt wird. Im späteren Stadium quillt dickflüssiger, weißer Eiter heraus. Dieser Eiter kann auch von Abszessen an den Zahnwurzeln, die in den Tränennasenkanal quillen, herrühren. Bei dieser Erkrankung sind sehr oft auch andere Teile des Auges entzündet, z.B. die Hornhaut, Augenlider und Bindehaut, da sie sich ansteckend.

Was ist die genaue Ursache?

Gründe Linie: Der Verlauf des Tränennasenkanals vom Tränenpunkt am Auge bis in die Nase. Braun: nicht sichtbarer Teil der Zähne. Der Tränennasenkanal verläuft sehr dicht an den Wurzeln der Zähne (orangene Pfeile), so dass Erkrankungen des Oberkiefers (retrogrades Zahnwachstum, Kieferabszesse…) oftmals nur durch Nasen- oder Augenausfluss sichtbar werden.

Ursachen für den Ausfluss oder eine Entzündung des Tränennasenkanals sind fast immer Zahnprobleme, häufig im Zusammenspiel mit bakteriellen Infektionen. Die Zahnwurzeln sind beim Kaninchen sehr nah am Tränennasenkanal angelegt, so dass bei zu langen Zähnen (mangels ausreichenden Zahnabrieb (bzw. auch dadurch ausgelöst durch retrogrades Wachstum (zu lange Zahnwurzeln)) oder durch Fehlstellungen der nachwachsenden Zähne) die Zahnwurzeln durch eine Einengung oder kompletten Verschluss den Tränennasenkanal behindern können. Oftmals führen auch entzündete Zahnwurzeln zu einer Entzündung und Eiter im Tränennasenkanal oder umgekehrt. Mehr dazu unter Kieferabszesse.

Kaninchen mit sehr runden Köpfen, Widder und Zwergenrassen leiden erblich bedingt häufig an Zahnerkrankungen, die sich auf den Tränennasenkanal auswirken (siehe Kurzköpfigkeit).

Das retrograde Zahnwachstum ist hauptsächlich durch die Ernährung bedingt (siehe unten). Viele Kaninchen werden fehlernährt, auch wenn es den Haltern oftmals gar nicht bewusst ist! Über die Jahre kommt es dann zu zu langen Zahnwurzeln und Kieferabszessen.

Warum leiden Kaninchen häufig an dieser Erkrankung?

Kaninchen haben eine spezielle Anatomie

Häufig fragt man sich, warum besonders Kaninchen so häufig unter den tränenden Augen leiden! Viele nicht-kaninchenkundige Tierärzte kennen nicht die genaue Anatomie der Kaninchen und behandeln die Krankheit deshalb komplett falsch.

Der Tränennasenkanal des Kaninchens verläuft vom Tränenpunkt, der im Augenwinkel des Unterlids (Richtung Nase) liegt Richtung Nase. Anders als andere Haussäugetiere wie z.B. das Pferd, besitzt das Kaninchen im Oberlid keinen Tränenpunkt. Kurz nach dem Tränenpunkt geht der Tränennaselkanal in ein Tränensäckchen über, in dem sich größere Mengen Eiter ansammeln können, wenn der Tränennasenkanal entzündet ist. Der Tränennasenkanal verengt sich kurz darauf wieder und verläuft besonders an zwei Stellen sehr dicht an den Zahnwurzelspitzen (vor allem an zwei der Prämolaren (P2 und teils auch am P3), den vordersten beiden Oberkiefer-Backenzähnen, sowie an den Wurzeln der Schneidezähne. Der Tränennasenkanal mündet seitlich innerhalb der Nase.

Diese Engstellen nah an den Wurzeln führen dazu, dass leichtes retrogrades Zahnwachstum (lange Zahnwurzeln) den Kanal teilweise oder komplett blockieren und zu Ausfluss führen.

Die angesammelte Tränenflüssigkeit ist ein idealer Nährboden für Bakterien, so dass es häufig in der Folge zu Entzündungen kommt.

tränendes auge
Haarausfall ums Auge herum durch Tränenflüssigkeit (Ursache: Zahnerkrankung)

Zudem haben Kaninchen ständig nachwachsende, wurzeloffene Zähne, d.h. Fütterungsfehler wirken sich fatal aus, da der Zahnabrieb nicht richtig gewährleistet ist oder die Zähne unnatürlich belastet werden (siehe unten).

Da die spezielle Anatomie und Physiologie der Kaninchen im regulären Studium nicht behandelt wird, muss ein speziell auf Zahnmedizin und Kaninchen spezialisierter Tierarzt aufgesucht werden!

Weinende Kaninchen?

