Neuer Impfstoff Nobivac® Myxo-RHD PLUS

Seit ein paar Wochen ist ein neuer Impfstoff, der Nobivac® Myxo-RHD PLUS, auf dem Markt. Im Gegensatz zum Vorgänger (Nobivac® Myxo-RHD), schützt er nicht nur vor Myxomatose und RHD1, sondern auch vor RHD2. Das heißt, mit diesem Impfstoff können alle drei relevanten Kaninchenseuchen abgedeckt werden.

Welche Möglichkeiten der Impfung gibt es noch?

Mit der Einführung des Impfstoffes, wurde die Produktion des Vorgängers ohne RHD2-Komponente eingestellt, so dass langfristig dieser nicht mehr verimpft werden kann. Damit ergeben sich neue Impf-Optionen:

Wann sollte man umstellen?

Das ist jedem Halter selbst überlassen und sicherlich auch davon abhängig, wie die Tierärzte im Umkreis impfen.

Weiterlesen

Frühjahrsputz im Kaninchengehege

Das Außengehege im Frühjahr

Wenn die ersten Sonnenstrahlen die Natur wieder zum Leben erwecken, ist es Zeit, das Gehege wieder herzurichten.

Bei uns in Bayern liegt häufig wochenlang Schnee und die Reinigung ist eher erschwert, wo dass sich viel Arbeit ansammelt, wenn der Schnee taut.

Aber auch allgemein ist häufig ein Austausch oder eine gründliche Reinigung des Untergrundes sinnvoll.

Untergrund reinigen und erneuern

Steinplatten: Mit Hochdruckreiniger wieder auf Hochglanz bringen

Erde: Häufig vermatschen Außengehege über den Winter! Eine schöne Wiese ist nur in großen Gehegen sinnvoll, da die Erde sonst stark mit Keimen belastet wird. Es empfiehlt sich, wenn die Flächen vermatscht sind, Steinplatten auszulegen und einen Bereich als Buddelecke anzulegen. Im Buddelbereichen muss die Erde regelmäßig komplett ausgewechselt werden. Oder aber man verwendet Spielsand. Es ist auch möglich, Holzhackschnitzel auf der Erde auszubringen, dadurch wird Matsch relativ einfach beseitigt. Ggf. werden diese bei Buddelaktivitäten jedoch in den Boden einarbeitet. Überdachte Erd-Bereiche: Wenn Sie das Gehege überdachen, können Sie auch Stroh oder Einstreu über die Erdflächen streuen. Jegliche Überstreu muss jedoch regelmäßig gewechselt werden.

Wiese: Hat die Wiese im Auslauf oder festen Gehege den Winter überlebt, scheint es groß genug zu sein, um Wiese zu erhalten. Zur Pflege der Wiese: Regelmäßig mit einem Laubrechen Köttel abkehren. Belastetere Erdflächen mit Klinofix behandelt bzw. ab und an ggf. sogar die oberste Schicht erneuert. Teile des Geheges zur Erholung absperren oder das Wiesengehege regelmäßig versetzen. Besonders im Frühjahr muss meist ein Teil des Geheges abgesperrt und neues Gras angesät werden. Sonst hat es keine Chance.

Holzhackschnitzel/Rindenmulch: Solcherlei Bodenbeläge müssen im Frühjahr ausgetauscht werden. Achtung: Keine Holzhackschnitzel mit Eibe verwenden. Diese Holzhackschnitzel sind beispielsweise geeignet:

Handelsübliche Ställe haben häufig sehr dünne Rückwände, die aus styroporgefüllten hauchdünnen Platten bestehen. Diese müssen gegen Vollholz ausgetauscht werden, durch Feuchtigkeit im Freien sind sie sonst nicht mehr sicher,

Mardersicherheit prüfen

Gerade über den Winter können Materialien am Gehege faulen oder sich lösen, so dass Marder und Füchse sich Zutritt zum Gehege verschaffen können. Kontrollieren Sie das Holz: Ist es morsch? Der Draht sollte ggf. nachgetackert oder mit Ösen befestigt werden, häufig lösen sich einzelne Stellen ab!

Toiletten Grundreinigung

Eine Grundreinigung der Toiletten macht im Frühjahr Sinn. Dafür sollten Urinstein und Dreck mit Zitronensäure oder Essigessence eingeweicht werden um dann die Toilette gründlich zu schrubben. Dann sieht sie wieder aus wie neu.

