Ab wann dürfen Kaninchen raus?

Es wird Frühjahr und alles grünt und blüht! Als Halter fragt man sich nun natürlich, ab wann man die Kaninchen wieder raussetzen darf.

abenteuerspielplatz auslauf kaninchenStundenweiser Auslauf im Garten

Ab etwa 15 Grad Tagestemperatur können Kaninchen stundenweise in den Freilauf gesetzt werden. Bei kälteren Temperaturen nur kurze Zeit, keinesfalls über Stunden.

Wenn die Kaninchen jeder Zeit zurück in die gewohnte Temperatur können (Katzenklappe, offene Türe), kann man ihnen jeder Zeit (auch bei Frost!) Freilauf nach draußen geben!

Beachte, wie ein Tagfreilauf beschaffen sein muss, damit die Kaninchen sicher vor Fressfeinden, Sonneneinstrahlung, Entkommen und Witterungseinflüssen sind: Auslauf richtig gemacht

Ebenfalls denkbar ist ein freier Gartenfreilauf, aber auch dabei muss einiges beachtet werden!

Transportiere Kaninchen immer schonend und sicher mit einer Transportbox und nicht auf dem Arm. Wenn die Box als normale Einrichtung im Gehege steht, wird sie meistens freiwillig mit Leckerlis betreten, oder man drängt/lotzt sie in die Box. Am besten gewöhnt man die Kaninchen mit Fütterungen in der Box an die Box, bevor man sie damit transportiert. Macht man dazu ein festes Geräusch, kommen sie in Zukunft bei dem Geräusch selbständig in die Box.

kinderspielhaus-gehege-kaninchenUmsiedlung nach draußen (auch nachts)

Die Kaninchen sollen langfristig von Innen- auf Außenhaltung umgestellt werdn? Auch das ist möglich, sobald es im Frühjahr etwas wärmer ist. Bei gesunden Kaninchen meistens ab Ende März bis Anfang April. Wähle eine wärmere Phase und nicht gerade die Woche mit Dauerregen…

Leichte Frostperioden in den Nächten sind zu dieser Jahreszeit für Kaninchen unbedenklich.

Achte aber darauf, dass das Gehege (keine Stallhaltung, auch nicht nachts!) mardersicher, groß genug und richtig gestaltet ist. Infos dazu finden sich hier. Erkundige dich genau, bevor die Kaninchen nachher gefährdet werden.

Da früh umgesiedelte Kaninchen empfindlicher auf Wettereinflüsse reagieren können, sollte der Nachtfreilauf mit Wellplatten oder Planen vor Regen geschützt werden. Es kann jedoch der angeschlossene Tagfreilauf ohne Witterungsschutz angeboten werden.

Umsiedlung nach draußen im Winter?

auslauf schnee winter

Als Halter muss man sich entscheiden: Möchte man seine Kaninchen innen oder außen halten? Beides ist möglich.

Einige Bücher und Internetadressen empfehlen, das Kaninchen erst im Frühjahr nach draußen umzusiedeln oder im Sommer, aber keinesfalls beispielsweise im Herbst, Winter oder vor den letzten Nachtfrösten am Jahresanfang.

Die Erfahrungen mit sehr vielen Kaninchen zeigen, dass es durchaus möglich ist, Kaninchen ganzjährig nach außen umzugewöhnen. Allerdings muss man wissen, wie man es macht! Natürlich ist es nicht möglich, ein innen lebendes Kaninchen (20 Grad Wohnzimmertemperatur) bei -30 Grad plötzlich in den Garten zu setzen! Wichtig ist, dass das Kaninchen langsam an diese Temperaturen gewöhnt wird. Das ist aber nicht nur im Sommer möglich sondern auch im Winter. Beispielsweise indem man das Zimmer, in dem die Kaninchen leben, erst einmal weniger, dann gar nicht mehr heizt. Anschließend öffnet man tagsüber die Fenster, dann auch in milden Nächten. Die Kaninchen können jetzt tagsüber auch schon nach draußen. Tage später können sie dann in einer milderen Periode ganz draußen bleiben, auch über Nacht. Wichtig ist dabei, im Außengehege auf erhöhten Wetterschutz zu achten (Überdachung, Windschutz!). Es eignen sich Wellplatten oder Planen zur Abdeckung des Geheges. Beachten Sie, dass die Kaninchen außen in einem mardersicheren, großen Gehege gehalten werden! In einem Stall (auch wenn es “nur nachts” ist), besteht die Gefahr, dass sie erfrieren, die Kaninchen sitzen wie in einem Gefrierfach und können sich nicht ausreichend bewegen! Erkundige dich auch, wie du das Gehege winterfest machst. Bei Kaninchen, die spät oder im Winter umgewöhnt werden, muss darauf besonders geachtet werden.

