Wie alt werden Kaninchen im Durchschnitt?
Kaninchen-Alter
Wie alt wird mein Kaninchen eigentlich? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, aber man kann davon ausgehen, dass Kaninchen in der Regel zwischen acht und 12 Jahre alt werden.
Wie alt sie im Einzelfall wirklich werden, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab.
Artgerechte Ernährung
Die artgerechte Ernährung ohne Trockenfutter mit vielfältigem Grünfutter hält das Kaninchen fit und gesund, dadurch erreicht es in der Regel ein höheres Alter als Artgenossen, die schlecht ernährt werden. Diese erkranken häufiger an Erkrankungen der Verdauung, der Zähne und der Harnwege.
Trotzdem erreichen mangelernährte Kaninchen die sehr wenig Energie, Fette und Eiweiße erhalten haben, so dass sie teils ihren Energiestoffwechsel auf ein Extrem heruntergefahren haben und sich kaum bewegten, oft ein höheres Alter als normalgewichtige Artgenossen. Dieses Phänomen kennen wir auch vom Menschen, oft werden z.B. ausgemerkelte Einsiedler die sich selbstversorgen und oft zu wenig zum Leben haben ausgesprochen alt.
Eine Ernährung durch rein regionale Pflanzen, vorwiegend aus dem eigenen Garten, hebt ebenso die Lebenserwartung an.
Artgerechte Haltung
Viel Bewegung, frische Luft, Sonne und Auslauf erhöhen die Lebenserwartung beim Kaninchen. Informieren Sie sich zur artgerechten Haltung!
Außenhaltung
Balkonhaltung
Wohnungshaltung
Stress
Stress macht Kaninchen krank, deshalb werden Kaninchen in harmonischen Gruppen die wenig Stress ausgesetzt werden, besonders alt.
Rasse und Größe
Kleine Kaninchen werden älter als ihre großen Artgenossen. Während ein Riese mit wenigen Jahren bereits sehr alt ist, gibt es kleine Kaninchen die sogar ihr 13. oder 14. Lebensjahr erreichen. Ebenfalls abhängig ist die Lebenserwartung von der Zuchtlinie und der Rasse der Kaninchen.
Kaninchenjahre in Menschenjahren – Vergleich Kaninchenalter Menschenalter
Die Angaben sind ungefähre Werte in Menschenjahren. Das genaue Alter hängt von vielen Einflussfaktoren ab:
Tierärztliche Versorgung
Natürlich wird ein Kaninchen, das tierärztlich behandelt wird, in der Regel älter als ein unbehandeltes Tier. Allerdings nur, wenn der Tierarzt sich mit Kaninchen auskennt, was oft nicht der Fall ist. Bei einem nicht ausgebildeten Tierarzt kann sich die Lebenserwartung sogar im schlimmsten Fall durch eine Fehlbehandlung verkürzen. Manche Medikamente sind lebensrettend oder lebensverlängernd, der ständige oder übermäßige Einsatz von Medikamenten hingegen wirkt sich negativ aus.
Raubtiersichere Unterbringung, sichere Umgebung
Die häufigste Todesursache bei Außenkaninchen ist der Tod durch Raubtiere oder entkommen durch unzureichend gesicherte Gehege. Nur ein sicheres Gehege schützt!
Weitere Gefahren
Auch das Anknabbern von Plastik, Kabeln & Co. kann Kaninchen zum Verhängnis werden und das Leben verkürzen.
Impfung
Gerade in Seuchengebieten mit RHD oder Myxomatose wirkt sich die Impfung sehr auf die Lebenserwartung aus.
Wissen & Erfahrung über die Bedürfnisse, Krankheiten usw.
Wer sich mit seinen Kaninchen auskennt, erhöhrt dadurch die Lebenserwartung seiner Kaninchen beachtlich. Informieren Sie sich möglichst viel im Internet und lesen Sie immer mal wieder Neuigkeiten und Infos zu Themen rund um Krankheiten, Ernährung und Haltung.
Ausnahmen
Trotzdem gibt es natürlich immer Einzelfälle, die von diesen Regeln abweichen. Das ist nicht nur beim Kaninchen so, auch wenn gesund ernährte Menschen mit guter Lebensführung in der Regel älter als andere werden, gibt es trotzdem 100 Jährige Kettenraucher die sich ihr Leben lang sehr ungesund ernährt haben.
Oft höre ich Beispiel bei denen Kaninchen in Käfig-Einzelhaltung mit Trockenfutter genannt werden, die 12 Jahre alt wurden. Diese gibt es natürlich. Aber äußerst selten. Die breite Masse dieser Tiere stirbt sehr früh, oft sogar mit wenigen Monaten oder Jahren. Bei guter Haltung und Ernährung hingegen wird die breite Masse der Tiere besonders alt.
Ich persönlich finde die Beispiele der alten Käfigkaninchen besonders grausam. Kaninchen möchten sicher lieber 5 Jahre in einem Freigehege artgerecht mit Artgenossen und vielfältigem Frischfutter leben, als 10 Jahre in grausamer Haltung ohne einen Artgenossen der sie putzt, versteht und liebt, ohne Bewegungsfreiraum und Abwechslung. Das ist kein Leben und jeder Tag in dieser Haltung ist kaum auszuhalten.
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Zu behaupten,dass ein Kaninchen lieber NUR 5 Jahre im Freigehege , als 10 Jahre in grausamer Haltung (?) , leben will, ist ja wohl ziemlich gewagt. Außerdem können /dürfen Sie hier die positiven Erfahrungen mancher Kaninchenbesitzer nicht „mies“ machen , da Sie nicht im Kaninchen drin stecken.