Auch wenn das einfallende Licht die Schale anders aussehen lässt: Das ist tatsächlich die gleiche Toilette. Mit Essigessenz und Zitronensäure bekommt man Urinstein entfernt.

Entwurmung nicht vergessen!

Viele Kaninchen haben im Frühjahr Würmer, deshalb sollte eine Kotprobe auf Kokzidien und Würmer untersucht und ggf. entwurmt werden! Am besten wird dies zusammen mit der Reinigung des Untergrundes vorgenommen, damit sie sich im Gehege nicht neu infizieren. Wenn die Würmer oder Kokzidien später Probleme bereiten, macht man sich viel Arbeit, da dann der Boden noch einmal ausgetauscht werden muss und die Erkrankung des Kaninchens finanziell und auch zeittechnisch belastend hinzu kommt.

Einrichtung überprüfen

Häufig muss Einrichtung im Frühjahr repariert oder ausgetauscht werden. Hier lohnt sich, alles genau anzuschauen, nicht dass z.B. Nägel oder Tackerklammern freigelegt wurden und eine Verletzungsgefahr für die Kaninchen davon ausgeht.

Künstliche Tunnel geben den Tieren Sicherheit und eine Rückzugsmöglichkeit, können aber gut kontrolliert werden!

Tunnel verschließen

Die Kaninchen haben ein Röhrensystem angelegt? So schön das auch für die Tiere ist: Die Tunnel stürzen, wenn der Frost vorbei ist, gerne ein, wenn man drauf steigt. So können Tiere verschüttet oder verletzt bzw. sogar getötet werden. Tunnel, die nicht mehr mit einer Hand komplett abgetastet werden können, sollte man deshalb schließen. Auch kranke oder alte Tiere ziehen sich ggf. in die Tunnel zurück, so dass Krankheiten übersehen werden oder man die Tiere aufwändig ausbuddeln muss. So einer Vernachlässigung der Tiere sollte man vorbeugen und sie immer gut im Blick behalten.

Nachhaltigkeit in der Kaninchenhaltung

Nachhaltigkeit wird häufig mit einer naturnahen Haltung gleichgesetzt, das stimmt auch oft, aber nicht immer.

Immer mehr Halter machen sich Gedanken um die Nachhaltigkeit, das heißt, eine Ressourcen-schonende Haltung und Ernährung ihrer Haustiere. Dabei ist es nicht immer leicht auszumachen, welche Faktoren besonders viele Ressourcen verbrauchen oder Treibhausgase generieren. Neuere Studien geben erste Hinweise, mit welchen Maßnahmen sich die Nachhaltigkeit der Kaninchenhaltung steigern lässt. Diese Erkenntnisse kann man als Halter nutzen, um den Ressourcenverbrauch und die Klimabelastung durch die Haustierhaltung zu reduzieren.

Wie nachhaltig sind Kaninchen im Vergleich zu anderen Haustieren?

Das Kaninchen ist im Vergleich zu anderen Haustieren, noch eines der Haustiere, deren Umweltbelastung sich in Grenzen hält.

Hochrechnungen zeigen, dass beispielsweise drei Pferde so stark die Umwelt belasten, wie eine Person. Beim Kaninchen entsprechen 92 Kaninchen der Umweltbelastung eines Menschen.

Trotz dessen kann die Klimabilanz und Umweltbelastung je nach Haltungs- und Ernährungsform stark abweichen.

Vergleich der Umweltbelastungen und der Klimaänderungspotentiale verschiedener Szenarien untersch. Haustiere (Annaheim et al 2019)
Weiterlesen

Futterversorgung in Corona-Zeiten

Immer mehr Kaninchenhalter*innen sorgen sich um die Versorgung ihrer Kaninchen wenn sie von einer Quarantäne begtroffen sein sollten, während der Ausgangssperre oder auch durch „leer gekaufte“ Supermärkte. Wir selbst mussten leider auch die Erfahrung machen, dass teils Regale leer gekauft wurden. Zudem besteht Unsicherheit, ob Ausgangssperren kommen könnten. Um trotzdem die Versorgung der Kaninchen im Bedarfsfall sicher zu stellen – hier unsere Tipps:

Tierversorgung während der Ausgangssperren und -beschränkungen

Bisher ist noch keine Ausgangssperre für Deutschland geplant. Es gibt jedoch eine deutschlandweite Ausgangsbeschränkung und ggf. regional abweichende Bestimmungen (z.B. in Bayern). In der Regel beinhalten diese Bestimmungen weiterhin die Möglichkeit zur Tierversorgung.