Für die Umgewohnung in der kalten Jahreszeit ist ein begehbares Gehege mit Gartenhaus, Kinderspielhaus oder ähnicher Schutzhütte, sowie Wetter- und Windschutz unverzichtbar!

Durch den Temperaturwechsel im Innenraum wird der Fellwechsel angeregt, so dass die Kaninchen ein Winterfell bekommen. Aber einige Innenkaninchen haben auch schon vorher, bei reiner Innenhaltung den dichteren Winterpelz. Wusstest du,, dass viele Kaninchenrassen gar keinen Winterpelz ausbilden, aber trotzdem draußen leben können? Bei diesen Tieren reicht die reine Umgewöhnung an die Außentemperaturen. Wusstest du, dass Außenkaninchen oftmals extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, die sehr viel härter sind, als die sanfte Umgewöhnung über ein ungeheiztes Zimmer? Es gibt z.B. im Herbst oder auch im Winter immer wieder extreme Temperaturstürze von T-Shirt-Temperatur zu Starkfrost.
So eine künstliche Umgewöhnung ist auch nicht anders wie die natürliche „Gewöhnung“ über den Sommer, Herbst und Winter…

Jahreszeit:Umgewöhnung?
April bis SeptemberEine Umgewöhnung ist unproblematisch nach draußen, sie kann sofort durchgeführt werden.
Oktober bis Ende NovemberUmgewöhnung nur über den “künstlichen Herbst” (Herunterkühlen, siehe oben) und in einer milden Periode raus setzen. Auf sehr guten Wetterschutz beim Außengehege achten (Regenschutz, Windschutz, großes wettergeschütztes Gehege mit großer Schutzhütte, z.B. Gartenhaus). Ggf. Wärmequelle im Außengehege zur Eingewöhnung anbieten, dann kann auch in einer weniger milden Periode rausgesiedelt werden.
Dezember bis Ende FebruarUmgewöhnung ist eher ungünstig: Umgewöhnung nur über den “künstlichen Herbst” (Herunterkühlen, siehe oben) und in einer milden Periode raus setzen. Auf sehr guten Wetterschutz beim Außengehege achten (Regenschutz, Windschutz, großes wettergeschütztes Gehege mit großer Schutzhütte, z.B. Gartenhaus) und eine künstliche Wärmequelle einrichten.
März bis AprilUmgewöhnung nur über den “künstlichen Herbst” (Herunterkühlen, siehe oben) und in einer milden Periode raus setzen. Auf sehr guten Wetterschutz beim Außengehege achten (Regenschutz, Windschutz, großes wettergeschütztes Gehege mit großer Schutzhütte, z.B. Gartenhaus). Ggf. Wärmequelle im Außengehege zur Eingewöhnung anbieten, dann kann auch in einer weniger milden Periode rausgesiedelt werden.

Außenkaninchen nach innen holen und wieder raus setzen?

Kaninchen zum Kuscheln oder Ähnlichen nach drinnen zu holen, setzt ihnen im Winter zu, da die Temperaturschwankungen den empfindlichen Kreislauf belasten. Kaninchen können nicht schwitzen, hecheln nicht und überhaupt haben sie eine schlechte Thermoregulation!