Es hat nun mal nicht jeder den Platz für ein Freigehege , trotzdem liebt er /sie das Tier und ist interessiert, sonst würde erst diese Seite ja nicht lesen.
Ich selber bin Besitzerin eines „alten“ Wohnungskaninchen .
Hallo Tamara,
erstens wird nirgends gesagt, dass Wohnungskaninchen per se schlechter gehalten werden, wenn sie einen ARTgerechten Platz haben, eine ARTgerechte Ernährung und einen ARTgerechten Partner. ARTgerecht heißt der Art gerecht. Du hälst in diesem Fall ein domestiziertes Oryctolagus cuniculus, was sich durch seine foliovore Ernährung, durch schnelles Rennen und seine Aktivität, sowie durch seine Gesellsigkeit auszeichnet. Inwiefern ist dann also Einzelhaft in einem Käfig mit Trockenfutter artgerecht?
Liebe Grüße,
Kathinka vom Kaninchenwiese-Team
Top?? Seh ich genauso. Ich denke, dass ein Kaninchen auch ohne einen Artgenossen ein glückliches Leben haben kann, solange es dies nicht anders gewöhnt ist. Meins lebt nun fast seit 10 Jahren allein, bekommt trotzdem von mir viel Zuneigung. Es bekommt ab und zu Frischfutter, regelmäßig Trockenfutter und regelmäßig Auslauf im Garten. Und es ist immer noch top fit (auch laut Tierarzt). Ich mag die Seite eigentlich gern und habe auch schon viele Tipps von hier angewendet aber diese Sätze fande ich als liebender Besitzer, der alles für sein Kaninchen tut, etwas beleidigend und gewagt. Besser so als wie in der Tierhandlung (zB Fressnapf) wo 5 Kaninchen auf wenigen Quadratmetern fast aufeinanderliegen und sich täglich in der für sie stickigen Luft und mit den Menschenmassen/Geräuschkulissen quälen müssen.
Hallo anonymous,
nein, absolut nicht. Ein Tier artgerecht zu halten, heißt der ART GERECHT zu werden und eine Sache für die Kaninchen in jedem Fall bekannt sind ist, dass sie immer in großen Zahlen vorkommen. Kaninchen haben zudem eine extrem komplexe Sprache, die nur sehr schwer von Menschen erlernt werden kann oder schlabberst du deinen Kaninchen die Ohren oder die Augen?
Das heißt also, nur weil du deinem Kaninchen kein großes, luftiges Gehege geben willst und du dir nicht vorstellen kannst, dass ein Kaninchen ohne Artgenossen unglücklich ist, hälst du dein Tier alleine? Im Übrigen wäre das in Ländern wie Österreich oder Schweiz sogar illegal.
Liebe Grüße,
Kathinka vom Kaninchenwiese-Team
Hallo Kaninchenteam.
Euer Artikel ist sehr interessant. Vor allem die Alterstabelle. Wir haben ein sogannentes „Schlachtkaninichen“, welches mittlerweile 8,5 Jahre ist, also quasi Methusalem. Leider lebt es seit einem Jahr allein, da sein halbwegs geduldeter Gefährte gestorben ist. Eine neue Vergesellschaftung hat leider nicht geklappt, wurden von ihre alle bekämpft.
Gut wären vielleicht noch ein paar Hinweise wie Vergesellschaftung von sich unbekannten Tieren gut klappen kann.
LG Jacqueline
Hallo Jacqueline,
hier ist es ganz wichtig wie die Vergesellschaftung von statten geht. Gerade bei solchen Kaninchen rate ich wirklich von einer Zaun-an-Zaun-vergesellschaftung ab. Statt dessen rate ich eine Zusammenführung im neutralen Raum, wie hier beschrieben https://www.kaninchenwiese.de//soziales/zusammenfuehrung, ich empfehle auch diese Seite https://www.kaninchenwiese.de//soziales/ablauf-der-vergesellschaftung und diese https://www.kaninchenwiese.de//soziales/haeufige-fehler.
Liebe Grüße,
Kathinka vom Kaninchenwiese-Team
Hallo Jacqueline,meinen Stallhasen Joschi habe ich einmal mit einer Zerghäsin vergesellschaftet und danach mit einer Deutschen Riesin. Beides hat gut geklappt. In beiden Fällen haben die beiden getrennt mit Sicht neben einander gewohnt ca. 5 Wochen. Der Tag der Vergesellschaftung war in beiden Fällen unruhig und hektisch. Am Abend hat sich die Unruhe gelegt und danach war alles gut. Passiert ist nichts, es sah nur oft so aus….
Die Zwerghäsin ( Joesy)hatte einen Tumor und ich mußte sie einschläfern lassen, dadurch wohnt Joschi nun mit Molli zusammen.Joschi war bei der ersten Vergesellschaftung 3 Jahre und bei der zweiten 6 Jahre. Joseasy ca.4 Jahre und Molli 4 Monate.
Hoffe ich konnte etwas helf, die Fellnasen wohnen doch lieber zu zweit?
LG Claudia
Hallo Claudia,
es ist schön, dass die Vergesellschaftung so gut geklappt hat und beide glücklich miteinander waren, aber wir raten eher nicht zu einer Gitter-an-Gitter-Vergesellschaftung. Hier kann es oft richtig „Krachen“, gerade bei größeren Gruppen.
Liebe Grüße,
Kathinka vom Kaninchenwiese-Team