Heu als Basis im Notfall

Auch wenn eine Ernährung mit Heu für Kaninchen eigentlich nicht gesund ist, wäre es nicht fatal, wenn man für eine Quarantäne von beispielsweise zwei Wochen Kaninchen heulastig ernähren müsste. Deshalb unser Tipp: Deckt euch mit viel Heu ein. Dieses ist haltbar, verfügbar und schadet nicht nachhaltig den Zähnen oder der Verdauung. Ihr könnt auch beispielsweise einen Ballen Heu beim Bauern beziehen oder online kaufen.

Trockenfutter als Notlösung?

Viele Halter*innen fragen sich, ob eine Versorgung mit Trockenfutter als Notvorrat Sinn machen könnte. Im Gegensatz zum Heu, kann eine Trockenfuttergabe den Zähnen und der Verdauung nachhaltig schaden, deshalb raten wir pinzipiell eher davon ab, denn es gibt bessere Lösungen! Trockenfutter und Trockenkräuter können zu Blasengries führen und Trockengemüse nachhaltig die Zähne und die Verdauung schaden! Bitte macht keine unnötigen und schädlichen Trockenkräuter- und Trockengemüse-Käufe – die Gesundheit eurer Kaninchen dankt es euch! Selbst eine heulastige Ernährung mit einseitigen, kleinen Frischfuttergaben wäre sehr viel gesünder, als die Gabe von Trockenkräutern und -gemüse! Eine Ausnahme können Halter*innen von oder Einrichtungen mit hohen Tierzahlen sein, dann macht es Sinn, „besseres“ Trockenfutter zuzufüttern. Hier findet ihr eine Übersicht: Sackfutter-Vergleich
Wenn ihr gegen unseren Rat ein Trockenfutter füttern möchtet, dann achtet wenigstens darauf, welches ihr erwerbt, setzt es nur kurzfristig ein und überschreitet nie die Menge von 1EL/Tier/Tag. Hier findet ihr eine Übersicht

Mash als besseres „Trockenfutter“

Einige Nachteile des Trockenfutters lassen sich beseitigen, indem man das Trockenfutter einweicht bzw. ein Mash herstellt. Aber auch für das Mash gilt: Kleine Mengen verwenden, das Mash nur kurzfristig einsetzen und auf die Zusammensetzung achten: Mash herstellen

Frischfutter einlagern

Kohlköpfe, Knollengemüse und Obst lassen sich sehr gut kühl lagern. Deshalb kann es Sinn machen, diese auf Vorrat zu kaufen. Aber übertreibt es nicht: Auch Kohl verdirbt irgendwann, kauft nur Mengen, die ihr innerhalb eines Monats (bei kühler Lagerung) aufbrauchen könnt! Bei Knollengemüse sollte ungewaschenes Gemüse (mit Erde) eingelagert werden, das reguläre aus dem Supermarkt ist gewaschen und nicht lange haltbar. Ungewaschenes Knollengemüse bekommt ihr beim Bauern.

Frischfutter bestellen

Mittlerweile kann man auf mehreren Wegen auch Frischfutter bestellen!

Frischfutter pflücken

In einigen Teilen Deutschlands kann man schon wieder super pflücken gehen… Vielleicht dauert es etwas länger, aber dafür könnt ihr euch an der frischen Luft bewegen. Es gibt einige Pflanzenbestimmungs-Apps, die auch unsicheren Halter*innen ermöglichen, Pflanzen ganz einfach zu bestimmen. Zum Beispiel die Smartphone-App PlantNet, die wir selbst benutzen! Über unsere Pflanzenliste könnt ihr nachschauen, ob die Pflanze fressbar ist. Für den Einstieg hilft euch unser Anfängerlehrgang Wiesengewächse

Supermärkte bleiben offen

Vielleicht ist die Auswahl nicht immer ideal, oder ihr müsst mehrere Supermärkte und Discounter ansteuern: macht euch nicht verrückt, dann ist die Auswahl halt mal ein paar Wochen weniger abwechslungsreich und ideal, oder die Ernährung heulastig und das Frischfutter eher einseitig… Das ist für eure Kaninchen kein Problem!