Oft haben einzeln gehaltene Kaninchen durchsichtigen Ausfluss, ohne dass sich eine Ursache finden lässt, der nach der Vergesellschaftung plötzlich weg ist. Manche Halter sprechen von einem „Weinen“ bei ihren unglücklichen Einzelkaninchen. Eine mögliche Erklärung wäre, dass das Partnertier nach der Vergesellschaftung den Ausfluss weg putzt, so dass er nicht mehr sichtbar ist. In der Regel haben auch diese Kaninchen Zahnwurzelerkrankungen, die jedoch im Anfangsstadium durch die Augenpflege des Partnertieres verdeckt werden.

So geht der Tierarzt vor…

„Unauffälliger“ Augenausfluss: Bei diesem Tier steckten sehr schlechte Zähne dahinter, was nur im Röntgen sichtbar war.
  1. Die Augen müssen gründlich untersucht werden. Dabei muss z.B. abgeklärt werden, ob das Kaninchen an einer Entzündung der Augenlider, einer Konjunktivitis (als Ursache oder in Folge der Entzündung) leidet. Auch muss ggf. das Auge angefärbt werden, um Verletzungen der Hornhaut (Keratitis) auszuschließen, diese entstehen häufig in Folge der chronischen Entzündung.
  2. Der Schirmer-Tränen-Test 1 (STT1) besteht aus einem speziellen Teststreifen, der die Menge der Tränenflüssigkeit im Auge misst. Dazu wird das Ende des Teststreifens in das untere Augenlid zwischen Bindegewebe und Hornhaut geklemmt. Das Ergebnis wird nach 60 sec von der Skala des Teststreifens abgelesen. Die Höhe des benetzten Streifens gibt Auskunft über die Menge der produzierten Tränenflüssigkeit (Referenzwerte Kaninchen: 5,3 mm/min ± 2,96 mit einer Streuung zwischen 0 und 15 mm/min bzw. zwischen 0 und 11,2 mm/min bei doppelter Standardabweichung (Abrams et al. 1990). Interaktionseffekt zwischen den Augen, da mit dem zweiten getesteten Auge höhere STT-Werte erzielt werden. Rassespezifische Differenzen: weiße Neuseeländer (7,58 ± 2,3 mm/min)NHD Widder 10,0 (5,0–17,3) mm/min).
  3. Die Atmung sollte genauer überprüft werden, da entzündete Tränennasenkanäle zu Atemwegsinfekten führen, oder für diese auch ursächlich sein können. Dabei sollte auch die Lunge und das Herz abgehört werden, da sie ggf. in Mitleidenschaft genommen werden können.
  4. Auch die Maulhöhle sollte eingesehen werden. Dafür wird ein Otoskop, Spekulum oder ein Wangenspreizer verwendet, aber keinesfalls ein Maulspreizer, der an den Vorderzähnen befestigt wird. Er darf am wachen Kaninchen nicht angewendet werden! Dabei wird kontrolliert, ob Fremdkörper sich zwischen die Zähne verkanntet haben, Zähne locker oder verfärbt sind…
  5. Der Tränennasenkanal wird als erstes vom Tierarzt gespült (ist jedoch nicht immer durchgängig). Sollte er nicht durchgängig sein, so stecken meistens Zahnerkrankungen dahinter. Die Zahnwurzeln wachsen in den Tränennasenkanal oder engen ihn durch Schwellungen/Entzündungen ein. In einigen Fällen kann der Tränennasenkanal auch durch die chronische Entzündung verlegt oder erweitert sein, bzw. das Sekret ihn verstopfen.
  6. Es sollte grundsätzlich abgeklärt werden, ob die Erkrankung auf die Zähne zurück zu führen ist (Röntgenbilder aus mindestens vier Ebenen, siehe Video), denn dies ist fast immer die Ursache. Retrogrades Wachstum (zu lange Zahnwurzeln, die in den Kiefer bohren) ist nur durch Röntgenbilder feststellbar.
  7. Durch Kontrastmittelgabe in den Tränennasenkanal und anschließendes Kopf-Röntgen (Schrägbilder) kann die Ursache der schlechten Durchgängigkeit genauer festgestellt werden. Die Computertomographie (CT, microCT) ist dabei dem Röntgen überlegen und kann (je nach Fall) herangezogen werden.
  8. Bitte suchen Sie bei Augenausfluss einen Kaninchen-Zahntierarzt aus dieser Liste auf. Andere Tierärzte sind mit der speziellen Anatomie des Tränennasenkanals und den Zusammenhang mit Zahnerkrankungen oftmals nicht vertraut.

Die Tierärztin Dr. Diana Ruf erklärt, warum in vier Ebenen geröngt werden muss und was das bedeutet:

Sie bietet Zahnwebinare an, die für Halter verständlich die Zahnerkrankungen und Behandlung erklären.