Es gibt jedoch Situationen in denen man sie für ein paar Tage oder Wochen reinholen muss – zum Beispiel für Vergesellschaftungen oder wenn eines krank ist.

Wichtig ist es, die Kaninchen dann in einem ungeheizten Raum und nicht bei Wohnzimmertemperatur zu halten. Normalerweise kann man sie problemlos nach der abgeschlossenen Vergesellschaftung, Urlaubsbetreuung oder wenn sie wieder gesund sind nach draußen umsiedeln. In freier Natur sind die Temperaturschwankungen gewaltig, von einem Tag auf den anderen kann es von Frost zu angenehmen Temperaturen schwanken. Gesunde Kaninchen verkraften das ganz gut.

Voraussetzung ist jedoch:

  • Geschützte Außenhaltung (Gartenhaus oder überdachte, windgeschützte, kuschelige Bereiche in einem großen Gehege)
  • Genug Platz in einem großen, raubtiersicheren Gehege von min. 6m², damit sie fit sind (keine Stallhaltung – Erfrierungsgefahr! Auch nicht “nur nachts”)
  • Auf die Temperatur achten und nicht gerade bei -20 Grad raussetzen, sondern in einer milderen Phase und morgens statt abends vor der kalten Nacht!
  • Dick einstreuen, trockene, warme Bereiche schaffen.
  • Darauf achten, dass die Kaninchen fit und gesund sind
Ein voll überdachtes, wettergeschütztes Gehege mit genug Schutz und kuscheliger Einstreu ermöglicht auch, dass Tiere aus einem unbeheizten Raum nach draußen umgesiedelt werden können.
21 Kommentare
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  1. Nadine
    Nadine sagte:

    Hallo,
    2 meiner Kaninchen leben seit Oktober im Haus da mein Rammler einen Tumor am Bauch hatte- operiert wurde und das Winterfell nicht aufbauen konnte.
    Ich habe ein komplett überdachtes Auslaufgehege (6m²) welches auch Windgeschützt ist. Sie haben zusätzlich noch ein 3fach isoliertes Häuschen. Meine Kaninchen haben 24h am Tag diesen Auslauf.
    Kann ich meine beiden schon raus lassen? Bei uns hat es in der Nacht immer zwischen 5 und 10 Grad.

    lG Nadine

  2. Manu
    Manu sagte:

    Hallihallo, ich habe eine Frage.
    Heute mussten wir unser Widder-Kaninchen Lilly leider einschläfern lassen; sie hatte seit Oktober 2017 EC. Nach einen erneuten Schub kurz vor Weihnachten durfte sie wegen einer Augenentzündung nur noch auf Handtüchern sitzen. Ich habe sie deswegen in die Wohnung geholt. Damit sie nicht alleine war, habe ich ihren Kumpel Max ebenfalls mit in die Wohnung genommen. Eigentlich war Lilly auf dem Weg der Besserung, aber nun kam noch eine heftige Ohrenentzündung dazu und sie hatte seit gestern so starke Schmerzen, dass für mich die einzigste Option war, sie zu erlösen.
    Aber was mache ich nun mit Max? Er trauert total, frisst nur ganz wenig und sitzt traurig in der Ecke.
    Ich habe noch weitere Kaninchen, die alle zusammen in einem großen Gehege in einem ehemaligen Kuhstall auf dem Bauernhof meiner Familie leben. Ich selber wohne nicht dort auf dem Hof sondern ca. 15 min entfernt. Bevor ich Max und Lilly zu mir nach Hause in die Wohnung geholt habe, haben sie ebenfalls in der Gruppe gelebt. Tageslicht ist durch mehrere Fenster ausreichend vorhanden, aber durch die angrenzende Offenstallhaltung der Pferde ist es im Gebäude relativ kalt (keine Zugluft).

    Kann ich Max bei den momentanen Temperaturen schon zurück zu den anderen Kaninchen setzen?
    Im Zimmer, in dem ich die Lilly und Max in der Wohnung habe, hat es ca. 18 – 20 °C.

    Viele Grüße,
    Manu

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