Frischfutter einfrieren?

Die Idee erscheint zunächst sinnvoll, allerdings vertragen Kaninchen kein eingefrorenes Frischfutter. Deshalb sollte darauf auf keinen Fall zurück gegriffen werden. Gekauftes Tiefkühl-Gemüse ist meist vorgegart und somit komplett ungeeignet, aber auch selbst eingefrorenes, frisches Gemüse darf nicht gegeben werden, da durch das Gefrieren die Zellen zerstört werden und die Verdauung der Kaninchen sehr sensibel auf aufgetautes oder noch gefrorenes Gemüse reagiert.

Kräutertöpfe auf dem Fensterbrett

Eine tolle Möglichkeit, den Speiseplan zu erweitern, können auch Kräutertöpfe auf dem Fensterbrett sein!

Keimlinge

Eine weitere Möglichkeit, Frischfutter herzustellen, kann das Keimen von Saaten darstellen. Es gibt fertige Mischungen für diesen Zweck im Zoohandel oder online.

Frische Zweige

Frische Zweige sind ideal um für Knabberspaß zu sorgen und etwas Abwechslung in den Speiseplan zu bringen. Zweigeliste – was ist fressbar?

Sind unsere Kaninchen durch das Corona-Virus gefährdet?

Hier findet Ihr Infos dazu

„Was kostet mich eine Kastration?“

Wenn du den Tierarzt fragst, ob er es günstiger machen kann…

Regelmäßig liest man in Facebook-Gruppen von Neuhaltern die Frage, was für ein Preis für eine Rammler-Kastration des Kaninchens angemessen sei. Daraufhin melden sich meistens einige Halter die von 35€ bis ca. 250€ alle möglichen Summen nennen, die sie für ihr Tier zahlen mussten. Für Häsinnen liegen die Kastrationskosten zwischen ca. 150 und 750€. Wobei die Preise durch die neue Gebührenverordnung für Tierärzte im Herbst 2022 angestiegen sind und ältere Beiträge daher oftmals unrealistische Summen nennen. Einige berichten auch, sie hätten mehrere Tierärzte angerufen und erhebliche Preisunterschiede feststellen können. Wenn man dann darauf hinweist, dass es viel wichtiger wäre, auf die Qualifikation des Tierarztes (bildet er sich im Heimtierbereich fort?), die Narkosetechnik und die Narkoseüberwachung zu achten, machen viele Halter große Augen. Gleichzeitig liest man aber leider immer noch regelmäßig von Kaninchen, die bei Standardeingriffen wie z.B. Kastrationen versterben. 
Natürlich ist eine Kastration teurer, wenn der Tierarzt sich ständig fortbildet und dafür jährlich tausende Euros auf Fortbildungen und für Fachliteratur ausgibt um Dein Kaninchen möglichst sicher in Narkose zu legen, natürlich kostet es mehr, wenn Tiermedizinische Fachangestellte daneben stehen und die Narkose überwachen. Es kostet auch erheblich viel mehr, das ganze Equipment anzuschaffen, damit die Kaninchen in Narkose optimal überwacht werden können (Puls, Atmung, Temperatur) so dass man bei Auffälligkeiten schnell reagieren kann. Und zuletzt kostet es erheblich mehr Zeit, wenn die Kaninchen hochwertig medizinisch behandelt werden. Zum Beispiel sollten Kaninchen während des Aufwachens medizinisch eng betreut und überwacht werden! Zu dieser Zeit besteht das höchste Narkoserisiko. Natürlich kann der Tierarzt mit einem billigen Narkosemittel das Tier in Narkose legen, alleine mal schnell aufschnippeln und wieder zu nähen, das Tier halb in Narkose noch dem Halter in die Hand drücken. Da er so sehr viel weniger Aufwand und Kosten hat, kostet die Kastration dann auch nur wenig. Vielleicht überlebt Dein Kaninchen sogar – vielleicht aber auch nicht. Das Narkoserisiko beim Kaninchen lässt sich durch eine hochwertige Arbeitsweise, Vorbereitung zur Narkose, ein durchdachtes Narkose-Management und das Fachwissen des Tierarztes erheblich reduzieren, so dass die Narkose recht sicher wird. Dafür muss der Halter dann aber auch bereit sein, den Mehraufwand und die Kosten zu tragen. Und ich denke die meisten Halter zahlen lieber 20€ mehr und legen ihr Tier beruhigt in Narkose und nehmen es wieder fit mit nach Hause. Deshalb sollte nächstes mal die Frage nach der Vorgehensweise, der Narkoseüberwachung, Narkosetechnik und der Qualifikation des Tierarztes im Vordergrund stehen – und nicht der Preis. Viele Tierärzte würden sehr gerne hochwertige Kaninchenmedizin anbieten, wenn jedoch die Nachfrage nach Dumping-Behandlungen größer ist, als nach der Qualität, dann haben sie dazu kaum die Möglichkeit. Das können wir als Halter ändern.
Unsere Empfehlung: Fahrt lieber etwas weiter und sucht einen echten Heimtierspezialisten auf. 95% der Tierärzte kennen sich nicht mit Kaninchen aus, da diese im Grundstudium kaum thematisiert werden.

