Kleintier-Freunde zeigen Fressnapf, wie man Tiere hält
Nachdem wochenlang im Fressnapf-Prospekt für tierschutzwidriges Zubehör und viel zu kleine Käfige unter der Überschrift „Was Kleintiere lieben“ geworben wurde, starteten Tierfreunde eine Gegenbewegung und wollten Fressnapf damit zeigen, was Kleintiere wirklich lieben.
Zahlreiche Kaninchen- und Meerschweinchenhalter posteten Fressnapf Deutschland auf die Pinnwand und zeigten die Gehege ihrer Kleintiere. Dabei schrieben sie, warum sie mit dem handelsüblichen Kleintierzubehör wenig anfangen können und welche Produkte sie sich für ihre Tiere wünschen.
Gestartet wurde die Aktion mit folgender Mitteilung:
Viele Tierhalter folgten diesem Post.
“ Ich suche bei Ihnen fast vergebens nach schönen Dingen. Eine Häsin ist krank, ich brauche halbwegs wasserabweisende, dicke Matten zum Beispiel und große Transportboxen. Diese Sachen finde ich nur bei den Hunden. In Ihre Häuschen kämen meine gar nicht rein. Kaninchen lieben zu buddeln, Budelboxen finde ich bei ihnen auch nicht. Ich suche Spielzeug, Unterhaltung, Mobiliar, Beläge, Türengitter undundund…
Ich würde mir wünschen, dass ich mein Zuhause nicht bei Ikea oder unter Hunde und Katzensachen zusammen suchen muss und erst die Tricks nachlesen kann, wo ich was wie finde und nutzen kann, sondern dass ich bei Ihnen im Geschäft oder Onlineshop diese Sachen an Ort und Stelle finde.“
schreibt eine Kaninchenhalterin.
„Kaninchen lieben viel Platz. Käfige sind allerhöchstens als ständig geöffneter Rückzugsort geeignet. Oder sperrt ihr Katzen in den Käfig? Nein? Wieso dann also Kaninchen?“
fragt sich eine andere.
Die Beiträge wurden alle mit dem Hashtags „WasKleintiereLieben und #Fressnapf versehen.
Eine Stellungnahme von Fressnapf ist bisher nicht vorhanden.
Wenn ihr die Beiträge ansehen wollt, könnt ihr auf die Facebookseite von Fressnapf-Deutschland gehen und bei den Besucherbeiträgen stöbern.
Wenn ihr selbst ebenfalls an der Aktion teilnehmen und Fressnapf ein Foto eures Tiergeheges und eine Nachricht, was Kleintiere lieben bzw. was ihr im Sortiment anders machen würdet, hinterlassen möchtet, könnt ihr das dort ebenfalls tun.
Nachtrag vom 16. März 2016
Mittlerweile hat sich eine extra Facebookseite gebildet, die alle Beiträge der Aktion teilt und sich dem Thema „Shopping für Kaninchen/Kleintiere“ angenommen hat. So gehen die Aktions-Beiträge nicht unter und können „gesammelt“ angeschaut werden:
Aktionsseite
Die Aktion wächst täglich und sehr viele Tierfreunde äußern ihre Wünsche für das Sortiment von Fressnapf. Eine Stellungnahme durch Fressnapf liegt bisher nicht vor.
Beispiele von Fotos und Mitteilungen aus der Aktion auf der Chronik von Fressnapf Deutschland:
Die in Fressnapf angebotenen Käfige für Kaninchen sind viel zu klein, kein bißchen artgerecht gestaltet. Ich empfehle darüber hinaus gerade bei Tieren nicht nur an den Firmenprofit zu denken, sondern das Personal umfassend zu schulen in sachen Beratung über die Bedürfnisse eines Kaninchens und die häuslichen Voraussetzungen sowie etwaige Tierarztkosten zu informieren. Man handelt ja hier schließlich mit Lebewesen, die nicht nur in einem 80 cm großen Käfig mit Fertigfutter gehalten werden wollen oder gar als Spielzeug für Kleinstkinder angedacht sind. Vielleicht sollte man sein Marketing so ausrichten, daß man z.B. auf Plakaten oder einem örtlich platzierten Fernseher/Video gleich einen geeigneten Lebensraum für Kaninchen aufzeigt z.B. in einem abgegrenzten Bereich eines Zimmers und/oder ein komplettes Zimmer und/oder Außengehege mit geeignetem Spielzeug, Baumstämmen, sonstigen Kaninchenunterschlupf etc. Letztendlich dürfte man da doch an einer realistischen Darstellung und der Bereitstellung/Verkauf dieser Utensilien mehr verdienen als mit ursprünglichen nicht artgerechten Artikeln. Als Beispiel könnte man auch im Shop einen derartigen Lebensraum auf einer gewissen Fläche mit der artgerechten Ausstattung aufbauen und anhand dessen den Leuten auch die Bedürfnisse der Tiere klarmachen. Mit dem richtigen Marketing-Effekt könnte dies für Mensch und Tier hilfreich sein. Meine Anregung gilt nicht nur für Freßnapf, sondern auch für alle anderen Märkte, die Lebewesen wie Kaninchen verkaufen. Wenn ich mir vorstelle ich würde da als Lebewesen in einem Markt verkauft werden, würde dann in ein enges dunkles Badezimmer oder gar in Kellerräumen eingesperrt mit einseitigem Futter und darüber hinaus noch von einem Kleinkind herumgezogen, wo ich mich Knochenbrücke und sonstwas holen würde, das fände ich nicht lustig. Hoffe, ich konnte evtl. eine Anregung für ein Marketing Konzept für ein besseres Leben und Überleben von gekauften Kaninchen und allen anderen kleinen Nagern geben