Behandlung

Ursache beheben

Die Ursache muss ermittelt und behoben werden (z.B. Zahnbehandlungen), sonst wird der Ausfluss immer wieder kommen… Bei retrogradem Wachstum werden die Zähne unter Narkose korrigiert und so kurz geschliffen, dass das Kaninchen sie kurzfristig nicht zum kauen nutzen kann, damit der Tränennnasenkanal entlastet und das retrograde Wachstum gestoppt wird. In einigen Fällen müssen auch betroffene Zähne gezogen werden, insbesondere bei Abszessen an der Zahnwurzel kann auch die Entfernung der betroffenen Zähne nötig sein (siehe Kieferabszesse). Die Röntgenbilder geben darüber Ausschluss. Durch eine sachgemäße Korrektur der Zähne verschwindet auch nach einer Weile automatisch der Augenausfluss.

Eine weitere, sehr seltene Ursache kommen Infektionserkrankungen (z.B. Myxomatose oder Kaninchenschnupfen), eine Konjunktivitis, die sich auf den Tränennasenkanal ausweitet, oder allergische Grunderkrankungen in Frage. Dadurch kann es ebenfalls (wenn nicht zeitnah behandelt wird) zu einem erweiterten, entzündeten und verstopften Tränennasenkanal kommen.

Suchen Sie unbedingt einen kaninchenkundigen Zahntierarzt auf, da normale Tierärzte nicht über ausreichende zahnmedizinische Fertigkeiten verfügen. Oder gehen Sie mit Zahnschmerzen zu ihrem Haustierarzt? Liste mit Zahntierärzten

Nach der Zahnkorrektur ist eine entsprechende Nachsorge wichtig, dazu gehört die richtigen Schmerzmittel, das Zufüttern und die intensive Pflege der Tiere. Legen Sie die Korrektur am besten so, dass sie am selbsten und auch an den zwei bis fünf Tagen nach der Korrektur sich intensiv um das Kaninchen kümmern können.

Behandlung ohne Zahnkorrektur?

Immer wieder erfahren wir von Fällen, bei denen die Kaninchen nur mit antibiotischen Augentropfen behandelt werden, ohne die betroffenen Zähne herauszufinden und entsprechend zu behandeln. Oftmals sind nicht einmal Zahnröntgenbilder in mehreren Ebenen veranlasst worden. In diesen Fällen geht die Entzündung durch die Tropfen zurück kommt, aber nach kurzer oder teils auch längerer Zeit immer wieder. Oftmals wird dann eine ganze Liste an verschiedenen Tropfen und Salben verschrieben, anstatt die Ursache zu beheben. Eine solche Behandlung führt niemals zum Erfolg, wenn die Ursache bestehen bleibt! Immer wieder erfahren wir von Fällen, in denen dann langfristig das Auge einfach sich selbst überlassen oder nur die Umgebung regelmäßig gewaschen wird, da die Behandlung ja eh nicht funktioniert.

Solch eine Vorgehensweise ist nicht tierschutzkonform! Das Kaninchen leidet unter der Entzündung, hat Schmerzen und muss mit Folgeerkrankungen leben: z.B. Augenentzündungen, einem erweiterten Tränennasenkanal durch die chronische Entzündung, das Entstehen (weiterer) Zahnwurzelabszesse durch die Entzündung in der Nähe der Zahnwurzeln, Schmerzen durch die retrograden Zahnwurzeln bis hin zum Hervordrücken des Augens etc.! Viele dieser Erkrankungen sind von außen nicht sichtbar, die Tiere haben aber häufig Schmerzanzeichen.

Tränennasenkanal spülen

Ein wichtiger Punkt in der Therapie ist das Spülen des Tränennasenkanals, ggf. muss dies alle paar Tage erfolgen, bis der Kanal frei und durchgängig ist. Zusätzlich sollte über diesen Zeitraum intensiv mit Augentropfen gearbeitet werden (3-5x täglich).

Sehr dickflüssiges Sekret?

Bei sehr dickflüssigem Sekret, kann man versuchen, einen (in den Mund eingegebenen) Schleimlöser zu geben, zudem sind schleimlösende Augentropfen möglich (Stromease Augentropfen), die den Eiter zum Abfließen bringen können. Mit Acetylcystein (ACC) und Bromhexin kann der Eiter etwas verflüssigt werden, zudem wirken die Antibiotika dann oft besser.

Erreger abtöten

Die antibiotische Behandlung ist entscheidend und sollte zusätzlich zur Zahnkorrektur intensiv erfolgen. In Einzelfällen, besonders wenn lediglich durchsichtiger, nicht entzündlicher Ausfluss vorhanden ist und die Zahnkorrektur zeitnah erfolgt ist, reicht es aus, die Zähne zu behandeln, ohne antibiotische Augentropfen zu geben.