Einen Tierarzt finden
Mehr Infos zu Narkosen

Die Top 10 Gefahrenquellen für Kaninchen

1. Käfigtüren

Das Käfige für die Haltung von Kaninchen nicht geeignet sind, ist seit Jahrzehnten bekannt und wird von informierten Haltern auch umgesetzt. Allerdings integrieren viele Halter den offenen Käfig in ein Haltungssystem. Die Klapptüren können dabei zur Todesfalle werden, denn beim Heraus- oder Hineinspringen können sich Kaninchen mit den Hinterläufen verkanten, wenn sie zwischen die Streben rutschen. Häufig passiert „jahrelang nichts“, und dann bricht sich ein Tier den Hinterlauf, die Wirbelsäule oder zumindest die Zehen.

Abhilfe: Käfig-Ausgang mit einer Weidenbrücke abdecken oder mit Schraubenzier die Öse aufhebeln und die Türe komplett entfernen. Noch besser: Das komplette Käfigoberteil abnehmen (siehe Gefahr 2).

2. Käfig-Oberteile

Weiterlesen

Bepflanzung von Gehegen

Das Bepflanzen von Gehegen ist möglich, aber muss gut durchdacht werden.

Damit ein Gehege schön grün bleibt, reicht es nicht, dieses mit ein paar fressbaren Pflanzen auszustatten. Kaninchen würden sie in kurzer Zeit wegfressen. Je nachdem wie viele Kaninchen auf einer wie großen Fläche leben, kann eine Bepflanzung versucht werden. Besonders große Gehege mit tagsüber Wiesenfreilauf, nachts vielfältiger Grünfütterung ad libitum und einer geringen Besatzdichte haben eine Chance, grün zu bleiben.

Weiterlesen

Schmutziges Hinterteil – was tun? Baden & Hautpflege?

Viele Tiere leiden unter einer Erkrankung, die nicht behandelt wird. Das Reinigen des Hinterteils reicht nicht aus! Es steckt immer eine Ursache dahinter.

Verklebungen, Kot oder Urin am Anogenitalbereich

Viele Krankheiten führen zu Durchfall, einer erhöhten Blinddarmkotausscheidung oder Inkontinenz/Einnässen. Als Folge ist dann der Genitalbereich völlig verschmutzt und verklebt bzw. verfilzt.

Kaninchen müssen regelmäßig kontrolliert werden, ob diese Region sauber bleibt.

Eine schonende Form der Hinterteil-Kontrolle ist es, beim Hoppeln oder wenn das Kaninchen entspannt die Hinterbeine weg streckt diesen Bereich anzuschauen, das klappt stressfrei ohne Anheben.

gartenfreilauf5
Durch sorgfältige Beobachtung beim Hoppeln lässt sich das Anheben zur Kontrolle vermeiden und so Stress reduzieren.

Kaninchen mit verschmutzten Hinterteil sind für Fliegen sehr attraktiv um ihre Eier abzulegen! Die Eier schlüpfen und die Fliegenmaden ernähren sich vom erkrankten Kaninchen. Das ist eine der schlimmsten und grausamsten Erkrankungen! Jedes Kaninchen sollte sehr gut geschützt werden, damit das nicht passiert!

Es muss die richtige Balance zwischen Waschen und Reinigen gefunden werden, denn zu häufiges Waschen begünstigt Hautentzündungen!

