Bepflanzung von Gehegen

Das Bepflanzen von Gehegen ist möglich, aber muss gut durchdacht werden.

Damit ein Gehege schön grün bleibt, reicht es nicht, dieses mit ein paar fressbaren Pflanzen auszustatten. Kaninchen würden sie in kurzer Zeit wegfressen. Je nachdem wie viele Kaninchen auf einer wie großen Fläche leben, kann eine Bepflanzung versucht werden. Besonders große Gehege mit tagsüber Wiesenfreilauf, nachts vielfältiger Grünfütterung ad libitum und einer geringen Besatzdichte haben eine Chance, grün zu bleiben.


Eine Weidenbrücke als dezenter Fraßschutz.Hier ist das Gras erhalten, da zwei Kaninchen in einem sehr großen Gehege leben.

Büsche und Bäume

Gerade höhere Pflanzen wie z.B. Büsche und kleine Bäume, können sehr gut im unteren Bereich gesichert werden.So ist es möglich, die Pflanzen vor Fraßschäden zu schützen. Dabei eignen sich z.B. Büsche wie Haselnuss, Weide oder kleinwachsende Obstbäume aller Arten. Es sollten keine giftigen Pflanzen verwendet werden, da sie ggf. Laub in das Gehege abwerfen.

Welche Bäume und Büsche sind fressbar?


Achtung: Sehr hohe Bäume sind ungeeignet, da sie die Abdeckung des Geheges beschädigen können, wählen sie Sträucher (regelmäßig zuschneiden) oder entsprechend kleinwüchsige Bäume!


Topfpflanzen mit Erholungsurlaub

Wenn Pflanzen sehr stark beknabbert werden, kann es sein, dass sie den Aufenthalt im Gehege nicht überleben. Viele Halter verwenden Topfpflanzen in schweren Tontöpfen, die dazwischen aus dem Gehege herausgenommen und z.B. davor aufgestellt werden, so dass sie sich erholen können.

Dabei können auch eher unbeliebtere Pflanzen, die nur ergänzend beknabbert werden, verwendet werden.


Die Kräuter können zur Erholung entnommen werden. Facebook: FluffyNoses

Kräuter, die i.d.R. nicht sofort aufgefressen werden: Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei, Kamille, Estragon, Kapuzinerkresse, Oregano, Pfefferminze, Schnittlauch

Hängepflanzen nutzen

Hängeampeln sind in höheren Gehegen ideal und können außen oder innen angebracht werden. Die Kaninchen erreichen nur die Blattspitzen und nicht die Pflanze ansich, so dass sie gut überlebt. Beispielsweise kann Efeu, Knöterich, wilder Wein und Kapuzinerkresse angepflanzt werden.

Achten Sie auf die Giftigkeit der Pflanzen:
Ungiftige Gartenfplanzen finden


Das Außengehege beranken lassen

Die Bepflanzung des Geheges mit Kletterpflanzen hat viele Vorteile: Die Kaninchen haben natürlichen Schatten, können die Pflanzen auch beknabbern und sie fühlen sich geschützter. Einziger Nachteil: Pflanzentriebe können Baumaterial und Befestigungen zerstören, d.h. solche Gehege müssen regelmäßig auf Mardersicherheit geprüft und ggf. nachgerüstet werden!

Für die Berankung des Geheges eignet sich wilder Wein, Kulturwein mit Trauben, Knöterich, Efeu, Kapuzinerkresse (einjährig), Kletterrose


Frische Zweige begrünen jedes Gehege.

Zweige als Grün im Gehege

Frisch geschnittene Zweige können das Gehege schön grün machen und sind für zerstörungswütige Tiere oder Halter ohne Gärtnerherz eine gute Möglichkeit, das Gehege zu begrünen. Besonders lange haltbar und auch im Winter grün sind Tannen- und Fichtenzweige (Achtung: nicht mit der hochgiftigen Eibe verwechseln!). Aber auch alle einheimischen Laubbäume, sowie Nuss- und Obstbäume sind geeignet.

Welche Zweige sind ungiftig?


Damit Wiese im Gehege erhalten bleibt, sind bestimmte Vorkehrungen sinnvoll.

Wiese im Gehege?

Der Traum eines Geheges mit intakter Wiese ist weit verbreitet. Häufig wird beim ersten Gehege ein Naturboden eingeplant. Dieser gleicht jedoch i.d.R. recht schnell einer Erd-Schlamm-Schicht. Was kann man tun, um Wiese im Gehege zu erhalten?

  • Buddeln verhindern (durch unter der Grasnarbe eingelassenen Buddelschutz)
  • Viel Platz für wenig Tiere – planen sich großzügig Platz ein, z.B. ein 20m² Gehege für zwei Kaninchen.
  • Befestigte Bereiche an Futter- und Laufwegen: So wird Matschbildung vermieden. Diese Bereiche bleiben fast nie grün.
  • Wege statt Trampelpfade: Beim Betreten als Mensch, zerstört man gerade bei Matschwetter sehr schnell die Wiese.
  • Abzäunen zur Erholung: Bei großen Gehegen können Bereiche temporär abgezäunt werden, z.B. bei Matschwetter. So werden sie geschont. Bei dieser Methode ist von Vorteil, wenn befestigte Bereiche vorhanden sind.
  • Sehr hochwertige Fütterung: Grünfutter sollte rund um die Uhr vorhanden sein – Kaninchen essen gerne gepflücktes Grün und schonen so die Grasflächen.

Kleine Bäume mit Fraßschutz am Stamm, eine große Fläche für wenig Tiere, Topfpflanzen und eine reichhaltige Grünfütterung: so klappt es mit Grün im Gehege.

Pflanzen, die Kaninchen nicht gerne fressen (nur bei guter Grünfütterung!):
Bergenie (immergrün)
Efeu (Rankpflanze)
Duftnessel, Agastache
Allium/Lauchpflanzen
Buchs
Tausendgüldenkraut
Lavendel
Berberitze
Iris barbata und sbirica
Indianerenessel
Heidekraut
Moose
Ziest
Flieder
Holunder
Veronica/Ehrenpreis
Kamelien (kommt auf die Kaninchen an)
Königskerze
Lorbeer
Kugeldistel
Oregano
Salbei
Thymian
Rosmarin
Kamille
Estragon
Kapuzinerkresse
Oregano
Pfefferminze
Schnittlauch
wilder Wein
Kulturwein mit Trauben
Knöterich
Efeu (von außen, denn die Beeren sind giftig)
Kapuzinerkresse (einjährig)

Allerdings kommt es sehr auf die Vorlieben der einzelnen Tiere an.

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