Tropfen sind dabei besser als Salben geeignet, da die Salben den Tränennasenkanal zusätzlich verstopfen können. Ebenfalls kann der Tränennasenkanal beim Spülen mit dem Antibiotikum aufgefüllt werden. Sollten die Augentropfen nicht wirken, kann versucht werden, einen Abstrich mit Antibiogramm zu erstellen um ein wirksames Antibiotikum zu ermitteln. Beachten Sie dafür die Hinweise zur Antibiotikawahl bei Zahnabszessen!

Keinesfalls sollte eine Augensalbe gegeben werden, da diese den Tränenpunkt zusätzlich verkleben kann und zudem der Wirkstoff nicht in den Tränennasenkanal hineingelangt.

Glöckner, B. (2016): Dacryocystitis beim Kaninchen. team. konkret, 12(04), 8-13.

Bei einer chronischen Erweiterung des Tränennasenkanals (wenn die Entzündung nicht zeitnah behoben wird, kommt es zu dieser), kann eine langfristige intensive Behandlung mit Tropfen zum Erfolg führen, oftmals ist eine Kombination mit einem systemischen Antibiotikum (im Idealfall eines, dass eine ähnliche Wirkstoffgruppe wie die Tropfen hat), hilfreich.

Verklebungen im Fell

Oftmals ist es gar nicht so leicht, die Verklebungen im Fell zu lösen. Man kann versuchen, mit einem feuchten Tuch die Augenumgebung vorsichtig zu reinigen und einzuweichen, und dann mit einem Flohkamm das Sekret auszukemmen.

Haltungs-Anpassung: Atemwege entlasten und Verklebungen reduzieren

Während der Haltung sollte auf eine gute Belüftung und häufiges Misten (Ammoniak!) und staubfreie Einstreu geachtet werden um die Atemwege zu entlasten.

Zudem sollte man ggf. zeitweise die Buddelmöglichkeiten einschränken. So kann man eine Verklebung des Fells reduzieren.

Sind tränende Augen wirklich nur allergiebedingt (erst nach Zahnröntgen beim kaninchenkundigen Zahntierarzt und intensivem Durchspülen des Tränennasenkalas (mehrere Male) wird diese Diagnose gestellt!), helfen pflegende Augentropfen als Dauertherapie. Teils kann man den Auslöser beheben, z.B. durch einen Streuwechsel. Dieser Fall ist sehr selten. Die meisten Kaninchen mit diagnostizierten “Allergien” haben eigentlich Zahnerkrankungen.

Die Ernährung ist entscheidend!

Tränende Augen sind zu einem sehr hohen Prozentsatz ernährungsbedingt. Durch eine jahrelange Fehlernährung werden die Zähne fehlbelastet, da das Kaninchen unnatürlich kaut.

Grünfutter bzw. jegliches blättriges Frischfutter wird von Kaninchen mit den Zähnen durch Mahlbewegungen (aufeinander hin und her schieben der Zähne) zerkaut. Ungeeignetes Futter wie z.B. Trockenfutter, Pellets, Extrudate, Johannisbrot und Erbsenflocken werden durch “aufeinanderbeißen” zerkleinert. Dadurch entsteht ein (für Kaninchen) unnatürlicher Druck auf die Zahnwurzeln, was dazu sorgt, dass die Zähne immer weiter in den Kiefer geschoben werden. Im Extremfall drücken sie den Tränennnasenkanal, der nah an manchen Zähnen vorbei verläuft ein oder perforieren ihn sogar. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr ablaufen und die Augen tränen. Durch die Blockade im Tränennasenkanal kann es auch zu Entzündungen kommen, die oftmals die Zahnwurzeln mit betreffen – eiternder Ausfluss und Kieferabszesse entstehen.

Gesunde Kaninchen sollten zu min. 80% mit Grünfutter gefüttert werden, der Rest besteht aus Heu, ganz wenig festem Gemüse (Karotten, Sellerie, Pastinaken etc.) und ggf. kleineren Zugaben von Obst als Leckerli aus der Hand.

Leidet ein Kaninchen bereits massiv unter retrogradem Zahnwachstum, ist es wichtig, dass man es absolut optimal ernährt. Im Sommer sollte es rein mit Wiesenkräutern gefüttert werden, im Winter mit Blattgemüse (Bittersalate, blättrige Kohlsorten, Gemüsegrün, blättrige Gemüsesorten…). Alles, was die Zahnwurzeln zusätzlich belastet, muss bei diesen Tiere komplett weggelassen werden. Man kann jedoch z.B. kleine Mengen Karotte aus der Hand als Leckerli geben. Trockenfutter, Saaten, Haferflocken, handelsübliche Leckerlis und Erbsenflocken müssen komplett vom Speiseplan gestrichen werden!

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