Bei Kaninchen mit Verschmutzungen oder nassen Fell besteht in den Sommermonaten eine erhöhte Gefahr für Fliegenmadenbefall, die Ursache muss schnell gefunden und beseitigt, der Genitalbereich sehr gut sauber gehalten und das Tier mit vorübergehender Innenhaltung, Spot-on Präparaten und Fliegengittern vor einem Befall mit Fliegenmaden geschützt werden. Der Genitalbereich sollte dann mindestens zweimal täglich genau begutachtet, ggf. gereinigt, und auf Fliegenmaden untersucht werden. Diese verstecken sich insbesondere in den Taschen rechts und links vom Geschlechtsteil, aber auch am Schwanzansatz.

Weiterlesen

Ist Einzelhaltung für Kaninchen gesetzlich erlaubt?

Dürfen Kaninchen alleine gehalten werden?

Die Einzelhaltung von Kaninchen ist in Deutschland nicht zulässig.

Immer noch besteht der Irrglaube, dass Kaninchen in Deutschland einzeln gehalten werden dürfen, da es kein konkretes Gesetz gäbe, in dem wörtlich steht, dass Kaninchen mindestens zu zweit gehalten werden müssen. Laut einer aktuellen Studie leben gut 4% der Kaninchen in Deutschland in Einzelhaltung (Exopet-Studie 2017). In einer von uns auf Facebook durchgeführten Umfrage unter knapp 5.000 Kaninchenhaltern gaben 5% an, ihr Tier alleine zu halten. Hauptgründe waren u.a. Unverträglichkeiten und der kürzliche Verlust eines Partnertieres.
Auch wenn es kein explizites Gesetz gibt, so gibt es eine Reihe von Gesetzen, die analog auf Hauskaninchen anzuwenden sind! Die Einzelhaltung von sozial lebenden Kaninchen ist nicht erlaubt.

Gesetzliche Grundlagen

§2 des Tierschutzgesetzes

Weiterlesen

Etagen für Kaninchen

Etagen sind für Kaninchen wichtig – so behalten sie den Überblick und fühlen sich sicher. Zudem werten sie den Lebensraum auf und ermöglichen rangniederen Kaninchen, sich zurück zu ziehen.

Warum sind Etagen wichtig und sinnvoll?

Kaninchen lieben es, erhöht zu sitzen, ihre Umgebung im Blick zu haben und auf erhöhte Gegenstände zu springen. Deshalb sind Etagen, Häuschendächer und erhöhte Sitzplätze eine Bereicherung für jedes Gehege.

Erhöhte Sitzmöglichkeiten erfüllen das Grundbedürfnis nach Sicherheit, die Kaninchen können ihre Umgebung überblicken und fühlen sich so als Beutetiere sicherer.

Mehr Abwechslung und Beschäftigung ist für Kaninchen durch Etagen möglich.

Aber Achtung: Kaninchen sind Bodenbewohner, Etagen können das Gehege aufwerten, ersetzen aber niemals die Grundfläche mit min. 6m²!

Sicherheit geht vor – Absturzgefahr

Einen Fensterplatz lieben Kaninchen!

Damit die Kaninchen auf den Etagen nicht abrutschen, sollten sie einen rutschfesten Untergrund bieten, z.B. durch Rillen im Holz, auf dem Holz befestigte Holzleisten oder Teppich, der mit doppelseitigen Klebeband befestigt wird. Auch Decken oder Tücher können so aufgeklebt werden.

Damit rangniedere Kaninchen nicht in die Enge getrieben werden, ist es ideal wenn es zwei Aufgänge gibt und diese möglichst an beiden Enden der Etage liegen, denn sonst können sich die untergeordneten Kaninchen bei einem Sprung von der Etage verletzen, wenn sie fliehen möchten.

Die Etagen sollten zudem so breit sein, dass zwei Kaninchen aneinander vorbei hoppeln können.

Ein Geländer oder eine seitlich angebrachte Leiste verhindert insbesondere bei eher rutschigen Untergrund das Abrutschen von der Etage.

Kaninchen sind gefährdet für Knochenbrüche – eine Fallhöhe von 50cm sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden, d.h. Zwischenetagen auf die die Kaninchen herunterspringen können sind hilfreich. Oder man sichert besonders hohe Stellen mit Fallhöhe von über 1m mit einem Geländer ab. Besonders ältere Kaninchen sind gefährdet, abzustürzen, da sie häufiger unter Spondylosen und anderen Erkrankungen leiden.

Weiterlesen